PÖNIs BLOG (31): OSCAR UND UKULELEN

1.) Pöni-PRIVAT: Ein Kollege bei RIAS 2 war mir nett-wohlgesonnen. Es war in den Achtzigern, während meiner regelmäßigen, wöchentlichen Dienstag-Abend-Sendung „RIAS 2 Special: Film aktuell“, als er mir – anlässlich der alljährlichen „Oscar“-Preisverleihung in Los Angeles – „amtlich“ eine „Oscar“-Trophäe „feierlich“ überreichte, für den „Besten Filmkritiker“, und mich außerdem öffentlich über den Äther zum Professor-ehrenhalber „machte“. Seitdem grüßte mich ein freundlicher Pförtner im RIAS-Hause immer mit „Guten Abend, Herr Professor“. Es war ihm nicht auszureden oder abzugewöhnen, schließlich wurde dies ja „öffentlich gemeldet“. Seitdem bin ich nicht nur „Oscar“-Preisträger, sondern auch mit „akademischer Auszeichnung“ versehen. So einfach geht das. Apropos: In der Nacht zum Montag unserer Zeit ist es wieder soweit, in Hollywood findet die 91. „Oscar“-Verleihung statt. Meine Tipps für die Hauptkategorien sind: Bester Film: THE FAVOURITE – INTRIGEN UND IRRSINN; Beste Regie: ADAM McKAY („Vice“); Beste Hauptdarstellerin: GLENN CLOSE („Die Frau des Nobelpreisträgers“); Bester Hauptdarsteller: CHRISTIAN BALE  („Vice“). Den – neben „The Favourite – Intrigen und Irrsinn“ – ebenfalls zehnfach nominierten „Netflix“-Film „ROMA“ von Alfonso Cuarón habe ich (bislang) nicht gesehen. Schau’n wir mal, was eintrifft.

2.) Pöni-PRIVAT II: U-Bahn-Fahren bildet. Und wie! Neuestes = sensationelles = Beispiel: Freund Mario Müller ist dort mal wieder unterwegs, sieht ein Plakat für die Veranstaltung THE UKULELE ORCHESTRA OF GREAT BRITAIN und fragt mich: Willste mit? Klar wollte ich, denn ich hatte „von denen“ noch nie etwas vernommen. Letzten Donnerstag-Abend (21.02.) war es soweit, das siebenköpfige Ensemble trat vor ausverkauftem Haus im schmucken Konzerthaus Berlin, am Gendarmenmarkt auf. Ergebnis: Wie lautet die Steigerung von „Begeisterung“? Es war ein phänomenaler, SEHR stimmungsintensiver, großartiger Abend mit professionell-köstlichen, originellen Spitzenklängen. Ich erfahre hinterher: Es handelt sich hier um eine komödiantische Musikgruppe, die 1985 in England für einen einmaligen Auftritt gegründet wurde und seitdem weltweit erfolgreich unterwegs ist. Ob in der Londoner „Royal Albert Hall“ oder vor 170.000 Zuschauern im Hyde Park oder kürzlich, als sie – nach den USA – in China tourten, das Ergebnis ist immer dasselbe Erlebnis: Hellauf-Begeisterung bei zunehmend ausflippenden Zuhörern/Innen. Wie man im Internet verfolgen kann.

Hier aber, am (für mich völlig verblüffenden) Live-Donnerstag-Abend: Ob mit Klassik (Georg Friedrich Händel) oder Ennio Morricone („Il triello“; Titoli finali aus „The Good, The Bad and The Ugly) oder mit der AC/DC-Hymne „Highway To Hell“ oder mit David Bowies-Hit „HEROES“ oder mit dem KRAFTWERK-Opus „Das Modell“ oder… oder = die stürmische Begeisterung für derlei toller musikalischer wie gesanglicher Interpretation nimmt von Titel zu Titel immer (noch) mehr zu. Die „feine“ Gruppe spielt mit dem Gitarren-ähnlichen – hawaiianischen – Zupfinstrument Ukulele in verschiedenen Registern und einer akustischen Bassgitarre, die die Band gerne auch als Bass-Ukulele bezeichnet. Man gibt sich – fein kostümiert – seriös, hat es aber schon bei der jeweiligen Moderation faustdick hinter den typisch-britischen, ironischen Mundart-Ohren. Und wenn es dann ans Musizieren und Singen geht, gibt es kein vergnügliches Halten mehr.

Von nun an werde ich jedes Jahr zu diesen wundervollen Künstlern pilgern, wenn sie wieder Berlin ansteuern. Entdeckungen wie diese zu machen, versüßen ungemein trübe – regnerisch-kalte – Februar-Tage. Wie ich feststellen durfte. Natürlich ist dieses Orchestra in dieser Woche mein absoluter Musik-(Video-)Favorit, wenn es zünftig abhottet: „HIGHWAY TO HELL“!

P.S.: Will diesen BLOG fröhlich abschließen, da erfahre ich, dass am Donnerstag GUS BACKUS in München im Alter von 81 Jahren verstorben ist. Donald Edgar Backus, der sich Gus Backus nannte, lernte ich durch meine Tätigkeit beim Münchner Privatsender „Radio Gong“ persönlich kennen und freundschaftlich schätzen. Über die Jahre kam er mehrmals mit seiner Ehefrau Heidelore nach Berlin, um bei meinen Lebenswegbegleiter-Feten aufzutreten. Ein „Häuptling“ hat sich verabschiedet, und das stimmt sehr, sehr traurig.

Wünsche eine angemessene Woche.

HERZlichst: PÖNI Pönack

 

 

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