1.) OPA WEG. JUNIOR JETZT. Titel = „DIE NACKTE KANONE“ (2025) von Akiva Schaffer (Co-B + R; USA 2024; Co-B: Dan Gregor; Doug Mand; K: Brandon Trost; M: Joel McNeely; 85 Minuten; deutscher Kino-START: 31.07.2025). Keine Ahnung. Wie man DAS „behandelt“. Bewertet. Wie man DAMIT umgeht.
Egal.
Am besten wir skizzieren eine deutsche Filmstatistik. Denn DIE SHOW ist ja quasi – für uns ernsthafte Deutsche – ein amerikanisch-deutscher kinematografischer Lebenswegbegleiter. In drei ernsthaften Stufen. Na ja, also ganz so ernsthaft eigentlich auch wieder nicht. Jedenfalls, wenn ich zurückdenke, besser – zurückblicke. Irgendwie wars ja auch einst saukomisch. Erstens: LESLIE NIELSEN. In ungeordneter Reihenfolge: Dreimal. Oder mehr.
Geboren als LESLIE WILLIAM NIELSEN. Am 11. Februar 1926 in Regina, Saskatchewan; kanadischer Schauspieler; gestorben am 28. November 2010 in Fort Lauderdale. Wuchs in Tulita (früher Fort Norman) in den Northwest Territories, Kanada, auf. Immer, wenn ER auftrat, Film-Kino-knallig oder im Fernsehen zu sehen war, wurde es komisch. Ab den achtziger Jahren. Was für ein Text-Durcheinander. Pardon. Wir erinnern uns GERNE: Nachdem er bereits über 30 Jahre geschauspielert hatte und unter anderem auch als Disc-Jockey bei diversen Radiosendern arbeitete, erfuhr ER 1980 durch die Komödie „Die unglaubliche Reise in einem verrückten Flugzeug“ einen Karriereschub. Zwar spielte er dort nur eine Nebenrolle, vermochte in dieser jedoch mit seiner Fähigkeit zu protzen, trotz absurd-komischer Dialoge und Slapstick-Einlagen äußerlich völlig ernst und ungerührt zu bleiben (in Verbindung mit der würdevollen Haltung eines reifen Herrn, was sein Markenzeichen wurde). Eine längere erfolgreiche Zusammenarbeit als Komödiendarsteller folgte – mit dem Filmemacher-Trio ZAZ (= Zucker, Abrahams, Zucker). 1982 übernahm er die Hauptrolle der von ZAZ geschriebenen und produzierten US-Fernsehserie „Die nackte Pistole“ („Police Squad!“), deren nur sechs Folgen heute Kultstatus besitzen und für die Nielsen eine Emmy-Nominierung erhielt.
Dann ging ab die (Film-)Post, denn der auf der Serie aufbauende Kinofilm „DIE NACKTE KANONE“ wurde 1988 / 1989 zu einem Welterfolg und einem wegweisenden Klassiker des Slapstick-Films (s. Kino-KRITIK /4 PÖNIs). Es folgten Hollywood-amtlich: „DIE NACKTE KANONE 2 1/2“ (s. Kino-KRITIK /1991/4 PÖNIs) sowie „DIE NACKTE KANONE 33 1/3“ (s. Kino-KRITIK /1994″4 PÖNIs). Es folgten – zwischendurch und danach – diverse weitere Leslie-Haupt- und -Nebenrollen in ähnlichen Filmen.
Leslie Nielsen war Officer des Order of Canada und hat auch auf dem Hollywood Walk of Fame einen Stern.
Und nun also die offizielle Nummer 4-Kanone. Mit dem Sohn von Leslie-Nackt, will sagen mit dem allseits geschätzten Action-Triumphator LIAM NEESON nun als Sohn von Lt. Frank Drebin, als Lt. Frank Drebin Jr. . Der natürlich – ebenfalls – von einem absurden Einsatz zum nächsten stolpert und dabei jede Menge Chaos anrichtet, wobei er dabei auch jede Menge unerwartete „Erfolge“ einheimst. Worüber ich aber keine Lust verspüre, diese ausführlich zu beleben. Nur so viel: LIAM-FRANK-DREBIN vermag mit seinem sensationellen Vorgänger leider nicht schrittmäßig mitzuhalten. In Sachen Hauruck und Bewegungsmelder schaut man ihm zu, ist aber längst nicht so gagig-begeistert wie einst bei seinem Leslie-„Daddy“. Motto: Lass‘ prügeln, Junge. Lass es knallen, Boy. Und: Ist da nu was mit deiner Sexy-Weibesbegleitung PAMELA ANDERSON alias Beth Davenport? Weil doch die bunte Presse derzeit diesbezüglich so aufgeregt darüber dackelt?
P.S.: Die Entwicklung begann 2009, damals war noch ein Auftritt von Leslie Nielsen geplant. Nach dem Tod von Nielsen 2010 war ursprünglich ED HELMS als Hauptdarsteller vorgesehen. Der Regisseur bzw. Produzent DAVID ZUCKER der ersten drei Teile sagt 2015 eine Mitwirkung für die Weiterführung ab, weil er davon ausging, dass der Comedystil der 80er-Jahre durch das Reboot nicht mehr getroffen werden könne.
Bin mal gespannt, ob das heutige Film-Kino-TV-Volk diese „Nackte“-Neuauflage akzeptiert. Ich mag den begrenzten Spaß irgendwie doch schon noch. Halt irgendwie (= 3 PÖNIs).
