
(Fotoquelle: Christopher Michael Little, GeneHackmanJun08, CC BY 2.0)
TIEFE TRAUER. Um den Tod von Eugene Allen „GENE“ HACKMAN. Geboren am 30. Januar 1930 in San Bernardino, Kalifornien; tot aufgefunden am 26. Februar 2025 in Santa Fe, New Mexico. Gene Hackman war 16 Jahre alt, als er das kaum begonnene Journalistik-Studium schmiss und zu den US-Marines ging. Bis 1952 arbeitete er als Discjockey für Soldatensender. Als Zivilist bei einem gewöhnlichen Sender in New Yorck nahm er nebenbei Schauspielunterricht am Pasadena Playhouse. Nach zweijähriger Suche kam er 1958 zu seinem Bühnendebüt am Off-Broadway und beim Fernsehen. Nach vielen Rollen in kleinen Theatern schaffte er 1964 den Sprung an den Broadway und stand im selben Jahr erstmals von einer Filmkamera. Auf Anregung von Warren Beatty erhielt er in Arthur Penns Gangsterfilm „Bonnie und Clyde“ die Rolle des Bruders von Clyde Barrow, für die er für den „Oscar“ nominiert wurde.
Der große Durchbruch gelang Hackman als desillusionierter Drogenfahnder in „Brennpunkt Brooklyn“. Als viel beschäftigter Charakterdarsteller errang er seitdem große Popularität. Er glänzte unter anderem als genial-verrückter Abhörexperte in Francis Ford Coppolas-Thriller „Der Dialog“ (1973); als sadistischer Sheriff in dem Clint Eastwood-Western „Erbarmungslos“ (1993) und als zwiespältiger Mafia-Anwalt in Sidney Pollacks Justiz-Thriller „Die Firma“. Unter anderem in Barry Sonnenfelds Gangsterkomödie „Schnappt Shorty“ und Wes Andersons eigenwilliger Familienchronik „Die Royal Tenenbaums“ präsentierte er seine komische Seite. Drei Jahrzehnte zählte Gene Hackman zu den führenden amerikanischen Charakterdarstellern. Für seine Rollen in „French Connection – Brennpunkt Brooklyn“ und in dem Western „Erbarmungslos“ wurde er mit dem „Oscar“ belobigt. Zudem war er vierfacher „Golden-Globe-Preisträger. UND: 1989 gewann Gene Hackman den „Goldenen Bären“ bei den Berliner Filmfestspielen für seine Darstellung eines FBI-Agenten in dem Rassismus-Drama „Die Wurzel des Hasses“. Am 7. Juli 2004 gab Gene Hackman in einem Interview mit dem Talkmaster Larry King bekannt, dass er keine weiteren Filmangebote habe und er davon ausgehe, dass seine Filmkarriere zu Ende sei. 2008 bestätigte er in einem Interview, dass er nicht mehr als Schauspieler agieren will. Sein Schaffen umfasst damit, beginnend mit Fernsehauftritten im Jahr 1959, die Beteiligung an 100 Film-und Fernsehproduktionen. GENE HACKMAN : Was für eine Trauer: Der große amerikanische Künstler ist tot.
1.) DAS GENIE UND DAS DAHINTER. Titel = „LIKE A COMPLETE UNKNOWN“ von JAMES MANGOLD (Co-B + Produktion; USA 2024; Co-B: Jay Cocks; === als Grundlage dient das Sachbuch „Dylan Goes Electric!“ von Elijah Wald ===; K: Phedon Papamichael; M: Nicholai Baxter; Steven Gizicki; 141 Minuten; deutscher Kino-Start: 27.02.2025). Sein Name ist längst ein Begriff: TIMOTHÉE CHALAMET, geboren am 27. Dezember 1995 in New York City. Dem US-amerikanisch-französischen Schauspieler gelang 2017 mit dem Film „Call Me by Your Name“, für den er eine „Oscar“-Nominierung bekam, der Durchbruch. Mit Hauptrollen in Blockbustern wie der „Dune“-Filmtrilogie (seit 2021) und „Wonka“ (2023) etablierte er sich als Hollywood-Star. Bei Bekanntgabe der „Oscar“-Nominierungen 2025 erhielt „LIKE A COMPLETE UNKNOWN“ acht Nominierungen, darunter: Film; Regie, Hauptdarsteller.
