0.) Kurzfristig ist in dieser Woche noch der amerikanische Horror-Thriller „THEY SEE YOU“ im Kino aufgetaucht. Dabei handelt es sich um den Debütfilm der Tochter des berühmten Genre-Spezialisten M. Night Shyamalan (zuletzt: „Knock at the Cabin“/2023). „The Watchers“, so der Originaltitel, ist eine Filmadaption des gleichnamigen Romans des irischen Autors A. M. Shine, bei der DAKOTA FANNING und GEORGINA CAMPBELL im Vorjahr die Hauptrollen übernahmen. Während „Papa“ M. Night Shyamalan hier mit als Produzent tätig war. Ich habe während der Vorführung diesen „aufdringlichen“ Streifen abgebrochen, weil mich dessen (Anti-)Spannungsshow nur mäßig interessierte und dabei (zu-viel) langweilte.
1.) NATUR. SPANNUNG. WESTERN. LANDSCHAFT. THRILLER. Titel = „KING’S LAND“ von NIKOLAJ ARCEL (Co-B + R; Dänemark/Schweden/Norwegen/D 2022; nach einem Roman von Ida Jessen; Film-Originaltitel: „Bastarden“; K: Rasmus Videbaek; M: Dan Romer; 128 Minuten; deutscher Kino-Start: 06.06.2024). Mit IHM gilt es anzufangen, weil ER den Film packt. Lenkt. Leitet: MADS Dittmann MIKKELSEN. Geboren am 22. November 1965 in Kopenhagen. Seit Mitte der 1990er-Jahre wirkte er in mehr als 60 Film- und Fernsehproduktionen mit; überwiegend Dramen. Plus einmal „Bond“: „CASINO ROYALE“ (2006). Im Jahr 2022 wurde Mads Mikkelsen mit dem Europäischen Filmpreis in der Kategorie BESTE europäische Leistung im Weltkino ausgezeichnet und 2020 sowie 2023 mit dem regulären DARSTELLERPREIS für die Sozialsatire „Der Rausch“ und für das Historiendrama „Bastarden“. Von 2013 bis 2015 spielte er zudem die Titelrolle in der Psychothriller-Fernsehserie „Hannibal“.
UND: „Bastarden“, also „King’s Land“, wurde von Dänemark als Beitrag für die „Oscar“-Verleihung 2024 als „Bester Auslandsfilm“ eingereicht.
Synopsis: Im Jahr 1755 ruft der dänische König Frederik V. zur Besiedlung der wilden Heide Jütlands auf. Bisher war es dort niemandem gelungen, der kalten, erbarmungslosen Natur die Stirn zu bieten. Der einstige Soldat Ludvig von Kahlen (MADS MIKKELSEN) besitzt Tatendrang und hat nichts zu verlieren; will das Niemandsland bezwingen. Doch der machthungrige, egozentrische Gutsherr Frederik De Schinkel (SIMON BENNEBJERG) erhebt Besitzansprüche auf das Land und ist bemüht, Kahlen mit Geld, Intrigen und Gewalt zur Abkehr, zum Scheitern zu bringen. Mit unerschütterlicher Entschlossenheit stellt sich Ludvig dem skrupellosen Herrscher ebenso wie der unerbittlichen Natur entgegen. Unterstützung erfährt er dabei ausgerechnet von einer jungen Hausmagd (AMANDA COLLIN) und einem kleinen Mädchen, die seine strenge Fassade durchbrechen und ihn zu einer mutigen, gewaltigen Entscheidung bewegen.
Bei diesem epochalen Film handelt es sich um einen prächtigen Historienfilm, der als Vertreter der „education sentimentale“ mit großer Präzision das Milieu beschreibt, in dem er spielt. Mit seinem spröden Helden und dem Unrechtsregime eines Bösewichts, dem der Held nicht folgen will, bedient sich „KING’S LAND“ wirkungsvoll auch bewährter Western-Muster, so dass man auch von einer Art nordische Variation des Ursprungs-US-Genres sprechen kann. Neben Mads Mikkelsen wurden bei der Vergabe des Europäischen Filmpreises auch „Beste Kamera“ und „Beste Kostümdesign“ bedacht.
„KING’S LAND“ ist ein prachtvoll ausgestattetes, bildgewaltiges Historien- und Western-Werk, wie es lange nicht mehr im Europäischen Kino zu erleben war. In starken monumentalen Bildern erzählt der Autoren-Regisseur NICOLAJ ARCEL bei diesem fesselnden Epos aufrührerisch-konsequent : von Idealismus, Liebe und Rache.
Fazit: Es lebe die faszinierende Western-Ästhetik. Besetzt mit einem phänomenalen Hauptakteur, dessen Gesichtssprache eine grandiose Wirkung besitzt, also eine bewunderungswürdige, atmosphärische Ausstrahlung allererster Güte erreicht.
Bei – beziehungsweise mit – dieser überwältigenden Spitzen-Empathie (= 5 PÖNIs).
