OLD HENRY

PÖNIs: (4/5)

„OLD HENRY“ von Potsy Ponciroli (B + R; USA 2021; K: John Matysiak; M: Jordan Lehning; 99 Minuten; deutscher Heimkino-Start: 27.5.2022);

ECHTER WESTERN. Titel = „OLD HENRY“. Von POTSY PONCIROLI (B + R; USA 2021; K: John Matysiak; M: Jordan Lehning; 99 Minuten; deutscher HEIMKINO-Koch Film-Start: 27.5.2022). Der Film hatte seine Weltpremiere bei den Filmfestspielen von Venedig am 7. September 2021 und lief in den USA am 1. Oktober 2021 an. Er wurde von der Kritik gefeiert, mit Lob überschüttet für die Geschichte, Poncirolis Regie und der Hauptdarsteller-Leistung von – Co-Produzent – TIM BLAKE NELSON. Der amerikanische „Nationale Prüfungsausschuss“ wählte den Film in seine jährliche Liste der „Top Ten der unabhängigen Filme des Jahres“. Oklahoma 1906. Henry Mc Carty (TIM BLAKE NELSON /„The Ballad of Buster Scruggs“ / s. Kritik im BLOG 123) hat sich zurückgezogen. Gemeinsam mit seinem 16jährigen Sohn Wyatt (GAVIN LEWIS) lebt er auf einer abgeschiedenen Farm. Die Ehefrau und Mutter ist vor zehn Jahren verstorben. Es herrscht ein rüder Ton, und der Alltag ist anstrengend; doch in dieser abgelegenen Gegend haben Vater und Sohn ihre Ruhe. Bis…, bis Henry einen schwer verletzten, besinnungslosen Reiter draußen entdeckt. In dessen Ledertasche sich eine Menge Geld befindet. Henry bringt den Mann in sein Haus und beginnt ihn aufzupäppeln. Dessen Geld und seine Pistole versteckt er in einem Schrank. Was Wyatt, der dies beobachtet, neugierig macht. Als Curry (SCOTT HAZE) aufwacht, behauptet er, ein Sheriff zu sein, der von Banditen überfallen wurde. Als drei Männer, als Sherrifs getarnt, die Farm erreichen und sich nach einem verletzten Mann erkundigen, leugnet Henry McCarty, diesen gesehen zu haben. Das Schlamassel beginnt sich zu positionieren. Doch hinter diesem spröden und unterschätzten Hausherren Henry McCarty verbirgt sich ein geheimnisvoller Outlaw.

Der vierte Film des Autoren-Regisseurs POTSY PONCIROLI ist darstellerisch exzellent besetzt und brillant erzählt. Zeigt sich unbarmherzig-konsequent und spannend sowie doppelbödig. TIM BLAKE NELSON als eigentlich besonnener Cowboy mit Vergangenheit und sein Kontrahent STEPHEN DORFF („Blade“) spielen die Hauptfiguren in diesem Action-Western, der mit überraschenden Wendungen verblüfft. Bei seiner Premiere auf dem letztjährigen Venedig-Filmfest wurde „Old Henry“ als Sensationserfolg gefeiert und seitdem in einem Atemzug mit Genre-Klassikern wie „True Grit“ und eben „The Ballad Of Buster Scruggs“ genannt. Warum solch eine packende, faszinierende Western-Hymne nicht die hiesigen Kinos erreicht hat, ist rätselhaft. Um so heftiger gilt die Empfehlung für das heimische Kino (= 4 PÖNIs).

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