New York City. In den frühen 1960er-Jahren. Die Musikszene pulsiert, alles ist geprägt von einer immensen kulturellen Aufbruchstimmung. Ein geheimnisvoller 19-jähriger aus Minnesota kommt mit seiner Gitarre und seinem außergewöhnlichen Talent in West Village an. Er wird den Lauf der Geschichte amerikanischer Musik grundlegend verändern. Während er auf seinem Weg zum Ruhm engste Freundschaften und Beziehungen aufbaut, ändert er auch seine Einstellung zur Folk-Bewegung, von der er sich nicht vereinnahmen lassen will. Trifft er eine provokante Entscheidung, die einen kulturellen Nachhall in der ganzen Welt auslöst.
Timothée Chalamét spielt UND SINGT den Part des Bob Dylan, ummantelt von einer elektrisierenden Geschichte hinter dem Aufstieg des legendären Singer-Songwriters aller Zeiten. Dies bringt ihm 2025 seine zweite „Oscar“-Nominierung als „Bester Hauptdarsteller“ ein. Dafür hatte er fünf Jahre lang Gitarre und Mundharmonika gelernt, die Musikaufnahmen erfolgten live. An seiner Seite spielen – ebenfalls brillant – der mehrfach „Oscar“-nominierte EDWARD NORTON (als Pete Seeger) sowie ELLE FANNING (als Sylvie Russo).
JAMES MANGOLD, der New Yorker-Autoren-Regisseur und Filmproduzent, der sich mit Filmwerken wie „Walk the Line“ (mit dem Johnny Cash-Porträt), „Todeszug nach Yuma“, einem legendären Western und „Le Mans 66 – Gegen jede Chance“ (2019) hervorgetan hat, vermag auch hier faszinierend, bewegend, in den Unterhaltungsbann zu ziehen. Während „Wikipedia“ vermeldet: „Die von Elle Fanning dargestellte Figur der Sylvie Russo ist eine fiktionalisierte Version von Suze Rotolo, die in den 1960er-Jahren mit Bob Dylan liiert war. Der Film nimmt sich künstlerische Freiheiten in Fragen der chronologischen Reihenfolge der Ereignisse, es gibt fiktionale Charaktere und Darstellungen, bestimmte Weggefährten Dylans tauchen nicht oder nur sehr randständig auf“. Okay.
Wer DAS (Meisterstück) nicht genießt, ist selbst ungenießbar (= 5 PÖNIs).
2.) DREIMAL LOVE. PLUS EINS. Titel = „BRIDGET JONES – VERRÜCKT NACH IHM“ von Michael Morris (R; GB/USA/Fr 2024; B: Helen Fielding; Dan Mazer; Abi Morgan; basierend auf dem 2013 veröffentlichten Roman von Helen Fielding; K: Suzie Lavelle; M: Dustin O’Halloran; 125 Minuten; deutscher Kino-Start: 27.02.2025). Dreimal war es ein immenser Komödien-Spaß „mit Bridget-Folgen“: s. Kino-KRITIK /2004/“Bridget Jones – Am Rande des Wahnsinns“/4 PÖNIs; s. Kino-KRITIK /2001/“Bridget Jones – Schokolade zum Frühstück“/4 1/2 PÖNIs; s. Kino-KRITIK /2016/“Bridges Jones‘ Baby“ /4 1/2 PÖNIs !
In „Bridget 4“ hat SIE wieder das Kommando: Die zweifache „Oscar“-Lady RENÉE ZELLWEGER (2004/“Unterwegs nach Cold Mountain“/“Beste Nebendarstellerin“ sowie 2020/“Beste Hauptdarstellerin“ in „Judy“). Aber – Bridget ist jetzt wieder Partner-allein. Seit Mark Darcy (COLIN FIRTH) vor vier Jahren verstarb, kümmert sie sich als alleinerziehende Mutter um den 10-jährigen Billy und die 6-jährige Mabel. Die beiden Kinder zieht sie mit tatkräftiger Unterstützung ihrer ehemaligen Freunde auf – darunter sogar ihr ehemaliger Liebhaber Daniel Cleaver (HUGH GRANT). Und „in Zusammenarbeit“ mit ihrer Gynäkologin Dr. Rawlings (köstlich, wie stets: EMMA THOMPSON). UND: Bridget beschreitet neue Möglichkeiten, bedeutet – sie geht wieder arbeiten. Und probiert dabei sogar Dating-Apps aus. Was einen charmanten wie enthusiastischen jüngeren Mann (LEO WOODALL) auf den Gefühlsplan schickert.