2.) LAHM. BLÖD. NIX. Auch umgekehrt. Titel = „BAD BOYS: RIDE OR DIE“ von Adil El Arbi und Bilall Fallah (USA 2023/2024; B: Chris Bremner; Produktion u.a.: Jerry Bruckheimer, Will Smith; K: Robrecht Heyvaert; M: Lorne Balfe; 116 Minuten; deutscher Kino-Start: 05.06.2024). My Baby Baby Balla Balla. Hieß mal ein deutscher Song. Würde auch hier passen. Zutreffen. Bei, sozusagen, „BAD BOYS FOR LIFE“ von 2020. Was 2020 Teil III bedeutete. Und fürchterlich zerrissen wurde (s. Kino-KRITIK /1 PÖNI). Zur Reihenfolge: Erst startete „Bad Boys – Harte Jungs“ (1995), dann folgte „Bad Boys II“ (2003) … und dann eben – siehe Text – III.
Nun also die Fortführung, Teil IV. Mit wieder WILL SMITH (geboren am 25. September 1968) und mit wieder Kumpel MARTIN LAWRENCE (geboren am 16. April 1965). Als ballernde und dusslig-quatschende Bullen. Die viel herumkaspern, aber kaum treffen. Dafür wird System-gerecht geredet, Auto-gefahren, herum-getanzt. Also -bewegt. Nichts von dem, was hier auf der Leinwand herumbewegt wird, mag gefallen. Vielleicht fünfmal wird gescherzt. Etwas geschmunzelt. Bei dieser Actionkomödie. Deren Krampf um Drogen und Kartelle und Herumgeballer nur – balla-balla – anöded (= 1 PÖNI).
3.) MIT STACHELN. Titel = „MEIN TOTEMTIER UND ICH“ von Sander Burger (Co-B + R; Niederlande/Luxemburg 2022; Co-B: Bastiaan Tichler; K: Sal Kroonenberg; M: Amaury Laurent Bernier; 97 Minuten; deutscher Kino-Start: 06.06.2024). Die 11-jährige Ama (Amani-Jean Philippe) lebt „seit Ewigkeiten“ in den Niederlanden. Sie ist passionierte Schwimmerin und verbringt mit ihrem besten Freund Thijs jede freie Minute im Schwimmbad, um für die anstehenden Meisterschaften zu trainieren. Ama fühlt sich heimisch in Rotterdam, doch seit der Asylantrag ihrer senegalesischen Eltern abgelehnt wurde, lebt die vierköpfige Familie in der Illegalität. Als Ama Mutter und ihr kleine Bruder festgesetzt werden, kann Ama untertauchen. Auf der Suche nach ihrem Vater irrt Ama alleine durch die Region – bis sie unerwartete Unterstützung durch ihr persönliches Totem bekommt: Im Senegal wird jedem Menschen ein Tier zugewiesen, das einem Kraft und Mut gibt. Ama Totem ist ein überdimensionales Stachelschwein, das sie von nun an auf Schritt und Tritt begleitet. Mit „Totem“, Originaltitel, erzählt der niederländische Regisseur Sander Burger liebevoll die Geschichte um das Mädchen Ama und ihrer Familie und greift dabei das komplexe Thema der illegalen Einwanderung kindgerecht auf. Dabei auch im Blick- und Mittelpunkt – das unglaublich große, charmante Stachelschwein. Dieses wurde nicht im Nachhinein animiert, sondern schon als mechanische Puppe am Set eingesetzt. „Du bist nicht allein!“ ist die mutmachende Botschaft des Films: Ein Kinomoment für die ganze Familie (= 3 1/2 PÖNIs).
4.) TV-TIPPS: Was haben wir DAMALS diese „TATORT“-Bullen-Figur G Ö T Z SCHIMANSKI G E O R G E gemocht. Und haben auch seine Kinoleinwand-Abenteuer begeistert mit-erlebt. An diesem SONNTAG (9.6.) zeigt WDR-TV einen „Schimmi“-Krimi ab 23.10 Uhr. Titel = „ZAHN UM ZAHN“. Zum Ansehen empfohlen (s. Kino-KRITIK /4 PÖNIs). Am nächsten MITTWOCH (12.6.) setzt ARTE ab 20.15 Uhr auf den exzellenten, effektvollen amerikanisch-britischen Krimi „UNTERNEHMEN CAPRICORN“, den Peter Hyams 1977 als spannende Geschichte aufregend inszenierte (s. Kino-KRITIK /4 1/2 PÖNIs). Auch SEHR sehenswert.
5.) MUSIK mit Pfiff: SIE ist ein Superstar. Wurde am 20. Mai 1946 als Cherilyn Sarkisian im kalifornischen El Centro geboren. Durch ihr Auftreten und Wirken in Musik, Film und Fernsehen wie auch in der Mode wurde C H E R zu einer IKONE DER POPKULTUR. Ihr wird der Einzug weiblicher Eigenständigkeit und Selbstverwirklichung in die Unterhaltungsindustrie zugeschrieben. Sie gilt als eine „Göttin der Popmusik“. 1995 coverte CHER für ihr Album „It’s a Man’s World“ den Titel „WALKING IN MEMPHIS“; das ist ein Rocksong von Marc Cohn aus dem Jahr 1991, der bei mir – dank CHER – in dieser Woche die private Bestenliste anführt:
Also – Walking to Europa-Fußball ; befindet sich bereits in Nähe ; auf erfolgreiche Ball-Sport-Grüße: PÖNI Pönack
E-Mail: kontakt@poenack.de