OH LA LA – WER AHNT DENN SOWAS?

PÖNIs: (3/5)

GAGIG. Titel = „OH LA LA – WER AHNT DENN SOWAS?“ französischer Original-Titel übersetzt: „Was haben wir alle dem lieben Gott getan?“; von Julien Hervé (B + R; Fr 2023; K: Jérome Alméras; M: Matei Bratescot; 93 Minuten; deutscher Kino-Start: 21.03.2024). DAS können DIE Franzosen. DIE = wie CHRISTIAN CLAVIER, den wir seit seinen komischen „Monsieur Claude“-Schabernack-Filmen auch in herzige germanische Augen und Ohren geschlossen haben. Nun ist er wieder aktiv. Als „Chef“ der Familie Bouvier-Sauvage blickt er voller Stolz auf eine lange aristokratische Ahnenreihe zurück. Als die einzige Tochter bekannt gibt, den Sohn eines einfachen Peugeot-Verkäufers (DIDIER BOURDON) heiraten zu wollen, ist Frédéric Bouvier-Sauvages – als Nachfahre einer französischen Adelsfamilie und Besitzer eines 500 Hektar umfassenden Weinguts – wenig entzückt, um nicht zu sagen: stinkesauer. Beim ersten Aufeinandertreffen der Schwiegereltern in spe auf dem Chateau der Adligen merken beide Seiten schnell, dass sie nicht nur Wein- und Autovorlieben, sondern Welten trennen. Was für beginnende „Kontakte mit Schwierigkeiten“ sorgt. Zu allem Überfluss, für uns: Vergnügen, überrascht das künftige Brautpaar die Eltern auch noch mit DNA-Tests, die mehr über die Abstammung der Anwesenden verraten als erwünscht. Denn so mancher Stammbaum taucht plötzlich überraschend „speziell“ auf und verschafft dem obligatorischen Alltagsrassismus eine viel bessere Platzierung. Wenn man dann die „Ermittlungsergebnisse“ kennt.

Gemeinsam mit seinem clownesken Kollegen DIDIER BOURDON teilt Komödien-A(a)s CHRISTIAN CLAVIER kräftig aus. Schließlich ist er – aus Überzeugung – ein vollendeter Franzose. Doch als er damit konfrontiert wird, selber auch ein „Stück Cherokee“ zu sein, startet die atmosphärische Tour de Force der kulturellen Überraschungen in einen Genussschwung. Sowohl gegen die Grande Nation wie auch, und schön direkt-klar, gegen die „bekloppten“ germanischen Nachbarn. Mit ihren „dämlichen“ Mercedesen. Zum Beispiel. Pointen treffen auf Provokationen. In der zweiten Filmhälfte etwas verblassend, aber stets weiterhin mit unbarmherzigen, gegenseitig-vergnüglichen Seitenhieben, die viel Grinsen enthalten. Erfordern. Wobei unsere beiden „Rampensäue“ ein beachtliches Gespür entwerfen: sowohl für die freche emotionale Doppelmoral wie auch für diese köstlich-verlogene Mimik (= 3 PÖNIs).

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