2.) FRAU FIGHTET. Titel = „WILMA WILL MEHR“ von Maren-Kea Freese (B + R; D 2023; K: Michael Kotschi; M: Cassis Birgit Staudt; 112 Minuten; deutscher Kino-START: 31.07.2025). Elektrikerin, Maschinistin, Obst-Expertin, Optimistin: Wilma (FRITZI HABERLANDT) ist eine Frau mit vielen Talenten, zahllosen Zertifikaten und palettenweise Enttäuschungen. Bis Ende der 90er-Jahre hat sie im Lausitzer Braunkohlenrevier gelebt. Als ihr Mann fremdgeht und ihr der Job in Baumarkt gekündigt wird, verlässt Wilma fluchtartig ihre Heimat Richtung Wien. Mit Mitte 40 muss sie hier quasi bei Null anfangen und landet schnell auf dem Handwerkerstrich. Bald schon repariert sie sich durch den Wiener Speckgürtel, landet in einer linken Bohemian-WG, wird Fachfrau für Reparaturen aller Art und sogar Lehrerin in einer Traditions-Tanzschule. Zwischen Walzer und Elektro-Installationen entdeckt Wilma ein Gefühl, das sie längst vergessen hatte: verliebt sein, glücklich sein, die aufgeregte Hoffnung auf etwas Neues. Hineingeworfen in die Unsicherheiten einer Zukunft, in der alles möglich ist, wird Wilma ein anderer interessanter Mensch.
Was für ein schöner Film ist diese atmosphärische, einfühlsam beobachtete und mit schrägem Humor erzählte Tragikomödie, die ebenso präzise in der Wirklichkeitsdarstellung ist wie sie in ihrer hoffnungsvollen und beeindruckenden Melancholie optimistisch bleibt. Während FRITZI HABERLANDT dabei eine Wucht ist (= 4 PÖNIs).
3.) Französische ÜBERRASCHUNG. Titel = „DIE GUTEN UND DIE BESSEREN TAGE“ von Elsa Bennett und Hippolyte Dard (Co-B + R; Fr 2023; Co-B: Louis-Julien Petit; K: Thomas Lerebour; 104 Minuten; deutscher Kino-START: 31.07.2025). Nach einem Autounfall verliert Suzanne das Sorgerecht für ihre Kinder. Sie hat keine andere Wahl, sie muss auf Entzug gehen, wenn sie ihr Leben wieder in die Griff bekommen will. In der Klinik angekommen, trifft sie in ihrer Gruppe auf Alice und Diane, zwei Frauen mit starkem Charakter. Sport ist Teil der Therapie, und Sportlehrer Denis versucht, die Frauen mit einem Ziel zu motivieren und zu vereinen: die Teilnahme an der Dünen-Rallye in der marokkanischen Wüste! Denis muss viel Geduld und pädagogisches Geschick aufbringen, um dieses ungewöhnliche und wenig aussichtsreiche Team auf ihr Ziel vorzubereiten. Den Frauen steht ein großes Abenteuer und eine aufregende Reise bevor…
Dieser Film war eine Entdeckung beim Festival von L’Alpe d’Huez. Im Auf und Ab des Lebens dreier Frauen verknüpfen sich auf authentische Art und Weise die Themen Alkoholsucht, Freundschaft und Zusammenhalt. Grandios besetzt mit französischen Stars wie Valérie Bonneton, Michèle Laroque, Sabrina Ouazani sowie Clovis Cornillac. „Die guten und die besseren Tage“ schafft es mit beachtlichem Aufwand unbequemen Themen doppelbödig aufzubereiten. Bei unserem französischem Nachbarn erreichte der Film nach fünf Wochen über 450.000 Kinobesucher (= 3 PÖNIs).
4.) Horror-MURKS. Titel = „TOGETHER – UNZERTRENNLICH“ von Michael Shanks (B + R; Australien/USA 2023; K: Germain McMicking; M: Cornel Wilczek; 102 Minuten; deutscher Kino-START: 31.07.2025). Millie (ALISON BRIE) und Jamie (DAMON HERRIMAN) sind seit zehn Jahren ein paar. Und wollen probieren, „testen“, ob ihre Beziehung noch immer „stimmt“. Ziehen also aufs Land, um dort lebensnah „zu experimentieren“. Als sie bei einer regenreichen Wanderung durch den Wald in eine Höhle fliehen und dort mysteriöses Wasser trinken, beginnt der Horror. Von wegen: Krisenstimmung ist angesagt. Und das ist erst der Anfang. Denn „irgendwann“ kleben sie zusammen. Hört sich spannender an als es ist. Was sich hier als Alptraum-Horror entwickelt, ist ziemliche spinne. (= 2 PÖNIs).
5.) MUSIK: Ich blättere gerne durch Archive. Und bekam es mit einer Parodie des Liedes „HEY JUDE“ zu tun. Paul McCartney verfasste das Lied der Beatles, welches am 26. August 1968 als Single veröffentlicht wurde. „Hey Jude“ gilt mit etwa 7,5 Millionen verkauften Exemplare als erfolgreichste Single der Band. Eine Parodie ist in einer Folge der SESAMSTRASSE unter dem Titel „HEY FOOD“ zu hören. Unter dem Titel: „COOKIE MONSTER SINGS HEY FOOD“:
Wünsche eine schmackhafte Zeit. Und grüße von allgemein bis alle
PÖNI Pönack