PÖNIS BLOG 333 (11.04.2025): HANS ROSENTHAL; „THE AMATEUR“; „Voila, Papa“; „DIE SCHULE DER FREIHEIT“; „MOON, DER PANDA“; TV-TIPP;

HANS ROSENTHAL, geboren am 2. April 1925, gestorben am 10. Februar 1987, ist in diesen Erinnerungstagen in den Gedanken bei vielen Menschen.  Mit dem Film „ROSENTHAL“ von Oliver Haffner hatte am vergangenen Montag das ZDF (am 7. April 2025; Drehbuch: Gernot Krää) einen filmischen Volltreffer im Programm. Im Angebot. Dabei überragend: FLORIAN LUKAS in der Rampenrolle als Hans Rosenthal. Diskussions-Thema: Im Herbst 1978 soll die 75. Jubiläumssendung der beliebten ZDF-Quiz-Reihe „Dalli Dalli“ ausgestrahlt werden  – ausgerechnet am 9. November, dem Tag der ersten offiziellen Gedenkveranstaltung  zu den Novemberpogromen 1938. Als jüdischer Holocaust-Überlebendender gerät Hans Rosenthal in einen tiefen inneren Konflikt zwischen seiner beliebten Rolle als Entertainer und dem schmerzlichen Erbe seiner Vergangenheit. Ebenfalls Gegenstand ist die langjährige Verschlossenheit Rosenthals gegenüber seinen Mitmenschen, was seine jüdische Vergangenheit angeht. Der Auftakt der Livesendung wird mit den Originalbildern gezeigt.

Die Jagd auf Juden überlebt Hans Rosenthal nur dank der Hilfe beherzter Berliner/Innen, versteckt in einer Laubenkolonie. Nach dem Krieg wird er im Radio, dann im Fernsehen zum Publikumsliebling. Der Film beleuchtet seinen Werdegang in einem Land, das an frühere Verbrechen nicht erinnert werden will, während zugleich SS-Veteranen offen in Erinnerungen schwelgen.

„Dalli Dalli“ – mit Rate-Team Thomas Gottschalk und Mike Krüger

 

Wir waren damals – Ende der Neunzehnhundert Sechziger Jahre/ in den Folgejahren –  eine Gruppe von Freunden aus dem Öffentlichen Dienst, die in ihrer Freizeit freundschaftlichen Fußball spielten. Wir nannten uns  SG ÖTV JUGEND BERLIN. Und waren des Öfteren am Wochenend-Kicken mit – bzw. gegen – Westberliner Promimannschaften. In der Zeit von 1965 bis 1973 war der Fußballfan Hans Rosenthal auch Präsident des Charlottenburger Fußballvereins Tennis Borussia Berlin. Die in diesem Verein tätige und von ihm mitgegründete „Prominenten-Elf“ trägt den Namen „Hans-Rosenthal-Elf“ und sammelt Geld für die Hans-Rosenthal-Stiftung „Schnelle Hilfe in akuter Not e. V.“. Die Hans-Rosenthal-Stiftung wurde gegründet, um die Arbeit von Dalli Dalli hilft fortzuführen: Menschen zu unterstützen, die unverschuldet in Not geraten sind. Die Stiftung finanziert sich aus Spenden, Nachlässen und Veranstaltungen.

Hans Rosenthal  –  wir denken an Sie. Oft. Viel. Gerne. Und jetzt gerade.

1.)       EIN HELD. Und ein Star. Titel = „THE AMATEUR“ von James Hawes (USA 2023; B: Ken Nolan; Gary Spinelli; nach dem gleichn. Roman von Robert Littell/1981; K: Martin Ruhe; M: Volker Bertelmann; 123 Minuten; deutscher Kino-Start: 10.04.2025). Die Ideen sind nicht neu. Liefern bekannte Abenteuer. Können jedoch „mithalten“, weil der Haupt-, besser Titel-Akteur bekannt, also geschätzt ist: RAMI „Said“ MALEK. Unvergessen  vor allem durch seine begeisternde Interpretation der Sänger-Legende „FREDDIE MERCURY in der Biographie „BOHEMIAN RHAPSODY“, (s. Kino-KRITIK /5 PÖNIs); wofür ER 2019 unter anderem den „Golden Globe“ als „Bester Hauptdarsteller“ in einem Filmdrama sowie den „Oscar“ als „Bester Hauptdarsteller“ zugesprochen bekam.

