PÖNIs BLOG (42): POLIT-ZITAT; LIVERPOOL; ELMAU (4) UND CHRIS FARLOWE

Thomas Jefferson (Fotoquelle: http://museum.nist.gov/object.asp?ObjID=24)

1.) PÖNI zitiert: Ein Leser aus Duisburg ist überzeugt. Er schreibt: „Gruß an Pöni mit dem Dank für sein Thomas-Jefferson-Zitat. Hat mich dazu bewogen, doch zur Europa-Wahl zu gehen“. Wunderbar. Dies veranlasst mich, jetzt bis zur Wahl zum 9. Europäischen Parlament am 26. Mai jedes Mal dieses außerordentlich gescheite Zitat ständig zu wiederholen: „Schlechte Kandidaten werden gewählt von guten Bürgern, die nicht zur Wahl gehen“ (Thomas Jefferson/*1743 – †1826). Was soviel bedeutet wie: Verdammt nochmal, GEHT WÄHLEN! Ihr habt ja gesehen, was passiert, wenn man dies nicht tut – Stichwort BREXIT. Und: Die Populisten freuen sich heuer riesig, wenn ihr NICHT wählt.

2.) PÖNI und das Rasen-Kino: Kriege ich derzeit nicht aus dem Kopf. Und dem Bauch. Was da am letzten Dienstag-Abend an der Anfield Road in Liverpool geschah. Vor 52.000 Zuschauern. Motto: Du hast – eigentlich – keine Chance, also nutze sie. Denn in einem Halbfinale der höchsten Fußballshow überhaupt, der Champions League, kann man normalerweise keinen 0:3 Hinspiel-Rückstand mehr aufholen. Schon gar nicht gegen den Messi-Club, den FC Barcelona. Normalerweise. Aber was ist eigentlich am Kino-Kino-Fußball normal.

Ich glaube nicht, dass es möglich ist“, lautete die Kabinen-Ansage vom Trainer Jürgen Klopp. Und: „Aber weil IHR es seid, haben wir eine Chance!“. Und dann diese Bauernschläue bei der 4:0-Tor-Ecke: Solch einen triumphalen professionellen Schabernack habe ich beim hochklassigen Fußball noch nie erlebt. Ehrlich: Bin schon wieder innerlich an- und aufgeregt, wenn ich daran denke. Schade nur, das SOLCHE Spiele nur noch einem Bezahl-TV-Publikum (wie auch mir) vorbehalten sind. Gerade ist doch die öffentliche Diskussion im Gange, die gierigen Wohnungsgesellschaften zu enteignen. Okay. Warum dann nicht auch gleich die Rechte der Pay-TV-Geier: Nehmt ihnen die Übertragungsrechte gesetzlich weg, gebt sie ARD & ZDF, damit jeder öffentlich-rechtliche Interessent die Spiele gebührenfrei sehen kann. Als GRUNDRECHT. (Allerdings; Bedingung: ARD-„Sportschau“-Chef Steffen Simon darf nie solch ein Premium-Spiel kommentieren wie neulich Dortmund-Schalke in der Live-Bundesliga: was für ein einfältiger Sprach-Spuk war das denn wieder.) Zurück zum letzten Jubel-Dienstag. Es war hochemotionales KINO wie „Avengers: Endgame“ in der Rasenball-Endlos-Schleife. Einfach nur ober-ober-ober-GEIL! Übrigens: Das Champions-League-Endspiel zwischen Liverpool und Tottenham findet am Samstag-Abend, den 1. Juni 2019 statt. Rechte-Inhaber DAZN hat es abgelehnt, dass das ZDF mitüberträgt. Habe dort soeben mein Abo gekündigt.

