PÖNIs BLOG (190): BEATLES-Filmklassiker; „JURASSIC WORLD 3“; YES: TOLLYWOOD; „MIT HERZ UND HUND“; Fürchterlich: „FRANCE“; Gelungen: ÖSTERREICH; TV-TIPP; PAUL McCARTNEY

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Bald, nämlich am 18. Juni 2022, wird er, ich sag’s ganz leise, 80 Jahre jung: der Liverpooler PAUL McCARTNEY. 1964 schuf Regisseur RICHARD LESTER einen musikalischen wie pointenreichen Spielfilm-BEATLES-GAG-HIT, der aus der internationalen Filmgeschichte nicht mehr wegzudenken ist: „YEAH – YEAH – YEAH / A HARD DAYS NIGHT“ (5 PÖNIs). DEN der amerikanische Kritiker Andrew Sarris 1975 im „International Film Guide“ augenzwinkernd „IT’S THE CITIZEN KANE OF JUKEBOX-MOVIES“ nannte und der laut dem Time-Magazin zu den 100 besten Filmen aller Zeiten zählt (s. auch Kino-KRITIKEN: THE BEATLES – „NOTIZEN“   sowie  BEATLES – FILME: „A Hard Days Night“ und „Help“). Dieser vielleicht einflussreichste Musikfilm aller Zeiten ist jetzt erstmals auch – ab 16. Juni 2022 – als Blu-ray verfügbar. Mit Extras wie u.a. Booklet, Audiokommentar, Interviews; Making-Of. In der originalen wie auch in der „berühmten“ deutsch-synchronisierten Version. Die Dauerempfehlung gilt!

2.)   VIECHER. Titel = „JURASSIC WORLD: EIN NEUES ZEITALTER“ von COLIN TREVORROW (Co-B + R; USA 2020; Co-B: Emily Carmichael; Derek Connolly/Story; K: John Schwartzman; M: Michael Giacchino; 146 Minuten; auch in 3 D; deutscher Kino-Start: 8.6.2022). Jetzt gibt es also sechsmal Jurassic, davon dreimal „Park“ und dreimal „World“. Warum nur … =   gleich. Zuvor die fünffache Kritik-Aufarbeitung: „Jurassic Park“ von Steven Spielberg/1993 (s. Kino-KRITIK /4 PÖNIs); „Vergessene Welt: Jurassic Park“ von Steven Spielberg/1997 (s. Kino-KRITIK /2 PÖNIs); „Jurassic Park III“ von Joe Johnston/2001 (s. Kino-KRITIK /1 PÖNI); „Jurassic World“ von Colin Trevorrow/2015 (s. Kino-KRITIK /4 PÖNIs); „Jurassic World: Das gefallene Königreich“ von Juan Antonio Bayona/2017 (s. Kino-KRITIK /4 PÖNIs). Die Fortsetzung dieses Films ist jetzt – ziemlich überflüssig. Inhalt: Irgendwie sollen alle sich auf den Lebensräumen des Globus arrangieren: Menschen und Viecher. Vier Jahre sind seit der Zerstörung der Insel Nublar vergangen. Die Dinos positionieren sich, die Menschen bemühen sich um ihr Territorium. Dabei begegnen sich die (nett zurecht-geputzten) Neunziger-Jahre-Akteure LAURA DERN, SAM NEILL und – der negativ gelaunte Chaostheoretiker – JEFF GOLDBLUM, jeder auf seine Weise komisch, und die aus den beiden Vorgängermovies zurückkehrenden Abenteurer/Innen  CHRIS PRATT (als Owen Grady) und BRYCE DALLAS HOWARD (als Claire Dearing). Befinden sich inmitten krampfhafter Versuche, feste Geschichten zu entwerfen. Die sauberen Oldies staksen durch eine unwichtige Szenerie. Laufen schon mal über zugefrorene Seen im T-Shirt und reden viel Stuss. Während „nebenbei“ plötzlich genmanipulierte Giganten-Heuschrecken auftauchen und zu einer Plage werden. Die Versorgung der Menschen bedrohen. Auch eine geklonte Teenager-Tochter wuselt, meistens empört, mit-herum. Wird plötzlich gekidnappt. Gilt ja als teures Klon-Material. Um auch die Dinos einzubauen, siehe Titel, sind DIE für das wütende, imponierende Action- und Geschrei-Gekasper zuständig. Ohne dass sie aber irgendwie näher eingemeindet werden. Sind halt grobe Ur-Viecher. Die des Öfteren kräftig zulangen. Also: futtern. Vieles drumherum aufschnappen. Ein Konzern mit dem schönen Namen Biosyn Genetics mischt von einem Zentrum in den Dolomiten übel-geschäftstüchtig, also kapitalistisch-machtgeil, mit. So etwa in der Art. Und dann ist mittendrin OMAR SY als Tiertrainer Barry Sembène auszumachen. Ebenfalls uninteressant. Mal hier geschaut, mal dort gekämpft. Dabei wird ziemlich viel Blödsinn geredet. Oder umgekehrt. Während die Viecher für die aggressive Artistik sorgen. Was optisch exzellent getrickst ist. Die visuellen Effekte besitzen Schwung und Laune. Während die Musikalität bekanntermaßen deftig-heftig dröhnt. Wummert.

