0.) Ein Prequel, aus dem Englischen entlehnt aus dem Präfix pre- „vor“ und sequel-/Folge, Fortsetzung“, ist eine Erzählung, die als Fortsetzung zu einem Werk erschien, deren Handlung aber in der internen Chronologie v o r d i e s e m angesiedelt ist. Prequels finden sich in verschiedenen Kunstformen wie Literatur, bei Film- und Fernsehproduktionen, in der Oper und bei Computerspielen. Das Gegenstück zum Prequel ist das Sequel.
1.) Wenn KINO sensationell EXPLODIERT. Titel = „FURIOSA: A MAD MAX SAGA“ von Dr. GEORGE MILLER (Co.-B + Produktion + R; Australien 2022; Co-B: Nico Lathouris; K: Simon Duggan; M: Tom Holkenborg alias Junkie XL; 148 Minuten; deutscher Kino-Start: 23.05.2024). „M A D M A X“. Ist eine australisch-amerikanische ACTION-ENDZEIT-Filmreihe. Sie besteht aus den Filmen „MAD MAX“ (VÖ BRD: 29.2.1980); „MAD MAX II – Der Vollstrecker“ (27.8.1982); „MAD MAX -Jenseits der Donnerkuppel“ (26.9.1985); „MAD MAX: FURY ROAD“ (VÖ D: 14. Mai 2015).
In der internationalen Kritik über „MAD MAX Eins“ ist 1980 im Text von VARIETY zu lesen:„Mad Max ist voll aufgedrehtes, halsbrecherisches Exploitation-Kino. … Doch Stunts an sich sind noch nicht viel wert, wenn kein waschechter Filmemacher hinter der Kamera steht. George Miller, der Arzt und Filmnarr, der uns hier sein Debüt vorlegt, zeigt uns, was das Kino wirklich ausmacht: Diesen Film muss man gänzlich der Regie, der Kamera und dem Stuntteam zurechnen – selbst wenn die Hauptrollen wirkungsvoll agieren, ist er doch kein Schauspielstück“.
GEORGE MILLER. Geboren am 3. März 1945 in Chinchilla, Queensland. Berühmt wurde er eben mit seiner populären Mad-Max-Filmreihe. Die drei düsteren ersten Action-Streifen gelten heute als Klassiker. Weil: Mit MAD MAX setzte Miller neue Maßstäbe. Explosive Materialschlachten, heiße Verfolgungsjagden und atemberaubende Stunts wurden salonfähig. Zudem machte Miller den jungen MEL GIBSON, in der Hauptrolle als Max Rockatansky, weltberühmt. (Ständige Deutsche Synchronstimme: ELMAR WEPPER).
2015 erschien der vierte Teil, MAD MAX: FURY ROAD, den erneut Miller inszenierte, in dem jedoch TOM HARDY die titelgebende Rolle übernahm. Für Mel Gibson. George Miller gewann bei insgesamt zehn internationalen Nominierungen sechs „Oscars“. Der Film erwies sich an den Kinokassen als SEHR profitabel. 2016 wurde George Miller als Jury-Präsident der 69. Internationalen Filmfestspiele von Cannes ausgewählt. Mit welchen Qualitäten George Miller gerade bei diesem – inzwischen kultischen – Welthit „speziell“ hantierte, habe ich mich damals bemüht, in meiner ausführlichen Kritik zu beschreiben: s. Kino-KRITIK /5 PÖNIs. Die Kino-Plakat-Überschrift lautete damals übrigens „Nur der Wahnsinn überlebt“.
Womit wir bei der (Ver-)Bindung mit dem aktuellen MAD MAX-Abenteuer sind. Das sich anfangs weniger als filmisches Überholmanöver präsentiert, sondern mit Figuren-Beschreibungen „wirbt“. Dabei Zeitsprünge platziert und viel Neugier fließen lässt. Mit der Benutzung von 5 Kapiteln-hier während der 15 Zeit-Jahre. Während WIR uns an (jung) ALYLA BROWNE und dann: ANYA TAYLOR-JOY als einarmige FURIOSA (und die mit rund 40 Worten-hier in den zweieinhalb Stunden auszukommen pflegt) und an CHRIS HEMSWORTH als diktatorischer Warlord Dementus „laben“. (In der „Washington Post“ beschreibt ihn Jada Yuan als „einen der großartigsten Leinwandschurken aller Zeiten“). Na ja.
