PÖNIs BLOG (94): ENDLICH; HERZ: MASTER CHENG; HUNDE-KINO; SPANISCHES HEIMKINO; THE FOUR TOPS

1.)  DOCH, „TENET“ startet: Nachdem der 11. Spielfilm des angesagten Hollywood-Filmemachers CHRISTOPHER NOLAN (davor zuletzt „Dunkirk“/s. Kino-KRITIK) dreimal verschoben wurde, gab das „Studio Warner Bros.“ jetzt bekannt, dass dessen heiß erwarteter Science Fiction-Action-Spionage-150 Minuten-Kracher zwischen dem 26. und 28. August 2020 in internationalen Kinos – von Europa, Asien und Ozeanien – anlaufen wird. In unserer Region wird mit diesem Knüller zugleich auch am 27. August die lukrative „Astor FilmLounge“ am Kurfürstendamm eröffnet. Während die Pracht-Stätte „ZOO PALAST“ seine Öffnung bereits auf den 13. August 2020 terminiert und „TENET“ ebenfalls ab 27.8. spielt. Ab dem 3. September 2020 wird „Tenet“, dessen Produktionskosten sich auf bis zu 225 Millionen Dollar belaufen sollen, in ausgewählten amerikanischen Kinos anlaufen.

2.)  MASTER-HERZ: Es gibt selten Spielfilme, die so gut-tun. POHJANJOKI ist solch einer. Während der Laufzeit bekommt man viel Appetit. Sowohl in Sachen Seele wie auch für den Gaumen. Nach 114 Minuten kommt insgesamt viel Zuspruch plus Begeisterung auf. „Schuld daran“: MIKA KAURISMÄKI. Geboren am 21. September 1955 im finnischen Orimattila. Bruder von Aki Kaurismäki. Mika war schon in vielen Ländern – u.a. in Italien, Portugal, Deutschland und Brasilien seit 1990 – ansässig.

Sein aktueller Spielfilm heißt „MASTER CHENG IN POHJANJOKI“, ist eine Co-Produktion Finnland/China/GB und versetzt ihn zurück in seine finnische Heimat. Zu der auch ein Stück Lappland gehört. Eine abgelegene Gemeinde besitzt diesen seltsam-exotischen Namen: POHJANJOKI. Wohin sich der aus Shanghai stammende Koch Cheng (PAK HON CHU) mit seinem kleinen Sohn begibt, um seinen finnischen Freund Fongtron aufzuspüren. Der hatte ihm einst in/aus misslicher Lage geholfen, nur will er sich dafür persönlich bei ihm bedanken. Doch Fongtron ist hier unbekannt. Cheng strandet in „Sirkka’s Bar“(„Heute ist Wursttag“), lernt Wirtin Sirkka kennen, die den Beiden ein Gästezimmer in einer nahen Hütte bietet, während Cheng – der ausgebildete Koch – sich in Sirkkas Laden mit den Worten „Gutes Essen macht glücklich!“ nützlich zu machen beginnt. Zum Beispiel mit gekauter Suppe. Einmal fällt ein markanter Satz eines älteren Einheimischen vor dem Essen: „Kein gut-aussehender, heterosexueller finnischer Mann würde das jemals essen“. Um sofort danach Chengs Fischsuppe und heilsames chinesisches Kräuterrentier genüsslich zu verspeisen. Verraten wir es schamlos: Zuneigung beginnt mit dem guten Bedienen des – Magens. Ab sofort füllt sich das Lokal. Die chinesisch-finnische Kulinarik sorgt für schmackhaft-begehrte Abwechslung. Wenn Menschen sich „so“ begegnen, kommen sie sich zwangsläufig näher. Finden Zeit für genügend neugierige Begegnungen. Deutlich: Die Nahrungszufuhr stimmt. Lenkt zu warmherzigem, zu liebevoll-pointiertem Kontakt. Das Film-Vergnügen ist immens.

Aus Fremde werden Bekannte. WAS FÜR EIN SCHÖNER KLEIN-GROßER FILM! Versehen mit keinen versimpelten Sprüchen. Ohne Heldenspott. Und aufdringlichen Belehrungen. Oder Heldengetue. Mit ohne derben Szenen. Es genügen sympathische Menschen um zu punkten. „Master Cheng in Pohjanjoki“ besitzt Charme und ein Wolhlfühl-Panorama, sorgt für (ständige) Lust und (gute) Laune. Ist angesiedelt in wunderschönen Landschaftsmotiven sowie ausgestattet mit köstlichen Menü-Kreationen, die ununterbrochen (ver-)locken. Lange nicht mehr im Kino so wohlgefühlt. Mika Kaurismäki bleibt in der Kommentierung auf dem emotionalen Teppich: „Ich zeige die positiven Seiten der Globalisierung“. Na bitte SO denn gerne (= 4 1/2 PÖNIs).