Inhaltlich ein ziemliches Desaster; ein dürftig zurechtgezimmerter Drehbuch-Plot bewegt sich läppisch; die Szenen hoppeln wild durcheinander, kriegen aber nie eine spannende oder faszinierende oder halbwegs logisch-verständlich- zusammenhängende Dimension. Verweisen vielmehr auf bekannte Action-Bilder aus James Bond oder Indiana Jones oder …; ; siehe die  Verfolgungsjagden per Autos, Motorrad oder zu Fuß. Während die Menschen sich plumper anstellen (müssen) als sie sind. Keine Magie besetzen. Vergebliche Liebesmüh. (= 2 PÖNIs).

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3.)   CINE-DA. ENTDECKUNGS-VERGNÜGEN. Titel = „BEYOND THE INFINITE TWO MINUTES“ von JUNTA YAMAGUCHI (K +R + Bearbeitung; Japan 2020; B: Makoto Ueda; M: Koji Takimoto; 70 Minuten; deutsch synchronisiert; deutscher HEIMKINO-Start / BUSCH Media Group: 27.5.2022). Was für eine prickelnde, verrückte Low Budget-Atmosphäre: „Jenseits der unendlichen zwei Minuten“. Wenn wir in den 70er Jahren in die Off-Kinos geflitzt sind, war die Ausgangssituation ähnlich  – wenn Neugier ruft. Auf etwas, das unbekannt schien. Irgendwo in Kyoto. Ein Café will schließen. Inhaber Kato räumt auf. Seine Angestellte hilft. Danach begibt sich Kato in seine Wohnung, die sich direkt über dem Laden befindet. Wo sich das Zeitfenster für DIE ENTDECKUNG öffnet: Kato kriegt mit, dass der Fernseher in seinem Laden und sein Computermonitor in der Wohnung durch eine Zeitverschiebung verbunden sind. Heißt: Der Monitor seines Computers zeigt aus der Perspektive des Fernsehers im Café, wie sich zwei Minuten Zukunft mit zwei Minuten Gegenwart sowie zwei Minuten Vergangenheit verknüpfen. Jedenfalls so. Oder so ähnlich. Nicht Fragen – zuhören. Mit Hilfe einer Schaltung vermag man in die Zukunft zu schauen  – allerdings nur zwei Minuten. Kato und seine Freunde. Die sind allerdings auch ziemlich meschugge. Und jetzt elektrisiert. Setzen alles daran, dieses revolutionäre Phänomen für ihre – etwas, na ja, kriminellen – Zwecke zu nutzen. Die Konsequenzen sind verblüffend, urig, möglicherweise gewinnbringend, aber keineswegs ungefährlich.

