1.) EINE DOGGE MENSCHELT. Titel = „LOYAL FRIEND“ von Scott McGehee; David Siegel (B + Produktion + R; USA 2023; K: Giles Nuttgens; M: Trevor Gureckis; Jay Wadley; 124 Minuten; deutscher Kino-Start: 19.06.2025). === Bei dem köstlichen Drama handelt es sich um eine Adaption des gleichnamigen, preisgekrönten Romans der US-Amerikanischen Schriftstellerin Sigrid Nunez‘. Ihr siebter Roman, hierzulande erschienen 2020 unter dem Titel „Der Freund“ – eine „literary novel“ mit einer Vielzahl von weiteren literarischen Bezügen – entwickelte sich zu einem internationalen Bestseller und wurde 2018, im Jahr seiner originalen Veröffentlichung, mit dem „National Book Award“ ausgezeichnet. ===
Die Nachbarin Marjorie (ANN DOWD) : „Da liegt ein Pony auf deinem Bett. Ein sehr trauriges Pony“.
Die Schriftstellerin Iris (NAOMI WATTS) muss den Verlust ihres besten Freundes und Mentors Walter (BILL MURRAY) verarbeiten. Ihr guter Freund hat in seinem Nachlass an sie gedacht und vermacht ihr die riesige Dänische Dogge APOLLO. Hund und Schriftstellerin müssen BEIDE zunächst ihre Trauer überwinden, um auch aufeinander zuzugehen. Doch in ihrer gemeinsamen Einsamkeit spenden sie sich Trost und Nähe. Im Laufe der Zeit entwickeln sie eine besondere Bindung und helfen sich gegenseitig, den Schmerz zu überwinden und neue Lebensfreunde zu finden. Die Verfilmung des Romans bringt die tiefgehende und emotionale Geschichte auf die Leinwand und beleuchtet auf eine einfühlsame und respektvolle Weise die Themen Trauer, Freundschaft und Heilung. Was für ein wunderhaft kleiner Gigant von literarisch-tierischem Herz (= 4 1/2 PÖNIs).
2.) Der wunderbar-komische Weltkultur-Clown EMIL. Titel =„Typisch E M I L“ von Elmar Bossard; Phil Meyer; Emil Steinberger; Niccel Steinberger; Schweiz/D 2024; Co-Produzent: Simon End; K: Elmar Elmar Bossard; Editor: Justin Stoneham; M: Niki Reiser; R: Phil Meyer; 123 Minuten; deutscher Kino-Start: 19.06.2025).
Ich verehre ihn. Das Wort LACHEN verbindet sich – weltmännisch – stets mit dem Namen EMIL STEINBERGER. Seit wunderbar unendlichen Komik-Zeiten.
Sag‘ ich doch: Dieser Film „TYPISCH E M I L“ ist mehr als nur eine Hommage an den vielseitigen Künstler, es ist das inspirierende Porträt eines Mannes, dessen Humor, Sprache und künstlerische Vision Generationen geprägt haben. Mit seinen Geschichten, seiner Liebe zu den Menschen mit all ihren Fehlern, die Erfolge und Misserfolge, zeichnet der Film das Bild eines Künstlers, der das Lachen als universelle Sprache versteht – eine Sprache, die Brücken baut, Trost spendet, das Leben in all seinen Facetten feiert und Mut macht.
Typisch EMIL ! Genau. Nach Bühnenauftritten und Zirkustournee, nach Theaterdirektion und Kinoleitung, nach Grafikbüro und Regieführen, nach einer Auszeit in New York und Bücherschreiben ist nun der Kinofilm über den Schweizer KULT-KABARETTISTEN Emil Steinberger an der Reihe: TYPISCH EMIL – VOM LOSLASSEN und NEUANFANGEN bringt Emils unvergessliche Auftritte, seinen Humor und seine Sprache, die Generationen begeistert haben und immer noch begeistern, auf die Leinwand. Der Film geht dabei über den nostalgischen Blick auf die bekannten Bühnen-Figuren hinaus und taucht ein in eine Welt, in der Emil gegen die Schatten seiner Kindheit und den Duck des Erfolges kämpft, um seinen Platz als gefeierter Komiker zu finden. Und nicht zuletzt ist „TYPISCH EMIL“ die Geschichte einer großen, romantischen Liebe.
Jawohl! Herrlich ! (= 5 PÖNIs).
3.) EIGENTLICH JA. Sonst. Aber diesmal EIGENTLICH NEIN. Titel = „28 YEARS LATER“ von DANNY BOYLE“ (Co-B + Produktion + R; GB/USA 2024; Co-B + Produktion: Alex Garland; K: Anthony Dod Mantle; 115 Minuten; deutscher Kino-Start: 19.06.2025). Die Rede ist von DANNY BOYLE. Einem der kreativsten Filmschaffenden. Mit – seit vielen Jahren – diversen spannenden, faszinierenden Werken. 2009 mit eine „Oscar“-Trophäe belobigt für „Beste Regie“ für „Slumdog Millionär“ (s. Kino-KRITIK /5 PÖNIs). Ein weiterer filmischer Geniestreich entstand zuvor 1996 mit d e r filmischen Sensation „TRAINSPOTTING“ (s. Kino-KRITIK /5 PÖNIs). Weiterhin bekannt, geschätzt ist das britische Genie Danny Boyle auch durch die stimmungsvolle, romantisch-musikalische Briten-Komödie „Yesterday“ (s. Kino-KRITIK /2018/4 PÖNIs). Undsoweiter. Und fort.