ER ist ein bürokratischer Outlaw. Als CIA-Kryptologe. Mit analytischer Kellerarbeit befasst. Die – bislang jedenfalls – unter „ferner liefen“ zur Kenntnis genommen  wird. Wenn überhaupt. Dann aber bricht diese Grauzone. Seine Frau wird bei einem Terroranschlag in London umgebracht. Charles „Charlie“ Heller (RAMI MALEK) ist außer sich. „Erheblich“ wütend. Schwört Rache. Zumal seine Chefetage kaum etwas produktives unternimmt, um hier eizugreifen. Gar dem klugen Kollegen „Charlie“ zu helfen. Also „lernt“ DER die Praxis bei seinem Job kennen. Beschreitet eigene Rachewege. Begegnet dem Mentor Robert Henderson (LAURENCE FISHBURNE). DER ist mal Kumpel, mal Gegner. Es darf Fighting-los – gehen.

„Charlie“-MALEK, der Bürgerwehrmann der CIA, wird zum aktiven, eleganten Deibel. Mit Killer-Manieren. Also einigen wenigstens. „THE AMATEUR“ erinnert an eine Radau-Type wie Matt Damon als Jason Bourne (s. Kino-KRITIKEN), da will EINER seine Wut bändigen und muss erst „lernen“, wie man dies praxis-gerecht ausführt. Sobald unser Agent auf -„Charlie“ Kapitän „macht“, wirkt dieser Thriller ordentlich. Zieht er sich aber für Momente heraus aus diesem Action-Schlamassel, ist die Show ziemlich trocken gebürstet.

MALEK, der „Charlie“ oder: Ein zwiespältiges Spannungs-Erlebnis (= 3 PÖNIs).

2.)       PAPALEPAP.     Titel = „VOILÁ, DER FAST PERFEKTE SCHWIEGERSOHN“ von Arnaud Lemort (B + R; Fr/Belgien 2023; K: Christophe Graillot; Yannick Ressigeac; M: Romain Trouillet; 90 Minuten; deutscher Kino-Start: 10.04.25). Murks. Kaum mehr. Nachdem wir „Monsieur Claude“-CHRISTIAN CLAVIER dreimal (oder waren es vier Begegnungen?) erlebt haben, taucht er schon wieder auf, nur jetzt als schnöseliger Psychoanalytiker. Um zu versuchen, einen ungeliebten Schwiegersohn loszuwerden.  Bloß, da existiert noch dieses Problem, dieses neue, von seiner Tochter gerade „angemeldete“ Neufamilienmitglied war / ist (quasi) zugleich auch sein Weiterhin-Patient. Gewesen. Beziehungsweise eigentlich immer noch. Und hat in dieser Funktion – tatsächlich – einige Macken zu viel. Also versucht der beknackte Alte den behämmerten Junior, der auch ein guter Kotzer ist, loszuwerden. Motto: Es darf gekalauert werden.

Richtet nicht viel Unterhaltungsschaden an,  aber auch herzlich wenig Vergnügen. Die – „behämmerten“ – Franzosen verstehen halt manchmal auch, reichlich zu belästigen (= 2 PÖNIs).

