„PACIFIC RIM“ von Guillermo del Toro (Co-B, Co-Pr + R; USA 2011/2012; Co-B: Travis Beacham; K: Guillermo Navarro; M: Ramin Djawadi; 132 Minuten; Start D: 18.07.2013); wenn man später einmal über die heutige Filmepoche (ab 2011) sprechen wird, heißt es bestimmt auch – es waren DIE Jahre, in der Hollywood genüsslich wie andauernd die Erde mit extrem teuren Bockbustern zertrümmerte. Diese in den Grundfesten aufwändig kaputtmachen ließ. Nach „After Earth“, „Man on Steel“, „World War Z“ ist nun auch in „Pacific Rim“, also „Pazifikrand“ bzw. „Pazifikkante“; „Kante des Abgrunds“, der Planet völlig am Ende. Millionen von Toten sind zu beklagen. Der letzte, der ALLERLETZTE Kampf steht an: Zwischen hochhausgroßen außerirdischen Blechmonstern aus den Tiefen des Pazifiks, genannt Kaiju, und den Rest-Menschen. Die, angeführt von einem dauerherumbrüllenden, stets akkurat mit Krawatte ausgestatteten schwarzen Anführer, haben zwei als Jaegers bezeichnete Riesen-Roboter geschaffen. Als letzte Abwehr- und Vernichtungswaffen. Diese Roboter werden von zwei Piloten gelenkt, „deren Gehirne über eine Neutronenbrücke gekoppelt sind“ (Presseheft). Ein ziemlich ausgebrannter Ex-Pilot (der immer gut rasierte CHARLIE HUNNAM) und eine asiatische Pilotin ohne jede Erfahrung, aber mit Trauma (Rinko Kihuchi), sollen es schließlich richten. Als „das letzte Bollwerk der Menschheit“ (Presseheft).
China winkt. Jetzt. Für Hollywood. Und sein Businesss. Der chinesische Filmmarkt wird für die Studios immer „interessanter“. Im ersten Halbjahr 2013 haben die Einnahmen an den chinesischen Kinokassen umgerechnet rund 1,8 Milliarden Dollar in die Kassen gespült; ein Plus von rund 36 Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr 2012. Allerdings: Allein 1,1 Milliarden Dollar des Gesamtkuchens entfielen auf die heimische Produktion. Was einem Zuwachs von annähernd 150 Prozent entspricht. Deshalb mischt sich Hollywood jetzt massiv ein. Will Anteile des Kuchens erobern. „Transformers 4“ wird gerade mit erheblichem (Finanz-)Aufwand größtenteils in China gedreht. Sozusagen als kommende Markteroberung der Amis. Zwar rechnen Ökonomen in diesem Jahr „dort“ „nur noch“ mit einem wirtschaftlichen Wachstum von 7,5 % (so „wenig“ wie seit 23 Jahren nicht mehr), doch wird an den einheimischen Kinokassen voraussichtlich immer noch zweistellig- mehr abkassiert werden. Als letztes Jahr. Deshalb verwundert es nicht, dass hier, in diesem Kriegsspektakel „Pacific Rim“, in der Massenbewegung bemerkenswert viele asiatische Statisten auffallen. Wie eben auch an der vordersten Flugfront, wo eine (immer dezent-perfekt geschminkte) asiatische Rekrutin – allerdings ziemlich belanglos – mitmischt. Motto: Wir wollen, müssen diesen Krachmacher unbedingt auch (und gewaltig) fernöstlich profitabel platzieren. (Bei einem etwa 190 Millionen Dollar Budget verständlich). Ist also „Pacific Rim“ ein „marktkonformer“ „chinesischer“ Ami-Film? Etwas. Schon. Mehr globaler. Sich sozusagen asiatischer „annähernd“. In etwa. Der dröhnende Streifen hat einiges mit Ex-Monster Godzilla und mit „gepflegtem“ japanischem Samurai-Verhalten zu tun: Für den Herrn, für die Herrschaft, das eigene Leben würdig gerne opfern. So etwas in der Art. Eine Art grölendes Herantasten an „das große (Geld-)Reich“. Ist DAS hier.
Wo es permanent grummelt. Wo die Musik viel hämmert. Wo extrem viel gelabert wird. Um dann für eine kurze Weile in die düsteren Action-Vollen zu gehen. Um dann wieder „zu erklären“. Der Film ist doof. Mit diesem militärischen Geschreie. Mit diesem andauernden Überhauptgebrülle. Von drittklassigen Figuren. Also Darstellern. Die sich voll dem technischen Know How unterwerfen müssen. Also nix wirklich zu sagen haben. Tendenz: Wenn die See bedrohlich brodelt. Und der Mensch tapfer „zuckt“. Ach so ja, auch mal wieder in belanglosem, lausig entworfenem 3 D. Jedenfalls mit diesbezüglich wenig „inspirierenden“ Effekten. Sondern nur als zusätzliche Einnahmequelle an der Kinokasse gedacht. „Pacific Rim“ ist eine wenig ergiebige neue tumbe USA-Materialschlacht (= 2 PÖNIs).