1.) Stichworte des Lebens: Geboren am 26. November 1939 als Anna Mae Bullock. TINA TURNER war eine QUEEN zum SEHR-MÖGEN. Am letzten Mittwoch, den 24. Mai 2023 ist sie im Alter von 83 Jahren gestorben. Wenn ein Abschied besonders schmerzhaft ist, dann DER von TINA TURNER. Denn SIE war in der Tat: „THE BEST“. Als Mensch, als Lady, als Sängerin. Unvergessen, unübertroffen ihre 1960er-/1970er-Chart-Songs wie „River Deep – Mountain High“ und „Nutbush City Limits“. Ab den 1980er-Jahren wurde sie als Solokünstlerin mit über 180 Millionen verkauften Tonträgern zur „QUEEN OF ROCK ’n‘ ROLL“. 1984 wurde ihr Album „Private Dancer“ ihr Solo-Durchbruch. TINA TURNER füllte in aller Welt Stadien und Musikbühnen. Während ihrer über 60-jährigen Karriere gewann die Sängerin acht Grammy Awards und bekam einen Stern auf dem Hollywood Walk of Fame. 2021 wurde TINA TURNER in die „Rock Hall of Fame“ in Cleveland in den USA aufgenommen. „Wenn sie mir mit 81 Jahren immer noch Auszeichnungen geben, muss ich irgendetwas richtig gemacht haben“, scherzte sie bei der Zeremonie per Videozuschaltung von ihrem Wohnort in der Schweiz. Der „Rolling Stone“ listete sie auf Platz 63 der 100 größten Musiker sowie auf Rang 17 der 100 größten Sänger aller Zeiten. Beim Tina Turner-Abschied fließen immens viele Tränen.
2.) MEISTERLICHES DOKUMENT. Titel = „ALL THE BEAUTY AND THE BLOODSHED“ von Laura Poitras (Co-Produktion + K + R; USA 2021/2022; K: Nan Goldin; M: Soundwalk Collective; Zacharias Falkenberg; 117 Minuten; deutscher Kino-Start: 26.05.2023). „All the Beauty and the Bloodshed“ / „All die Schönheit und das Blutvergießen“ folgt dem Leben der US-amerikanischen Fotografin NAN GOLDIN. Ist eine exzellente Collage aus Diashows, persönlichen Interviews, aus beeindruckender Fotokunst und seltenen Aufnahmen der bekannten Fotokünstlerin und Aktivistin NAN GOLDIN, die ihr Leben und ihren sehr persönlichen Feldzug gegen die amerikanische Pharmadynastie SACKLER widmet, die hauptverantwortlich für die weltweite Opioid-Krise ist. Doch die Milliardärsfamilie gehört auch zu den weltweit größten Kunstmäzenen, auf die nicht zuletzt auch Künstler wie Goldin-selbst angewiesen sind. Mit couragierten Aktionen zwingt Nan Goldin große Museen wie den Louvre, die Tate, das Guggenheim und das Met, ihren Standpunkt zu überdenken und sich von den Sacklers zu distanzieren.
Zur Kenntnis: Unter der Opioidkrise bzw. Opioid-Epidemie wird der starke Anstieg der Zahl von Drogenabhängigen und Todesfällen im Zusammenhang mit dem Missbrauch in den Vereinigten Staaten verstanden. Die Krise verstärkte sich während der COVID-19-Pandemie. Laut der US-Behörde CDC sind von 1999 bis März 2021 fast 841.000 Menschen an einer Drogenüberdosis verstorben. Zwischen Juli 2021 und Juni 2022 starben in den USA mehr als 107.000 Menschen infolge einer Überdosis. Der größte Teil von ihnen war von Schmerzmitteln abhängig geworden, die zuvor verschrieben worden waren. Der Wirkstoff ist ein Schmerzmittel, das bei starken bis stärksten Schmerzen eingesetzt wird. Opioide galten allgemein als die sichersten und wirksamsten Schmerzmittel, die zur Verfügung stehen. Die schmerzstillende Wirkung von Oxycodon übertrifft die des bekannten Morphins.
Nach einer Operation wird Nan Goldin ein starkes Schmerzmittel verschrieben. Sie wird abhängig, schafft aber im Gegensatz zu unzähligen Anderen den Ausstieg.
Die vielfach preisgekrönte Filmemacherin LAURA POITRAS verwebt zielsicher Nan Goldins Vergangenheit und Gegenwart mit dem zutiefst Persönlichen und Politischen, und sie schafft daraus ein fesselndes und inspirierendes Porträt einer herausragenden Künstlerin und Aktivistin. Die 2015 „Oscar“-prämierte Filmemacherin LAURA POITRAS (für „Citizenfour“/“Bester Dokumentarfilm“) wurde für diesen aktuellen „speziellen“ Dokumentarfilm im Vorjahr beim Venedig-Filmfestival mit dem „Goldenen Löwen“, dem Hauptpreis, ausgezeichnet (= 5 PÖNIs).
