AUCH D A S JETZT. Beim teuren und Gewinn-trächtigen Bundesligafußball sind – vorerst – die exklusiven Münzen-Scheine gezählt. Also: verteilt. Dabei wird gelogen wie immer. Immens wie beim Kesselflicker. Von wegen – wir haben die Standorte gewechselt, weil dort die „Möglichkeiten“, besser aufzutreten, attraktiver zu spielen, V I E L edler sind. So ein Blödsinn. Viel mehr: Es geht „um die viele Kohle“, die man einzustreichen beabsichtigt. Und DIE soll so massig sein wie möglich. Dagegen ist ja nichts zu sagen. Eigentlich. Wenn es ehrlicher zugehen würde. D e r Verein bietet Millionen-mehr, also bin ich dorthin gewandert. Basta.
BORUSSIA DORTMUND zum Beispiel verpflichtete den Stuttgarter Torgarant Serhou Guirassy, während der – vor einem Jahr erst verpflichtete – 31jährige Mittelstürmer NICLAS FÜLLKRUG „verkauft“ wurde (Richtung Premier League /West Ham United). 0:0 lautete des erste Dortmunder Bundesligaspielergebnis. Niclas Füllkrug wird am Wochenende-plus in der Nationalmannschaft auftreten. Voraussichtlich. Sicherlich. In seinem t-online-Interview heißt es u.a.: „Die Premier League ist noch mal ein ganz besonderes Pflaster. Das wird auch eine Riesenherausforderung für mich, das weiß ich … Aber ich habe dort einfach eine wahnsinnige Überzeugung gespürt, eine wahnsinnige Wertschätzung in allen Bereichen, dass dieser Klub, dieser Trainer, der Manager mich unbedingt verpflichten möchte und mir auch einen tollen Plan vor Augen geführt hat“. So hört sich DAS an. Wenn man – bei diskreter Umschreibung – die attraktive Kohle begründet riecht. Einpfeift.
1.) DEUTSCHER NR. 1-FILM. Titel = „DIE IRONIE DES LEBENS“ von MARKUS GOLLER (R + Schnitt; D: 2023; B: OLIVER ZIEGENBALG; K: Torsten Breuer; Co-Schnitt: Julia Dupuis; M: Volker Bertelmann; 109 Minuten; deutscher Kino-Start: 05.09.2024). Dieses Erlebnis ist Vollgenuss. Wenn ich in Pressevorführungen stolziere, weiß ich vom Gleich-Gezeigten wenig bis gar nichts. Möchte sozusagen „unschuldig“ meine cineastische Neugier befriedigen. Bedeutet – ich verlasse den Vorführort auch des Öfteren enttäuscht. Dass es sich hierbei – öfters – um neue deutsche Filme handelt, füge ich einfach mal an. Wie PRIMA passierte mir bei diesem neuen deutschen Film DAS GENAUE – wie völlig überraschende – GEGENTEIL. Weil ich mit völlig zufriedenen, cleveren, angeheiterten, also ohne Blöd-Sein besetzten Empfindungen zurück gen Wohnort startete. Wo die Freundin gar nicht verblüfft war, denn – was erwartest du bei einem solchen komödiantischen Spitzenpaar wie: UWE OCHSENKNECHT und CORINNA HARFOUCH – DIE SIND DOCH EINFACH GUT. Klang es. Während ich, vollgefüllt mit herrlichen Gedanken-Pointen und bewegungsstarken, dabei unaufdringlichen Bewegungen, unbedingt DAVON weitererzählen musste, was sich da eben im Lichtspielhaus abspielte. Wie gesagt – von wegen: wie vermag man bloß solch ein Thema so behutsam, doppelbödig, hintergründig-ansprechbar sich unterhaltsam-dramatisch-traurig und angenehm berührend – Kitschlos behandeln.
