„PAN“ von Joe Wright (GB/USA 2014; B: Jason Fuchs, nach dem Roman-Klassiker von James Matthew Barrie/1906; K: John Mathieson, Seamus McGarvey; M: John Powell; 111 Minuten; Start D: 08.10.2015); die Geschichte von Peter Pan wurde mehrfach für Zeichentrick- und Realfilme verwandt. Zu den populärsten zählen die Disney-Adaption von 1953 und der Real-Film „Hook“ von Steven Spielberg aus dem Jahr 1991 (s. Kino-KRITIK). Die aktuelle Adaption um den fliegenden 12jährigen im Nimmerland ist die schwächste.
Erst liefert ihn seine Mutter als Baby in einem Londoner Waisenhaus ab mit dem Brief-Versprechen, ihn eines Tages wieder abzuholen. Diese Nachricht aber wird von der garstigen, monströsen Ober-Schwester zurückgehalten; ihm nie mitgeteilt. Dann bekommt der inzwischen 12jährige mit, dass im Heim, während vor der Tür der Zweite Weltkrieg tobt, immer wieder Kinder verschwinden. Und eines Tages ist es auch soweit, Peter & Kameraden werden durch die Dachfenster von Piraten gekidnappt, die sie auf ein fliegendes Piratenschiff bringen, wo sie gen Nimmerland gebracht werden, um dort für den schurkischen Piratenkapitän Blackbeard (HUGH JASCKMAN) in seinen Minen nach Feenstaub zu buddeln. Natürlich will sich der Bengel dies nicht gefallen lassen und entdeckt dadurch „nebenbei“, dass er zu fliegen imstande ist. Gemeinsam mit Amazone Lily (ROONEY MARA) und Draufgänger James Hook (GARRETT HEDLUND als „Indianer Jones“ für Arme) beginnen nun unübersichtliche, aber bombastisch tönende Abenteuer.
Originell, wenn der schwarze Blackbeard erstmals vor den Seinen in Führer-Pose auftritt und dabei die Menge „Smells Like Teen Spirit“ von „Nirvana“ aus den 1990ern schmettert. Als kriegerische Rock-Musik. Musikalisch inspirierend. Weniger spaßig sind die folgenden Duelle, Gemetzel (bei denen die Ge-/Betroffenen nicht verbluten, sondern als farbiger Staub entfleuchen), mal zu Lande, vor allem aber in der Luft, während die Details wie die begleitende brüllende Musik hysterische Ausmaße annehmen.
„Pan“ ist ein aufwändiges, seelenloses Optik-Spektakel. Mit ohne Charme, übervielen Effekten und schlaffen Darstellern. Der junge Australier LEVI MILLER als Titelheld bleibt ebenso blass wie seine erwachsenen Mitstreiter. Hugh Jackman wirkt geradezu dämonisch-lächerlich in seiner fiesen Boss-Figur, schreit ständig wichtigtuerisch-laut herum und stolziert großspurig-eindimensional wie ein arroganter Pfau durch die überdimensionale Langeweile. Von Magie keine Unterhaltungsspur, dafür dominiert der Fantasy-Bunt-Plunder.
Dieser Film-„Pan“ der so und so vielte, klar nö (= 2 PÖNIs).