3.) Pöni-PRIVAT (Elmau 4): 1962. Mein Sommerferien-Abschlussjahr auf dem oberbayerischen Promi-Schloss. Bin wieder voller Lust und Begeisterung in diese besondere „Verschickung“ gereist. Und hatte mein „Jahrhundert-Erlebnis“. Vicco von Bülow, besser bekannt als LORIOT, machte zur gleichen Zeit Dort-Urlaub mit seiner Familie. Ein Tanzabend im großen Saal war annonciert. Pöni und die Blicke. Schweifen. Erblicken den älteren Herrn von Bülow mit einem reizenden jungen Mädel an seiner Seite. Aha, denkt sich der Berliner Bub, also Icke, das wird seine Tochter sein. Stolziere umgehend auf die Herrschaften zu, um SIE zum Tanz aufzufordern, und bemerke (zu) spät, dass es sich bei der Partnerin an der Komiker-Seite nicht um seine Tochter handelt, sondern um seine Frau. Kann nicht mehr „bremsen“ und hole mir eine freundliche, aber bestimmte Abfuhr: Nein, sie beabsichtigt keineswegs, mit mir zu tanzen. Welch eine Schmach! Für das aufgekratzte Westberliner Ferienkind. (Das sich inzwischen im ersten Lehrjahr bei der BfA befand und sich deshalb nur noch vier Wochen kostenlos auf Elmau aufhalten konnte.) SCHNITT. Wie im Kino. Fast 29 Jahre später. Inzwischen war ich als Filmjournalist bei RIAS 2 tätig, d e m angesagten Hörfunk-Sender im inzwischen vereinten Berlin. Eine Film-Groß-Premiere stand am Donnerstag, dem 21. Februar 1991 an: „Pappa Ante Portas“ von und mit LORIOT (s. Kino-KRITIK). Was Loriot, inzwischen 67, veranlasste, persönlich bei uns, bei RIAS 2, am Tag vorher live vorbeizuschauen. Dessen Agentin wies im Vorgespräch immer wieder darauf hin, dass „Herr von Bülow kein einfacher Gesprächs-Partner“ sei. Er verabscheue nicht gut vorbereitete Fragesteller und ist eigentlich ein eher „ungemütlich eingestellter Live-Gast“. Dermaßen „eingestimmt“ erwartete ich ihn in der Kufsteiner Straße 69. Wo ich ihn am Empfang sogleich verbal überfiel. Motto: ER beziehungsweise vor allem seine Ehefrau wären schuld an meinem ewigen Trauma SEIT ELMAU. Seit jenem Tanzabend im Sommer anno 1962, wo mir seine Gattin einen (Tanz-)Korb gab. Dann erzählte ich ihm von meinen Elmau-Erfahrungen, und plötzlich verwandelte sich aus dem genervt wirkenden Vicco von Bülow ein prächtiger Loriot. „Aufgekratzt wie nie“, meinte später die völlig überraschte Agentin und: „So habe ich ihn während dieser stressigen Interviewtage noch nicht erlebt“. Aus den verabredeten 10 Live-Minuten auf Sendung wurden an diesem Vormittag knapp 40 Minuten. Dieser Mittwoch, der 20. Februar 1991 wurde zu einem jener Happy-Tage, die ich in meinem Leben nie vergessen will. Ebenso wie ELMAU. Diese dreimaligen Sommer-Wonne-Ferien-Wochen dort haben mich geprägt und – in jeder Hinsicht – wunderbar „traumatisiert“. Besser – sozialisiert. Besser – „erheblich“ geprägt.

4.) Pöni-Musik: Seit Wochen „beschäftigt“ mich ein Schwarz-Weißer-Video-Clip von 3:12 Minuten (vom hr), der sehr atmosphärisch und liebevoll den Charme, die Klamotten und Frisuren und die Rock ’n‘ Roll-Bewegungen der 1960-er Jahre-Generation wiederspiegelt. Das Immer-Wieder-Hinsehen lohnt, weil auch der Interpret CHRIS FARLOWE lässig-cool-sympathisch mitmischt. Farlowe, bürgerlich John Henry Deighton, geboren am 13. Oktober 1940 in London, coverte 1966 den von Mick Jagger & Keith Richards geschriebenen Song „OUT OF TIME“. Die von Mick Jagger produzierte Farlowe-Version, bei der Jagger auch im Chor mitsang, erreichte am 28. Juli 1966 den ersten Platz in den britischen Charts. Ich empfinde Song wie Clip als ein kleines Meisterstück. Bedingung: Laut aufdrehen und immer mal wieder – GENAU – anschauen. HINSEHEN. Ergebnis: ein kleines Juwel von ZEIT-Dokument:

Wünsche fröhliche Zeiten. HERZlichst: PÖNI Pönack

kontakt@poenack.de

 

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