PÖNIs: (5/5)
„Tatort“-Pause, in der eine neue „POLIZEIRUF 110“ -Folge läuft. Mit LUKAS GREGOROWICZ als Kriminalhauptkommissar Adam Raczek. Der bei seinen Ermittlungen seine ehemalige Kollegin Alexandra Luschke (= GISA FLAKE) im Polizeipräsidium von Cottbus trifft. Und die ihm bei den Ermittlungen unterstützt. Anlass: Der Mord an einer Bauingenieurin führt dorthin. Aber lassen wir eine detaillierte Inhaltsbeschreibung; ich habe selten einen Sonntagabend-Serienfilm erlebt, der mich emotional dermaßen aufwühlend zum Schlingern bringt. Obwohl es doch „nur“ um den Erwerb einer Immobilie ging. Die während der NS.Zeit einem jüdischen Eigentümer „abgenommen“ wurde. Doch eigentlich ging es heute Abend weniger um die Restitution, sondern“um Schuld und das Bedürfnis der Deutschen nach Versöhnung und die Schwierigkeit der ersten Holocaust-Generation, dies zu leisten“, erklärt Regisseur DROR ZAHAVI im Presseheft. Wobei der israelische Schauspieler DOV GLICKMAN es unglaublich berührend vermag, als Zvi Spielmann mit nur einem Blick seinen Schmerz und die innere Zerrissenheit auszudrücken. Wie überhaupt – Scham, Trauer und Mitgefühl den Film zu einer „spannenden“ Besonderheit wirken lassen. Das Thema, das Ensemble, das Drehbuch von Mike Bäuml, die behutsame Regie, heute Abend war das auch eine Lehre für all die „Tatort“-Autoren, die uns in letzter Zeit zu oft mit ihren banalen Stoffen nur behelligt haben. „HERMANN“, ein filmisches ARD-Meisterstück (= 5 PÖNIs).