3.)       ÉRIC BESNARD. Titel = LOUISE UND DIE SCHULE DER FREIHEIT“ von ÈRIC BESNARD (B + R; Fr 2023; K: Laurent Dailland; M: Christophe Julien; 109 Minuten; deutscher Kino-Start: 10.11.25). ÉRIC BESNARD. Nachdem er mit „Birnenkuchen mit Lavendel“ (s. Kino-KRITIK/ 2016/4 PÖNIs); „À LA CARTE – Freiheit geht durch den Magen“ (s. Kino-KRITIK /2021/4 1/2 PÖNIs) und „Die einfachen Dinge“ (s. Kino-KRITIK / 2023/4 PÖNIs) auch hierzulande ein umfangreiches Publikum erreicht hat, kehrt ÉRIC BESNARD erneut auf die großen Leinwände unserer Lichtspielhäuser zurück, um von historischen französischen Geschehnisse zu erzählen. Ende des 19. Jahrhundert will eine Pädagogin (ALEXANDRA LAMY) in einem Dorf der Auvergne den dortigen Kindern Lesen und Schreiben beibringen. Doch das von ihr verkörperte Ideal des sozialen Aufstiegs durch Bildung kollidiert mit dem ländlichen Beharren auf Tradition und dem Weltbild der katholischen Kirche. Als dann auch noch ruchbar wird, dass sie als Pariser Kommunardin Jahre im Gefängnis saß, gerät ihre Mission in Gefahr.

„Das beschwingte, beeindruckend gespielte Drama verbindet malerische Landschaften und feinfühlige Charakterzeichnungen zu einem sympathischen Plädoyer für Freiheit, Solidarität und Menschlichkeit. Der historische Realismus wird einfühlsam mit doppelbödigem Humor und unaufdringlichen Wohlfühlmomenten vermittelt“ („Filmdienst“). Bildungsgerechtigkeit. Ist bis heute ein gesellschaftliches Markenzeichen. Dafür sorgt einmal mehr der unterhaltsame, spannende französische Autoren- und Regie-Humanist, vermittelt einmal mehr der Künstler  ÈRIC BESNARD. Manche französische Filme tun einfach gut. (= 4 PÖNIs).

4.)       MENSCH UND TIER. Titel = „MOON, DER PANDA“ von Gilles de Maistre (B: Prune de Maistre; K: Maria Spencer; M: Armand Amar; 100 Minuten; deutscher Kino-Start: 10.04.2025). Vor drei Jahren tauchte der französische Filmemacher GILLES DE MAISTRE mit dem kuriosen Tier-Mensch-Film „Der Wolf und der Löwe“ (s. Kino-KRITIK /2022/3 1/2 PÖNIs) in unseren Kinos auf. Nun lässt er wieder tierische und menschliche „Wesen“ aufblicken. Der Junge Tian (NOE LIU) interessiert sich nur begrenzt für die Schule. Ist viel lieber an der Spielekonsole tätig. Deshalb schickt ihn sein strenger Vater, zusammen mit seiner Schwester, zur Großmutter aufs Land. Wo Tian sich mit einem Panda-Baby anfreundet. Was folgt sind emotionale Wärme und sensible Begegnungen mit der grandiosen tierischen Natur. Herz geht auf (= 3 1/2 PÖNIs).

5.)       TV-TIPP = An diesem SONNTAG-Abend 13.4.) stellt sich das österreichische Paar Bibi & Moritz (ADELE NEUHAUSER und HARALD KRASSNITZER) wieder auf, um Schurken zu ermitteln. „MESSER“ der neue ARD-Wien-Krimi, und die Neugier ist enorm. Nach der Ausstrahlung folgt meine Kritik auf allen bekannten Kanälen.

6.)       MUSIK: Den musikalischen Abschluss überlasse ich heute mal meinem Redakteur Mario Müller. Bin selber gespannt, was er hier jetzt einbaut…

(Das Rundfunk-Tanzorchester Ehrenfeld mit:

00:00 – The ecstasy of gold
01:17 – Lucifer
02:28 – Are you gonna go my way
03:38 – Paint the town red
04:48 – Pure comedy
06:32 – History repeating
07:56 – Voyage, Voyage
09:12 – Organspende
10:33 – I’ll be there for you
11:45 – I’m alive
12:49 – Married life
14:12 – Firecracker)

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Hey, Leute, habt eine GUTE ZEIT!

– sagt und wünscht PÖNI Pönack

kontakt@poenack.de

 

 

 

 

 

 

 

 

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