Dies hier ist ein blutrünstiger, Gewalt-intensiver Zombie-Streich, der einem bald schon auf den Blutwecker geht. Motto: Es darf geprügelt, geschunden, gewütet, geschlachtet; gemordet werden. Irgendwer ist wütend, und viele Helfer werden dafür „benutzt“. Selten hat mich ein – vermeintlich – großer Film dermaßen angeekelt. Blutfontänen bestimmen die Szenerie. Ein Schlachthof-Movie. Das den momentanen Zeitgeist ausdrückt. Als Fortsetzungswerk von „28 Days Later“ aus dem Kinojahr 2003 gilt. Heißt es. Was mir egal ist.
„wikipedia“ meldet (mir ist DAS-ALLES zu viel entsetzlicher Horror-Ekel): 28 Jahre. nachdem der hochansteckende „Wut-Virus“ aus einem medizinischen Forschungslabor entwichen ist, haben Überlebende Wege gefunden, inmitten der Infizierten zu überleben. Eine Gruppe von Überlebenden hat auf einer kleinen Gezeiteninsel vor der nordenglischen Küste Zuflucht gefunden. … Als ein Mitglied der Gemeinschaft zusammen mit seinem Sohn Spike die Insel verlässt, um eine gefährliche Mission auf dem Festland zu übernehmen, entdecken sie Wunder („Wunden“/d. Autor), Schrecken, Mutationen und Geheimnisse der Außenwelt.
Ah ja. Von wegen Endzeit-Kiste (= 1 PÖNIs).
4.) ABARTIG. Titel = „WILHELM TELL“ von Nick Hamm (B + R; Italien/Schweiz/GB 2023; K: Jamie D. Ramsay; M: Steven Price; 134 Minuten; deutscher Kino-Start: 19.06.2025). Und noch so ein GEWALT-Drama. Die Schweiz im frühen 14. Jahrhundert. Während das Heilige Römische Reich von inneren Machtkämpfen erschüttert wird, will der Habsburger König Albrecht (BEN KINGSLEY) seine Macht weiter ausdehnen. Es geht um Macht, Schlachten, blutige Kampfduelle. Es wird gemeuchelt, herumgebrüllt, Schwert-reich duelliert. Mit einigen „Guten“, mit vielen Meuchelbrüdern. Anhängern. Gebt saures, schreien die Adlaten. Während mittendrin der Jäger und ehemalige Kreuzritter Wilhelm Tell (CLAES BANG) in diesen teuflischen Mord- und Blutrausch hineingerät. In Richtung Widerstandskämpfer. Gegen brutale Statthalter aufbegehrt. Mit überschaubaren Unterstützern.
Während wir heutzutage täglich Nachrichten aus aller Welt einhören, wird hier; also damals eifrig von Kriegen, Töten, internationalen Gemeinheiten berichtet. Werden blutrünstige Todesmeldungen, widerliche Signale und lustvolles Töten lauthals. Mit Sätzen wie „Wir müssen für unser Land kämpfen“ und „…erfülle die Aufgabe, für die du geboren wurdest“. Während es an allen Ecken und Enden lauthals begeistert tutet. Hurra, hurra, es kriegt überall. Wie blöd-toll.
So eine Scheiße.
Ehrlich, geht mir völlig gegen den Geist. Will 2025 nichts von diesem Oldie-Superkriegsmüll sehen. Unser gegenwärtiger weltweiter Kämpfe-Alltag ist schon schlimm genug. Als dass die momentanen Kinoleinwände dies auch noch brutal zementieren wollen. Sollen. Tun. Mit kriegerischem Sprüche-Schaum.
Braucht niemand. (= 0 PÖNIs).
5.) TV-TIPP: Am SONNTAG-Abend (22.6.) tritt – kurz vor der ARD-Krimi-Sommerpause – nochmal der „POLIZEIRUF 110“ an. Mit dem Titel „SPIEL GEGEN DEN BALL“. Darstellerisch mit-dabei – die auch „heute show“ -veredelte GISA FLAKE als Alexandra Luschke. Bin mal gespannt. Nach der 20.15 Uhr-Sendung folgt meine Kritik auf allen bekannten Kanälen.
6.) MUSIK: „THE DOOBIE BROTHERS“ sind eine US-amerikanische Rockband, die 1969 gegründet wurde. Sie haben über 40 Millionen Alben verkauft. Ihr Single-Hit „LISTEN TO THE MUSIC“ kam auf ihrem zweiten Album „Toulouse Street“ 1972 heraus. 53 Jahre später, genauer: vor gerade mal zwei Wochen, traten sie damit in der „Late Show with Steven Colbert“ im New Yorker Ed Sullivan Theater auf, wo bis 2015 noch David Letterman für musikalische Glanzlichter sorgte. Und gerade in den USA dieser Tage macht ihr frenetisch umjubelter Auftritt richtig Hoffnung und Spaß.
Lasst uns docken. Gute Rock-Grüße
PÖNI Pönack
kontakt@poenack.de