PÖNIs BLOG (98): TIERISCHE LIEBE; KINDERFILM im SEPTEMBER; 3 neue KINOFILME; ARTE; „KOJAK“ singt

1.)   TIERISCH-LOVE: Ich erinnere mich. Als ich die blonde Tessa kennen-lernte, war’s um mich geschehen. Beziehungsweise um meine Emotionen. Wir bildeten ein tolles Paar: Tessa und Pöni. Unvergessen.

2.)   Engagiertes KINDER-KINO: 22 Berliner Kinos zeigen im täglichen Wechsel den Kinderfilm des Monats. Der September-Streifen steht ganz im Zeichen des Klimaschutzes und der Sensibilisierung von jungen Menschen für die Auswirkungen = Folgen des Klimawandels. Die praktische Konzentration lautet: Schmelzende Gletscher, tauender Permafrostboden und die globale Erwärmung sind keine Demnächst-Horror-Szenarien, sondern bereits Realität. Der unter der Regie von Thierry Ragobert und Thierry Piantanida in kanadisch-französischer Co-Produktion entstandene 80-minütige Film „DER WEIßE PLANET“ behandelt u.a. Themen wie Natur, Lebensräume & Anpassung, Artenvielfalt und Ökosystem Arktis. Ist eine hervorragende Naturdoku über den Nordpol, der durch die globale Erwärmung in existenzielle Gefahr geraten ist. Termine und Inhaltsangaben sind zu finden unter  www.kinderkinobuero.de 

3.)   SPITZEN-KINO: Titel: „YALDA“. So etwas hat sich aber ein sehr phantasievoller Drehbuch-Autor ausgedacht. Namens MASSOUD BAKHSHI. Der zugleich auch der Regisseur dieser Co-Produktion Frankreich/Deutschland/Schweiz/Luxemburg ist. Dachte ich. Bis ich mitbekam, dass es DIES HIER tatsächlich regelmäßig im Iran gibt: das YALDA-Fest. Die Nacht der Wintersonnenwende. Am 21. Dezember jeden Jahres. Wo im iranischen Fernsehen die Reality-Show „JOY OF FORGIVENESS“ (= „Freude der Vergebung“) läuft. Getreu dem muslimischen Gesetz von Vergeltung oder Vergebung, nach dem die iranische Justiz handelt. Zusammengefasst: Ein zum Tode verurteilter Sträfling kämpft „öffentlich“ um Begnadigung. Bedeutet – das Millionenpublikum vor dem häuslichen Bildschirm stimmt per SMS ab, Todesstrafe bestätigt oder Gnade und „nur Gefängnis“. „Die Show, die mich am meisten inspiriert hat“, erklärt Massoud Bakhshi im (Berlinale-)Presseheft, „gibt es. Sie wird seit rund zehn Jahren ausgestrahlt. Ist ein großer Hit während des Fastenmonats Ramadan im Iran“. Tatsächlich – über eine Live-Fernsehsendung wird mit viel Pomp über (Weiter-)Leben oder Tod eines Menschen entschieden. Abgestimmt. Mit allem opulenten (TV-)Drum und Dran. Hauptsache die Einschaltquote „stimmt“. Was schließlich bedeutet, den Leuten gefallen die Live-Vorkommnisse in dieser längsten und dunkelsten Nacht des Jahres. Wenn und wo sich „Beteiligte“ aus Opfer- und Täter-Kreisen verbal duellieren.

Die 20-jährige Maryam (SADAF ASGARI) hat ihren weitaus älteren Gatten umgebracht. Hat ein Richter befunden. Mit der Teilnahme an der TV-Show bekommt sie die Möglichkeit, argumentativ und um Gnade flehend „sich wohlwollend“ zu präsentieren. Ihre Gegnerin ist Mona (BEHNAZ JAFARI), die erwachsene Tochter ihres nunmehr toten Ehemannes. Sie könnte Maryam retten. Wenn sie bereit wäre, der ehemaligen Freundin der Mord an ihrem Vater zu vergeben. Lautet das feine TV-Motto doch: „Vergebung bereitet mehr Freude als Rache“. Und dann steht für Mona ja auch noch das „BLUTGELD“ auf dem Programm. Wenn sie Maryam zu vergeben bereit ist, dann zahlen ihr die TV-Sponsoren das so genannte BLUTGELD. Was wie ein angeregter Fernsehfilm startet, entpuppt, entwickelt sich immer mehr zu einem faszinierend hochdramatischen zwischenmenschlichen 89-minütigen Psycho- und Gesellschafts-Thriller. Bei dem sich das Frauen-feindliche iranische Rechts-System als Spielball eines berechnenden Systems präsentiert, bei dem sich über „Show-Gerechtigkeit“ eine primitive wie unterhaltsame Willkür austobt. Währenddessen entwickelt = wirkt dieser brutal lächelnde An-Spannungs-Film zugleich wie ein persönliches Drama, in dem „rückständige Frauen“ bemüht sind, sich innerhalb dieses miesen – diskriminierenden, patriarchalen Systems  „durch-zu-boxen“. Gegen steinzeitliche Traditionen anzukämpfen, um dabei, dadurch das rückständig gepolte politische System des Iran vorzustellen. „YALDA“, der Film bedeutet – einem packenden Menschen-Polit-Thriller zuzuschauen. Bei dem Ungerechtigkeiten zur täglichen amtlichen Gesellschafts-Ordnung gehören. Dessen (antidemokratischen) Missstände tatsächlich im Studio zum Himmel schreien. „Yalda“ lief im Januar beim US-amerikanischen „Sundance Festival“, danach im Berlinale-(„Generation 14plus“-)Programm und bekommt jetzt eine verdiente KINO-Chance (= 4 PÖNIs).