Doch beim Bemühen, Arbeit, Haushalt und Liebesgewinn unter einen Hut zu bringen, hat Bridget so einiges zu sortieren. Und erlebt dabei die taffe Begegnung mit Scott Wallaker (CHIWETEL EJIOFOR), dem eifrigen Naturwissenschaftslehrer ihres Sohnes. Bewegungsmelder inbegriffen. Fassen wir es zusammen: Wenn BRIDGET-Renée mit den schicksalhaften Episoden lamentiert, spielt, „macht“, also sympathisch herum-pointiert, gefallen die Emotionen. Unterschiedlich. Zwischen Mal-Volltreffer, zwischen mal nur so Staunen.
Die Personal-Crew jedenfalls ist stimmig arrangiert.
BRIDGET 4 besitzt einen hübschen Comeback-Geschmack. Mit lässigem Schmollmund-Charme. Und oft listig-zugezogenen Augen.
Und weiß ziemlich zu gefallen, weil Renée auch so vortrefflich mit ihren wackelnden Slapstick-Augen „dramatisiert“ (= 3 1/2 PÖNIs).
3.) GESANG ALS . Titel = „SING SING“ von Greg Kwedar (Co-B + Produktion + R; USA 2023; Co-B: Clint Bentley; Brent Buell; K: Pat Scola; M: Bryce Dessner; 107 Minuten; deutscher Kino-Start: 27.02.2025). ===== Die Geschichte basiert auf wahren Begebenheiten. Auch die Figuren sind an reale Personen angelehnt oder werden von ehemaligen Insassen der Sing Sing Correctional Facility selbst gespielt. Der Film erhielt drei „Oscar“-Nominierungen (für das „Beste adaptierte Drehbuch; für den „Besten Filmsong“; und für COLMAN DOMINGO als „Bester Hauptdarsteller“) =====
Nachdem der Vorhang gefallen und die Applaus verklungen ist, kehrt John „Divine G“ Whitfield zurück in seine Zelle im Hochsicherheitsgefängnis Sing Sing. Hier verbüßt er eine langjährige Haftstrafe. Das Häftlingstheater ist sein einziger Lichtblick im eintönigen Gefängnisalltag. Allein auf der Bühne gelingt es John, sich für einen Augenblick an einen Ort weit entfernt von den hohen Mauern zu versetzen.
Ein fesselndes Drama über die befreiende Kraft der Kunst, die selbst an dunkelsten Orten Hoffnung erwachsen lässt. In der Hauptrolle beeindruckt Colman Domingo an der Seite zahlreicher ehemaliger Häftlinge, die dem Film eine eindrucksvolle Authentizität verleihen (= 4 PÖNIs).
4.) TV-TIPP: An diesem SONNTAG-ABEND hat ab 20.15 Uhr die ARD den aktuellen „TATORT“-Krimi in München besetzt. Titel: „CHARLIE“. Mit den bekannten Ermittlern Leitmayr und Batic. Ob die Spannung stimmte …. ist gleich nach der Ausstrahlung zu erfahren. Meine Kritik läuft auf den bekannten Kanälen.
5.) MUSIK: ER war ein Rock- und Musical-Komponist und Musik-Produzent. ER war zuständig für Wagnerische Rock-Klänge, die Körpergefühle beeinflussten. Er schrieb unter anderem einen Großteil der Songs für Meat Loaf. ER schrieb auch die beiden Songs, die unter dem Gruppennamen Fire Inc. für den Soundtrack zum 1984er-Filmgiganten „STRASSEN IN FLAMMEN“ von Walter Hill aufgenommen wurden. Dabei ist Song One für mich d e r Favorit: „NOWHERE FAST“. Die Rede ist von JIM STEINMAN, der am 1. November 1947 in New York Cty geboren wurde und am 19. April 2021 in Danbury, Connecticut verstarb. Seine Rock-Elegie „NOWHERE FAST“ bleibt DIE BEWEGUNGSNUMMER der Achtziger und ist – mal wieder – mein LIEBLINGSSONG dieser Woche:
Viel Glück & Spaß und Gesundheit
PÖNI Pönack grüßt