3.) FAMILIEN-UNTERHALTUNG. Titel = „ARIELLE – DIE MEERJUNGFRAU“ von Rob Marshall/2022 (B: Jane Goldman; David Magee; nach der Märchenvorlage „Die kleine Meerjungfrau“ von Hans Christian Andersen; Remake des Disney-Zeichentrickklassikers von 1989/s. Kino-KRITIK /4 1/2 PÖNIs/; K: Dion Beebe; M: Alan Menken; 135 Minuten; deutscher Kino-Start: 25.05.2023). Vergnügliche Live-Action-Verfilmung des – musikalisch – „Oscar“-belobigten Animationsklassikers von 1989. „Arielle – Die Meerjungfrau“ 2023 erzählt die populäre Musical-Geschichte einer temperamentvollen und neugierigen Meerjungfrau mit riesiger Sehnsucht nach Abenteuern. Arielle (HALLE BAILEY), die jüngste und eigenwilligste Lieblingstochter von König Triton (JAVIER BARDEM), sehnt sich danach, mehr über die weite Welt jenseits des Meeres zu erfahren und verliebt sich bei einem Besuch an der Oberfläche in den attraktiven Prinz Erik (JONAH HAUER-KING). Obwohl Meerjungfrauen der Umgang mit Menschen verboten ist, ist Arielle hingerissen und geht einen Pakt mit der hinterlistigen Meerhexe Ursula (MELISSA McCARTHY) ein. Dies bedeutet, endlich die Welt an Land kennenzulernen, was aber auch mit Gefahren verbunden ist. Für sie wie auch für ihren Vater.
„The Little Mermaid“ ist ein etwas betulich anlaufendes Fantasy-Musical, das dann mehr und mehr in emotionalen Musikschwung gerät, bei dem sich die Unterwasserwelt phantasievoll-prächtig ausbreitet. Während Regisseur Rob Marshall („Chicago“) bemüht ist, Emotionen mit den bezaubernden Choreographien und mit den Klängen & Songs von „Oscar“-Preisträger ALAN MENKEN, der alleine acht „Oscars“ für seine Arbeit an vier Disney-Filmen zwischen 1989 und 1995 gewann (u.a. „Arielle 1“ und „Pocahontas“), zu vereinen. Insgesamt – ein schmuckes Generations-überschreitendes buntes Familienshowprogramm (= 3 1/2 PÖNIs).
4.) SCHRECKLICH. Titel = „MAMMA ANTE PORTAS“ von Éric Lavaine (B + R; Fr 2021; K: Antoine Roch; M: Grégory Louis; 89 Minuten; deutscher Kino-Start: 25.05.2023). Hab‘ das deutsche Wort gesucht. Habe das deutsche Wort gefunden. Das da lautet: SCHRAPNELL. Und mit ihm, dem Wort, verbindet sich – u. a. – eine ältere, unfreundliche Frau. Diese ist hier um die 70 und dabei, ihre Tochter und deren Ehemann in deren Wohnung stark zu belästigen. Zu belagern. Egozentrisch aufzumischen. Dabei wirkt sie aufdringlich, unangenehm, penetrant-nochmal – aufdringlich. Drumherum sind die Beteiligten auch mehr oder weniger unangenehm beknackt. In Richtung = behämmert. Am Schlimmsten aber ist diese „Mamma“, die vor allem auch den Parkett-Zuschauenden bald völlig auf den Keks geht.
Dies-hier entpuppt sich als französische Komödie ohne Komödienhaftigkeit. Ich hätte „Solch Eine Alte“ längst aus der Wohnung entfernt. Bzw.: Entfernen lassen. Wegen Belästigung. Und wenn Mamma öfters ankündigt, dann in ein Hotel umziehen zu wollen, sage ich: Lass‘ SIE doch. Hauptsache – weg. So eine Vache stupide (= 1 PÖNI).
5.) DÄMLICH. Titel = „UND DANN KAM DAD“ von Laura Terruso (B + R; USA 2022; K: Rogier Stoffers; M: Stephanie Economou; 96 Minuten; deutscher Kino-Start: 25.05.2023). Ich mag ihn. Was immer er spielt, wo immer er auftritt, bei mir herrscht freie Augenbesichtigung. Doch nun ist es ein blöder Film zu viel. Wo ER mitmischt. Bedauerlicherweise. Schließlich handelt es sich bei IHM um einen MAESTRO. Namens ROBERT DE NIRO. DER war – beziehungsweise – ist sich nicht zu schade (gewesen), bei einem solchen Mistprogramm mitzumachen. Als italienisch-amerikanischer Vater, DAD, Salvo, der mit seinem Sohn Sebastian (Darstellername habe ich vergessen) zu einer reichen wie exzentrischen Sippe düst, wo sein Sohn die Tochter Ellie (LESLIE BIBB) zu ehelichen beabsichtigt. Details – unwichtig. Völlig egal. Dafür wird dies hier als KOMÖDIE bezeichnet. Eine Beleidigung. „About My Father“ ist ein langweiliger, lahm-aschiger, Pointen-dämlicher Dummfilm. Unfassbar – mit Robert de Niro. Dem zweifachen „Oscar“-Preisträger und – zivil – siebenfachen Vater. Was hat ER sich bloß hier-bei gedacht? (= 0 PÖNIs).
