Wie bekannt, starb kürzlich der deutsche Regisseur, Drehbuch-Autor, Produzent und Journalist JÜRGEN ROLAND (mit bürgerlichem Namen: Jürgen Schellack) im Alter von 81 Jahren in seiner Geburtsstadt Hamburg (25.12.1925-21.9.2007). Jürgen Roland, gilt, lax gesagt, als d e r Krimi-Erfinder im Deutschen (Nachkriegs-/ARD-)Fernsehen. Von 1958 bis 1968 war er, der als einer der ersten deutschen Rundfunk-Reporter beim damaligen „Radio Hamburg“ begann, Regisseur sämtlicher 22 Folgen der semidokumentarischen Reihe „Stahlnetz“.
Von 1967 bis 1973 war er Regisseur und Moderator der Rate-Serie „Dem Täter auf der Spur“. Seit Mitte der 70-er Jahre schuf er auch „Tatort“-Krimis; 1985 startete unter seiner Regie die auch heute noch erfolgreich laufende ARD-Vorabend-Serie „Großstadtrevier“. Roland inszenierte auch Kinofilme, wie z.B. die Edgar-Wallace-Verfilmungen „Der rote Kreis“ (1960) und „Der grüne Bogenschütze“ (1961/mit Gert Fröbe). Der Zufall will es, dass in diesen Tagen zwei seiner BESTEN KINO-KRIMIS auf DVD herausgekommen sind. Dabei handelt es sich erstens um den – für die damalige Zeit – hervorragenden Schwarz-Weißen-Spannungsfilm
„POLIZEIREVIER DAVIDSWACHE“ von Jürgen Roland (D 1964; B: Wolfgang Menge; K: Günter Haase; M: Günter Marschner; 101 Minuten; BRD-Kinostart: 9.9.1964; Heimkino-Veröffentlichung: 22.12.2005).
In „Polizeirevier Davidswache“, Drehbuch: WOLFGANG MENGE, geht es um die alltägliche „schmutzige“ Arbeit der Polizei im Vergnügungsviertel von St. Pauli. Dabei vor allem im Blick- und Mittelpunkt: Der Polizist Glantz (WOLFGANG KIELING). Der Witwer gilt als Sympathie-Figur im Viertel. Doch jetzt ist Bruno Kapp (GÜNTHER UNGEHEUER) aus dem Gefängnis entlassen worden, ein mehrfach vorbestrafter Gewaltverbrecher. Und DER will sich an Glantz, der ihn einst überführte, nun rächen. Der mit dem „Deutschen Filmpreis 1965“ ausgezeichnete Film setzt auf eine Art „realistische Spannungsreportage“. Blickt auf das „ungeschminkte Milieu“, setzt aber auch auf Augenzwinkern, Humor und faszinierende Typen-Charaktere. Ein weiterhin mit Hannelore Schroth, Günther + Horst Michael Neutze sowie (mit einem brillanten Winzig-Auftritt glänzenden) Hanns Lothar hochkarätig besetzter deutscher Milieu-Krimi, der zu den besten Produktionen der 60-er Jahre zählt (= 4 1/2 PÖNIs).
Anbieter: „e-m-s sales GmbH“; innerhalb der Reihe „Filmpalast – Kinohits von gestern“.