Meine Güte was für unordentliche Sätze. Und um Was-Aufregendes ging und geht es überhaupt? Oh je, wieder so eine Sprachfalle. Ach, ich versuch es einfach. Was sich verbal rädert, darüber darf doch auch „nett“ zu berichten sein. Also: Ein Paar. Edgar und Eva. Zivil: Uwe und Corinna. Die ich sowieso mag. Warum, weshalb, wann und wo = weit mehr als öfters. Das soll reichen. Jedenfalls, wenn SIE annonciert sind, egal ob im Fernsehen, im Theater oder beim Kino, mich haben SIE immer als Fan im Parkett. Wie hier auch, wo ab Minute Eins Aufmerksamkeit listig läutet. ER, Uwe, der EDGAR, mimt einen SEHR erfolgreichen Comedian, der Säle füllt und dort für Stimmung sorgt. Wenn er vom gesellschaftlichen Altern und was damit zusammenhängt – „berichtet“, pumpt das Herz. Locker wie heiter. Während die Gemeinde tobt. Immer. Und Wir-Innerlich, also umgehend, mit-dabei. Dann taucht SIE auf. Corinna, die EVA. Die Ex-Frau. Ohne viel abzuplaudern so viel – man ist rund 25 Jahre weg voneinander. Also ER und SIE, bzw. umgekehrt. UND von den entfremdeten Kindern. Stichworte wie Trennung, Scheidung, Non-Kontakt und Irritation gelten. Bis gerade. SIE ist getroffen. Ist unheilbar an Krebs erkrankt. Möchte sich, sozusagen, verabschieden. Eine Tragikomödie? Ja. Mit Bedacht. Mit Empathie. Mit viel Komik. Sich entfaltend im Trauer-Rhythmus. Immer, wenn man sanft wie leise wie deutlich angeheitert angefühlt angesprochen ist und wird, befindet man sich NICHT in einer Trauer-Arie, sondern im menschelnden Damitleben-Leben. Wieder diese Sätze.
Dabei wäre es so leicht so möglich, es, also die Story, mit dem „Üblichen“ auszubreiten. Mit den wunderbaren Pointen in Einklang zu bringen. Immer wenn UWE OCHSENKNECHT nach Worten sucht, sagt er viel über seine faszinierende Gesichtsfassade aus, ohne wahrlich sich zu äußern. Während EVA sich einlässt, sich mitreißend lässt, selber Erlebnisse erlebt, ohne daraus Blödsinn anzufertigen. Immer, wenn man meint, jetzt würde sich dümpelnde Posse ergeben, treibt dies die Bestbesetzung voran, ergeben die treffenden Songs SOWIE präsentiert die ausgeklügelte Kamera den passenden, zutreffenden Unterhaltungsweg.
„DIE IRONIE DES LEBENS“ oder – WAS FÜR EIN VOLLTREFFER VON GELUNGENEM, GESCHEITEM, STIMMUNGSPASSENDEM SEELEN-ROLL!
An dem das Team MARKUS GOLLER (Regisseur) und sein Drehbuchautor OLIVER ZIEGENBALG schlau, doppelbödig und mitreißend-empfindsam argumentiert. Ich habe in meinem Archiv geblättert und bin auf deren Filme „FRIENDSHIP“ (2010 /s. Kino-KRITIK); „25 km/h“ (2018 /s. Kino-KRITIK) und „ONE FOR THE ROAD“ (2023 /s. Kino-KRITIK) gestoßen.
„DIE IRONIE DES LEBENS“ ist die Wonne des Kinos (= 5 PÖNIs).
2.) FRENCH-BLOCKBUSTER! Titel = „WAS IST SCHON NORMAL?“ von Victor ARTUS Solaro (R + Co-B; Fr 2022; Co-B: Clément Marchand; Milan Mauger; K: Jean-Marie Dreujou; 100 Minuten; deutscher Kino-Start: 05.09.2024). DAS ist die kinematographische französische Kino-Sensation des Jahres – mehr als zehn Millionen Besucher konnte dieser Film bislang in diesem Jahr in die französischen Kino locken. Geschaffen hat ihn der 37jährige französische Komiker, Schauspieler, Drehbuchautor und Regisseur Victor-ARTUS Solaro, den wir in Deutschland bislang nur begrenzt kannten. ARTUS lautet sein Spitzname, und „Un p’tit truc en plus“ ist der Originaltitel seines Debütfilms.