Mehr wird nicht berichtet. Denn: DAS MUSS MAN SEHEN. Anstatt erzählt zu bekommen. Der Film wurde sieben Tage lang in einem Café in Kyoto von Mitgliedern der Theatertruppe Europe Kikadu geschaffen. Ist so geschnitten, als ob er in einer Totalen gedreht worden wäre. Was für ein ungeheurer Inszenierungsaufwand hier betrieben wurde, zeigt sich in dem umfangreichen 30minütigen Bonus-Material. Plus Making-Of und einem Interview mit dem Regisseur. Der uns zeigt, wie minutiöse Proben für die Umsetzung abgelaufen sind. Mittels Stoppuhren wurde die Dauer jeder Szene gemessen, um den vorgegebenen Takt einzuhalten. Nur eine geringe Abweichung von einer schon gedrehten Szene oder eine andere Bewegung bedeuteten, noch einmal von vorne zu beginnen, wodurch der Druck auf die Schauspieler und die Crew sich erhöhte. „Unendlich clever“ lobt RogerEbert.com .

Der Film wurde im Tollywood, einem kleinen Kino in Tokio, vor zwölf Zuschauern uraufgeführt. Danach kletterte er auf die kinolike Bestseller-Outlaw-Treppe. „Wir wollten etwas drehen, was noch nie jemand gesehen hat“, kommentiert der Regisseur diese pfiffige, originelle Team-Arbeit. Ach so ja  – schon mal etwas von einem Gedächtnislöscher vernommen??? (= 4 PÖNIs).

4.)   GEFÜHLE. Titel = „MIT HERZ UND HUND“ von Paul Morrison (B + R; GB 2020; K: David Katzelson; M: Russ Howard III; 83 Minuten; deutscher Kino-Start: 9.6.2022). Höre schon – Du immer mit Deinen Tieren. Hunden. Und dann auch noch inmitten einer Schnulze. Von wegen – ich mag den Film „23 Walks“. Ältere britische Herrschaften. Sie begegnen sich im Londoner Park: Farn (ALISON STEADMAN) und Dave (DAVE JOHNS). Erstmal gibt’s Krach. Denn der pensionierte Krankenpfleger hat seine Schäferhündin nicht angeleint. Wovon weder die resolute Fern noch ihr Yorkshire-Terrier Henry begeistert sind. Doch die Hunde sind die Brücke zueinander, denn beide verbindet eine große Zuneigung zu ihren Vierbeinern, die sie regelmäßig an die frische Luft bringt. So bleibt es nicht aus, dass man sich bei den täglichen Gassigängen trifft. Nicht nur ihre Hunde freunden sich dabei an, sondern auch zwischen ihren Besitzern entwickeln sich Schritt und Schritt erste Gefühle. Mit – natürlich – Hindernissen. In seiner berührenden Komödie erzählt der britische Autoren-Regisseur authentisch wie humorvoll von der Liebe im Alter zu Zweibeinern und Vierpfoten und dem Mut zum Neuanfang. DAVE JOHNS brilliert nach seiner Hauptrolle in Ken Loachs „Ich, Daniel Blake“ mit einer authentischen Performance und harmoniert nicht nur mit der kongenialen ALISON STEADMAN, sondern vor allem auch mit seinen herrlichen tierischen Co-Stars (= 3 1/2 PÖNIs).

5.)   MURKS. Titel = „FRANCE“ von Bruno Dumont (B + R; Fr/Italien/D/Belgien 2020; K: David Chambille; M: Christophe; 134 Minuten; deutscher Kino-Start: 9.6.2022). In Cannes, beim vorjährigen Festival, gab es zuhauf Buh-Rufe für „France“. Verständlich. Wir kennen SIE: LEA SEYDOUX. Die am 1. Juli 1985 geborene Französin war 2015 als Bond-Girl in dem 007-Film „Spectre“ eine Fehlbesetzung (s. Kino-KRITIK). 2021 dagegen war sie mit demselben Part in dem 007-Abenteuer „Keine Zeit zu sterben“ überzeugender (s. Kino-KRITIK). Hier aber langweilt sie die meiste Zeit. Als (angebliche) Spitzenkraft eines TV-Nachrichtensenders trickst sie falsch herum. Beruflich wie dann auch privat. Wirkt mit diesen dicken tiefroten Lach-Lippen gespenstisch-emotional, während sie in der zweiten Filmhälfte öfters diffus weint. Von Anfang an besetzt sie keine Charakter-Figur, sondern spielt eine uninteressante Beteiligte, deren Interessen „daneben“ liegen. Nicht zu übernehmen sind. Unwichtig formuliert werden. Nur langweilen. Was wie warum-weshalb-passiert, handelt der Autoren-Regisseur leer, also banal-trivial, ab. Mehr wirkungslos, denn angehend. „FRANCE“ ist ein Film-Kadaver (= 0 PÖNIs).