6.) WAS SOLL D A S ? Titel = „RENFIELD“ von Chris McKay (Co-Produzent + R; USA 2022; B: Ryan Ridley; K: Mitchell Amundsen; M: Marco Beltrami; 94 Minuten; deutscher Kino-Start: 25.05.2023). Komödie mit Horror. Lautet die Absicht. DIE, also die Komödie, basiert lose auf dem Roman „DRACULA“ (von 1897) des irischen Schriftstellers Bram Stoker und ist als Fortsetzung der gleichnamigen Verfilmung von 1931 konzipiert. Mit NICOLAS CAGE als Graf, NICHOLAS HOULT als dessen Diener RENFIELD und AWKWAFINA (zivil: NORA LUM) als Verkehrspolizistin. Renfield, ist ein Handlanger von Graf Dracula und möchte sich nach Jahrhunderten des Dienstes aus der toxischen (= „ungesunden“) Beziehung zu seinem Boss befreien. Ein Weg zur Erlösung scheint die Verkehrspolizistin Rebecca Quincy zu werden, in die sich Renfield doll verliebt.
Die Weltpremiere fand am 28. März 2023 in New York City statt. Der US-amerikanische Kinostart erfolgte am 14. April 2023. Nach schwachen Zuschauerzahlen erhielt „Renfield“ in den Vereinigten Staaten bereits am 2. Mai 2023 eine digitale Heimkinoveröffentlichung. Dies könnte auch hierzulande passieren. Meine Beziehung zu diesem Film ist mehr toxisch. Also extrem „giftig“ (= 2 PÖNIs).
7.) TV-TIPPS: Ich mache Euch ein Angebot, das Ihr nicht abschlagen könnt. Ich empfehle Euch drei Filme im Fernsehen hintereinander, und alle drei laufen am kommenden Pfingst-Montag-Mittag-Nachmittag bei ARD ONE ab 12.50 Uhr hintereinander. Und alle drei bekamen hochkarätige PÖNI-Bewertungen. Dabei handelt es sich um folgende Empfehlungen: „NIRGENDWO IN AFRIKA“ von Caroline Link ab 12.50 Uhr (s. Kino-KRITIK /5 PÖNIs); 3 TAGE IN QUIBERON“ von Emily Atef (mit Marie „Romy Schneider“ Bäumer) ab 15.05 Uhr (s. Kino-KRITIK /4 1/2 PÖNIs); „DIE VERLEGERIN“ von Steven Spielberg ab 16.55 Uhr (mit MERYL STREEP und TOM HANKS/ s. Kino-KRITIK /5 PÖNIs). Wünsche großes Filmvergnügen!
8.) MUSIK: Der Songtext handelt von einer Frau, die ein Mann geliebt hat, als sie noch ein Kind war, aber abgewiesen wurde. Jetzt, als Erwachsene, will sie ihn nicht nur zurückweisen, sondern sich an ihm rächen. Sie will ihn in eine Situation versetzen, in der er auf die Knie geht und ohnmächtig ist, und auf diese Weise eine Art „goldenen Käfig“ schaffen, in dem er ihren Befehlen gehorchen wird. Sie war schon zu Lebzeiten eine Legende. Natürlich wurde auch SIE einmal für einen bondischen Musiktitel verpflichtet. GOLDENEYE ist der Titelsong des gleichnamigen 18. James-Bond-Films. „GOLDENEYE“ ist ein Lied, das von den irischen Musikern Bono and the Edge geschrieben und von der amerikanischen Sängerin TINA TURNER gesungen wurde. Der Film kam am 28. Dezember 1995 in die deutschen Kinos. Der Bond-Song wurde am 6. November 1995 als Single veröffentlicht und war ein Charthit in Europa. Der Titel-Clip ist mein Erinnerungssong in dieser TINA TURNER-Woche.
P.S.: An diesem Wochenende ist der neue ARD-„TATORT“ wieder auf den Pfingst-MONTAG ab 20.15 Uhr gelegt. Titel: „AZRA“. Mit diesem Namen ist eine Türsteherin eines Clubs gemeint, die gleichzeitig Informantin für die Wiener Polizei ist. Als Ermittler können wir uns einmal mehr – hoffentlich – auf Moritz Eisner und Bibi Fellner Spannungs-freuen. Nach der ersten Ausstrahlung schreibe ich die Kritik und veröffentliche sie an den bekannten Stellen, also hier und auf Facebook.
Ich wünsche eine erbauliche Pfingst-Zeit.
HERZlich: PÖNI Pönack
email: kontakt@poenack.de