3.)  TIERISCH: Lange Zeit durften in Rumänien Hunde frei herum-streunern. Dann wurden sie gesetzlich eingefangen und getötet. Dabei sagt doch Milan Kundera: „Hunde sind unsere Verbindung zum Paradies. Sie kennen weder Bosheit noch Eifersucht noch Unzufriedenheit. Mit einem Hund an einem herrlichen Nachmittag an einem Hang zu sitzen, kommt dem Garten Eden gleich, wo Nichtstun nicht Langeweile war – sondern Frieden“. Martin Skalsky ist ein Schweizer Filmkomponist und stellt mit seinem 90-minütigen Debütfilm „CODY – WIE EIN  HUND DIE WELT VERÄNDERTE“ das Zusammenleben mit seinem aus Rumänien stammenden Mischling CODY vor. Verbunden damit ist die Suche nach dem früheren Leben seines Vierbeiners und dessen  damalige „Partnerin“ Blanche und der Frage – Wie gehen Menschen eigentlich mit Tieren um. Wenn sie stets Intelligenz über Empathie stellen. Dabei begegnet er auch der Tieraktivistin Cristina Paun, die tausenden von Hunden in Rumänien das Leben rettete. Und er blickt auch auf Zustände in Costa Rica, wo ein freies Hundeleben auf großem grünen Gebiet zur Tagesordnung zählt. Der erste Dokumentarfilm von Martin Skalsky will lernen: „Was können wir als Menschen von Tieren lernen? Wie können wir den Tieren und uns allen eine zweite Chance geben?“ Für Tierliebhaber ein gefundenes Filmfressen (= 3 PÖNIs).

4.)  SPANIEN: Im KINO/HEIMKINO tauchen bei uns seit Jahren immer wieder neue Spannungsfilme aus Spanien auf. Entpuppen sich als Jahresbesten-Movies. 2016 war dies „La Isla Minima – Mörderland (s. Kino-KRITIK); ein Jahr darauf war „DER UNSICHTBARE GAST“ (s. Kino-HEIMKINO-KRITIK) ein Bestseller. Die Streifen von Regisseur Alex de la Iglesia waren 2017 („El Bar – Frühstück mit Leiche“) und 2008 („Die Oxford Morde“) internationale Hits. Alex de la Iglesia wird als Produzent für den neuen spanischen Thriller „DER ÜBERFALL“ genannt, der gerade bei uns im HEIMKINO vorhanden ist und im Original „70 Binladens“ heißt. Regisseur ist der 1975 in Bilbao geborene Filmemacher KOLDO SERRA. Der Streifen besitzt genau DAS, was wir an den spanischen Extrem-Exemplaren so mögen: Unerwartete, ausgeklügelte Twists. Eine echte Perle in unserem nicht gerade sonderlich heißen Filmjahr. Darin im Mittelpunkt: Die alleinerziehende Mutter Raquel (EMMA SUÁREZ), die ihre kleine Tochter Alba „zurückhaben“ möchte. Bedingung: Sie soll innerhalb von 24 Stunden die irrwitzige Summe von 35.000 EURO auftreiben, um die dann als Bestechungsmoney an einen korrupten Sozialarbeiter von der Kinderfürsorge zu zahlen. Raquel klappert die Banken ab und wird schließlich fündig. Gerade als sie alles klärt, wird die Bank überfallen. Sämtliche Anwesenden werden als Geiseln genommen. Rechnen aber nicht mit Raquel. Die nun über sich hinauswächst. Dann aber… Soviel: „Der Überfall“ überrascht. Wird doch der Betrachter gehörig-gewaltig an der Nase herumgeführt und ist am Ende mächtig verblüfft. „Es geht um mehr als Geld“ steht als Zusatztitel auf dem Cover.  Ansehen ist ein Gewinn, der Film dreht mächtig-überraschend auf (= 4 PÖNIs).

5.)  THE FOUR TOPS: Am letzten Montag lief in der ARD der beste SommerKino-Film in diesem Jahr: „“Three Billboards Outside Ebbing, Missouri“. Mitten drin in einer Musik-Kneipe läuft d e r Song:   „WALK AWAY RENÉE“, der Cover-Klassiker von „THE FOUR TOPS“ aus dem Jahr 1968. Im Dezember 2004 vom „Rolling Stone“-Magazin als Jahres-Nummer 963 platziert. Geht mir seit Montag nicht aus dem Kopf, ist mein Hit der Woche:

Wünsche eine glückliche RENÉE-Woche:       HERZlichst:  PÖNI PÖnack

kontakt@poenack.de

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