Nach einem Raubüberfall flüchten Paulo (ARTUS) und sein Vater La Fraise (CLOVIS CORNILLAC) /„Asterix bei den Olympischen Spielen“) vor der Polizei und finden ausgerechnet Unterschlupf in einem Reisebus, der junge Erwachsene mit Behinderung an ihren Urlaubsort in die Berge bringen soll. Die beiden „Ganoven“ geben sich als Teilnehmer aus, und das außergewöhnliche Abenteuer kann durchstarten. ARTUS schrieb nach einer eigenen Idee zusammen mit zwei Kollegen das Drehbuch, führte erstmals Regie und übernahm die Hauptrolle. Für seine augenzwinkernde Geschichte über Freundschaft und Toleranz – inklusive mit reichlichem Spaß und viel robuster Herzenswärme – gelang es ihm, sein Ensemble authentisch zusammenzustellen. Die Teilnehmer der Ferienreise werden kongenial von elf Laienstellern verkörpert. Augenhöhe ist bei diesem Film das Stichwort – es geht um Menschen, die Freundschaft schließen, sich kess foppen, Freundschaft schließen, miteinander Deals machen, Standpunkte verhandeln, sich gegenseitig austricksen und viel miteinander lachen. Es geht um Respekt und um ein selbstverständliches Miteinander und nicht um Menschen mit oder ohne Behinderung: „Ich wollte keinen pathetischen Film ÜBER Behinderungen machen. Ich wollte MIT diesen wunderbaren Menschen mit all ihren individuellen Spleens und ihrem wunderbaren Humor echte Momente einfangen und drehen“, erklärte ARTUS seine – gelungenen – Absichten (= 4 PÖNIs).
3.) LEBENS-MUT „trotzdem“ … Titel = „BLEIB AM BALL – Egal was kommt!“ von Camiel Schouwenaar (R + Co-B; NL/D 2022; Co-B: Job Tichelman; K: Marc de Meijer; M: Lennert Busch; Florios de Haan; 89 Minuten; deutscher Kino-Start: 05.09.2024). Der 11jährge Dyan und sein bester Freund Youssef sind Fußball-Talente und wollen eines Tages Profis. Doch dann erleidet Dylan einen Unfall, so dass der Traum von einer sportlichen Karriere beendet zu sein scheint. Der niederländische Regisseur Camiel Schouwenaar erzählt eine spannende Geschichte voller Optimismus und mit Fußballmatches! Das Drehbuch stammt vom Regisseur sowie von Job Tichelman – frei nach Tichelmans eigenem Lebenslauf: Job Tichelman, von Geburt an querschnittsgelähmt, musste als Kind selbst einen Weg finden, um beim Fußballspiel dabei sein zu können und fand ebenfalls einen Weg, seinem Traumberuf als Autor nachzugehen. „BLEIB AM BALL“ ist bereits mehrfach prämiert worden, unter anderem wurde diese Co-Produktion beim Cinekid Festival als „Bester niederländischer Kinderfilm“ ausgezeichnet (= 3 PÖNIs).
4.) M U S I K = SONNY CURTIS, geboren am 9. Mai 1937 im texanischen Meadow, ist Sänger, Gitarrist und Songwriter. Er war Mitglied der Gruppe THE CRICKETS und schrieb, spielte und sang viele bekannte Lieder wie zum Beispiel I FOUGHT THE LAW, das von vielen Bands gecovert wurde. So auch 1966 von BOBBY FULLER FOUR, die mit diesem Lied die Hitparaden erreichte. Wir haben damals diesen Song oft gerne gehört. Und heute wieder:
Viel Spaß mit Bobby Fuller & Anhang: PÖNI Pönack
email: kontakt@poenack.de