4.)   Zu spüren –BEMÜHT: Titel: „STILL HERE“In einem herunter-gekommenen New York-Viertel wird „Gerechtigkeit“ amtlicherseits eher „beliebig“ behandelt. Besonders wenn es afroamerikanische Beteiligte betrifft. So ist es kein Wunder, dass das Verschwinden eines 12-jährigen Mädchens aus einer afroamerikanischen Familie offiziell, sprich: polizeilich, kaum interessiert. Erst als sich ein weißer Reporter dafür mit dem Vater von Monique Watson „näher“ interessiert, beginnt sich das Interessenblatt zu verändern. Bemühter, eher sich in langsamer Fernsehspielform abarbeitender Kinofilm, bei dem das Personal viel redet und das Fall-Interesse sich in Spannungsgrenzen hält (= 2 PÖNIs).

5.)   Nicht doll: Titel: „THE FARE“. Also „Der Fahrpreis“. „Ich werde immer für Dich da sein und auf Dich warten“, Signalisiert schon die Richtung. In sechs Drehtagen entstand 2018 dieser Streifen von D. C. Hamilton. Das Taxi fährt eine einsame dunkle Landstraße entlang. Fahrer Harris (GINO ANTHONY PESI) kriegt von seinem Boss, „Fährmann“, den Auftrag. Ein weiblicher Fahrgast wartet in der Nähe. Penny (BRINNA KELLY; auch Drehbuch-Autorin). Er liest sie auf, man fährt, quatscht, plötzlich ist SIE verschwunden. DAS wiederholt sich.  Mehr will ich nicht verraten. „The Fare“ ist ein kleines B-Movie von 82 Minuten, das sich zunächst als Hörspiel-Zeitschleife öffnet, bevor es zum Hauptanstieg geht: Ein Seelen-Taxameter. Lese gerade in einem Ami-Magazin: Reisen können bedeutsamer sein als das Ziel selbst. Taschentücher bereithalten (= 3 PÖNIs).

6.)   TV: Titel: „DER PRÄSIDENT“HENRI VERNEUIL (*15.Oktober 1920 – †11. Januar 2002) zählte jahrzehntelang zu den kommerziell erfolgreichsten französischen Filmemachern („Lautlos wie die Nacht“/1963; „Der Clan der Sizilianer“/1969; „Angst über der Stadt“/1975; „I wie Ikarus“/1979). Von 1961 stammt das Polit-Drama „Der Präsident“, das auf einem Georges-Simenon-Roman basiert und für das er gemeinsam mit Michel Audiard auch das Drehbuch verfasste. In den Hauptrollen streiten sich JEAN GABIN und BERNARD BLIER um politische Themen wie Geldentwertung sowie über die europäische Zollunion Ja oder lieber Nein. ARTE zeigt den 105-minütigen Schwarz-Weiß-Streifen am kommenden Montag, 31.8., ab 22.10 Uhr (= 4 PÖNIs).

7.)   Country-SONG: Immer mal wieder kommt die Nachricht, dass die Amis den Siebziger Jahre-TV-Lollipop-Krimi-Helden „KOJAK – Einsatz in Manhattan“ neu herausbringen wollen. Was mich ab und an auf die Musikalität von TELLY SAVALAS (*21.01.1922 – †22.01.1994) bringt. Motto: Als der Kahlkopf 1980 den Country-Song Some Broken Hearts Never Mend“ („Manche gebrochenen Herzen heilen nie“  =  stimmt) erfolgreich coverte (Nummer 1 in der Schweiz, Nummer 5 bei uns). Bitte sehr:

Wünsche eine unterhaltsame Lollipop-Woche.       HERZlichst:  PÖNI PÖnack

kontakt@poenack.de

 

 

 

 

 

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