6.)   NIEREN-GERANGEL. Titel = „RISIKEN & NEBENWIRKUNGEN“. Von Michael Kreihsl (B + R; Ö 2019; nach dem Stück „Die Niere“ von Stefan Vögel; K: Wolfgang Thaler; Carsten Thiele; 93 Minuten; deutscher Kino-Start: 9.6.2022). Das Ehepaar Kathrin (INKA FRIEDRICH) und Arnold (SAMUEL FINZI). SIE eine Pilates-Trainerin; ER ein erfolgreicher Architekt. Gut bürgerliches Da-Sein. In einem feinen Haus. Die Freunde: Diana (PIA HIERZEGGER) und Götz (THOMAS MRAZ). Gut bürgerliches Da-Sein. Man versteht sich. Ausgezeichnet. Was sich abrupt ändert, denn Kathrin benötigt umgehend eine Spenderniere. Ihr Mann wäre „dafür“, mit derselben Blutgruppe, geeignet. Doch ER will sich – noch – nicht festlegen. Was Kathrin frustriert. Der gemeinsame Freund Götz dagegen erklärt sich ohne zu Zögern bereit, eine Niere zu spenden. Seine Gattin Diana ist jetzt sauer. Denn ihr Gatte hat sie nicht darüber informiert. Sie fühlt sich übergangen und seine schnelle Entscheidung für reichlich unüberlegt. Plötzlich steht alles zur Disposition.

Wir haben das ja schon von Sönke Wortmann („Contra“; „Eingeschlossene Gesellschaft“) mitgeteilt bekommen, ebenso amüsant und doppelbödig und pointiert natürlich auch: Der Kampf der Geschlechter oder – der Beziehungsalltag ist kein Zuckerschlecken. Auch hier lassen uns vier Musketiere aus Österreich in empathische Beziehungsabgründe blicken und dabei reichlich schmunzeln. Zum Beispiel Arnold, DER ist doch tatsächlich plötzlich mit falschem inneren Bauplan ausgestattet, zudem hat er mit seinem neuen „Penis-Tempel“ gerade viel zu schaffen. Also zu bauen. Zudem träumt er plötzlich was von „heilige Chemo“. Die Tonzufuhr wird … familiär-sperriger. Und was es mit „Barcelona“ auf sich hat, steht auch noch zur An-, nein Aussprache. Unterhaltsames, pointiertes Kino-Theater … mit auch noch ganz unerwartetem Sarkasmus-Finale (= 4 PÖNIs).

7.)   TV-TIPP: Am nächsten SAMSTAG, 18. Juni, wird PAUL McCARTNEY sagenhafte 80 Jahre jung. ARTE präsentiert aus diesem Anlass am DONNERSTAG,16. Juni ab 20.15 Uhr den 50minütigen Film: „PAUL McCARTNEY – EINE BEATLES-LEGENDE“; eine filmische Würdigung!

8.)   Und wenn wir schon PAUL McCARTNEY in der nächsten Woche groß feiern  –  soll dies natürlich auch musikalisch stattfinden: „HEY JUDE“, am 26. August 1968 als Single veröffentlicht , von Paul komponiert (und dann dem Komponistenduo Lennon/McCartney wie gehabt zugeschrieben), gilt mit rund 7,5 Millionen verkauften Exemplaren als erfolgreichste Single der Beatles. Mein „besonderer“ Lieblingssong für die 24. Woche 2022; VIEL VERGNÜGEN mit den vielen namhaften Geburtstagsgratulanten:

Eine tolle Sonnen-Woche wünsche ich. Mit vielen Beatles-Songs.

HERZlich:   PÖNI PÖnack

email:   kontakt@poenack.de

 

 

 

 

 

 

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