Nochmal – über 5 Kapitel und insgesamt fünfzehn Jahre-Dauer folgt der „Furiosa“-Dottore-Regisseur dem Passionsgeschehen des Mädchens/der Frau. Deren Mutter unter ihrer „Aufsicht“ vergewaltigt und hingerichtet wird, während sie im Verlaufe der Epochen von verschiedenen männlichen Herrscher „benutzt“ wird. Doch Furiosa lernt allein zu überleben und hart und listig zu kämpfen. Sie schlägt sich durch. Und sinnt für den Mord an ihrer Mutter auf brutale Rache. Inmitten des (post-)apokalyptischen und äußerst sandigen „Mad Max“-Universums.
„Wie Vorgänger ‚Fury Road‘ ist auch „Furiosa“ eine öko-feministische Parabel: über die Ausbeutung der Natur und vor allem der Frauen, die in der ‚Zitadelle‘, einer in Felsen errichteten Festung, in Keuschheitsgürtel gezwängt als Gebärmaschinen gehalten werden, während die Männer der Landschaft die letzten Ressourcen abtrotzen und Kugeln für ihre Kriege produzieren. Man kann in dieser Kritik am Patriarchat auch eine Kritik am Speziesismus sehen, eine Anklage der Ausbeutung von ‚Nutztieren‘ durch Menschen: Den von einem ‚Organic Mechanic‘ betreuten Frauen werden die Kinder weggenommen wie den Kühen die Kälber, während die Milch als Nahrungsmittel für die ‚War Boys‘ verwendet wird“ („Film Dienst“).
ALSO: Die Welt geht gerade unter. Die Welt des Überflusses einzugemeinden, zu besitzen, lautet die riesige Gier. Der Männer-Protze. Die junge Furiosa wird vom Grünen Ort der vielen Mütter entführt und fällt in die Hände einer umfangreichen Bikerhorde unter Führung des brüllenden Warlords Dementus. Bei ihrem Streifzug durch das Ödland stoßen sie auf die Zitadelle, die vom Immortan Joe (LACHY HULME) beherrscht wird. Während die beiden Tyrannen um die Vorherrschaft kämpfen, muss Furiosa viele Prüfungen überstehen, wobei sie sich dabei intensiv vorbereitet, den Rache-Weg nach Hause zu finden.
End-Zeit. Visuell brillant umwoben. Technisch exzellent zubereitet. Ein Benzin-Reißer. Als Action-Zirkus eine Wonne. Die Bild-Gewalt ist enorm. Alles, was mit prachtvollen Landschaften und gigantischem Edel- Metall zu tun hat, zeigt sich unglaublich, unfassbar. Total wahnsinnig-toll. Gemixt mit einer packenden, irren, aufrührerischen Faszination. Die letzten Stunde HIER reißt alles ‚raus, ist bestes modernes, lupenrein erschütterndes, atmosphärisches Spitzen-KINO. Und ist aber erst der satte (Neu-)Anfang (= 4 1/2 PÖNIs).
2.) TV-TIPP: Heute, am SAMSTAG-Abend (25.5.) präsentiert ARD One ab 21.45 Uhr das amerikanische Polit-Drama „SELMA“, der 2015 für weltweite Furore sorgte. Bedarf der dringenden TV-Empfehlung = siehe Kino-KRITIK /5 PÖNIs.
3.) MUSIK: Und wenn wir schon über den hervorragenden Spielfilm „SELMA“ und davor über „Mad Max 5“ sprechen, dann unbedingt auch in Zusammenhang mit einem Kult -Lied. Mit Verweis auf die letzte Strophe des Protestsong-Hits „EVE OF DESTRUCTION“ („Vorabend des Weltuntergangs“) von BARRY McGUIRE, wo es heißt: „Think of all the hate there is in Red China, then take a look around to Selma, Alabama!“ Am 21. August 1965 kam der Titel – trotz teilweisen Radioboykotts – in die US-Pop-Charts und war am 25. September 1965 die dortige Nummer 1. Steht bei mir in dieser Woche ganz vorne:
An diesem SONNTAG (26.5.) ist zum zweiten Mal die Ermittlerin Cris Blohm (JOHANNA WOKALEK) beim „POLIZEIRUF 110“ aktiv. Es ist der vorläufig letzten Serien-Kriminalfilm, denn die ARD füllt danach bzw. nunmehr das Sonntag-Abend-Programm in den nächsten Wochen und Monaten mit Fußball-Sport und Olympia. Mal schau’n, wie die sommerliche Verabschiedung klappt. Nach der Ausstrahlung folgt am Sonntag-Abend meine Kritik. Auf den bekannten Kanälen.
Wünsche flotte Sport- und Sport-Zeiten. Es grüßt: PÖNI Pönack
E-Mail: kontakt@poenack.de