OFFROAD

OFFROAD“ von Elmar Fischer (D 2011; Co-B+R; 98 Minuten; Start D: 12.01.2012); der am 26. September 1968 in Geilenkirchen/Nordrhein Westfalen (20 km Luftlinie von Aachen) geborene Filmemacher hat Journalismus in München studiert und arbeitete danach, ab 1993, vorrangig für das Fernsehen. War unter anderem als Regisseur mitverantwortlich für das Konzept und die Umsetzung der ersten beiden Stuttgarter „Tatort“-Krimifolgen mit Richy Müller & Felix Klare („In eigener Sache“; „Hart an der Grenze“/2008). 2003 entstand mit „Fremder Freund“ sein erster Kinofilm.

In seinem zweiten Leinwand-Werk beginnt er mit dem Fehler der Fehler – lässt die Heldin erstmal aus dem Off sabbeln, um sich vorzustellen: Ich bin die Meike aus Geilenkirchen und möchte in die weite Welt. Am liebsten – in die Wüsten-Welt. Die Langeweile und die Einöde daheim, wir begreifen schon. Also ersteigert sie sich beim Zoll Aachen einen geilen Jeep. Für 6500 Euro. Was der Zoll übersehen hat: In dieser Karre stecken, gar nicht einmal so doll versteckt, 50 Kilogramm Kokain. Die rufen natürlich die eigentlichen Besitzer auf den Plan. Doch Meike will das Auto partout, auch gegen zünftigen Euro-Aufschlag, nicht mehr hergeben. Hat natürlich längst „den Stoff“ entdeckt. Und macht sich nun solo auf, DEN gewinnbringend zu verhökern. Als sie, inzwischen in Düsseldorf, dabei kräftig eins auf die Nase bekommt, hilft ihr der Deutsch-Türke Salim. Weil auch er gen Berlin will, machen sie sich beide auf den Weg. Immer im Schlepptau: Arg überforderte Möchtegerngangster-Loser. In Berlin dann ist Coolness mit „Schwingungen“ annonciert. Mal Disco, mal Triebe, mal Hiebe. Mal Theater. Die Landpomeranze mutiert zur Großstadtbraut.

Einer dieser deutschen Achherjeh-Filmchen. Mit viel mehr TV-Regungen als Kino-Bewegungen. Mit reichlich Logik-Löchern und viel unlustigem Getue und Gequatsche. Auch wieder „von oben“, aus dem Off, von Meike, wenn die sowieso schon klare Sichtung noch dick und doof-breit von ihr erklärt wird. Anstatt dies visuell erzählend aufzulösen, bekommen wir Deutung und Moral brav-wortreich mitgeteilt. Gähn.

Die bekloppten Ganoven-Verfolger geben hier noch die nettesten Typen ab (Stefan Rudolf; Max V. Pufendorf, Tonio Arango). Was dagegen hier die „Tatort“-Bullen Dominic Raacke (Berlin) und Axel Milberg (Kiel) in Nebenparts als rheinischer Papa von Meike und als zwielichtiger „Koks“-Anwalt vorführen, schadet eher ihrem Ruf.

„Bambi“-Preisträgerin NORA TSCHIRNER, Jahrgang 1981, über die Til Schweiger-Erfolgsspäße „Keinohrhasen“ (2007) und „Zweiohrküken“ (2009) populär „aufgetaut“, bemüht sich vergeblich, gegen ein schlaffes Drehbuch anzumimen. Wie schon in „Mord ist mein Geschäft, Liebling“ (2009) und zuletzt in „Bon appétit“ (2009) kommt sie nicht in ironischen Stimmungsschwung. Bietet nur biedere, vorhersehbare „Heiterkeit“. ELYAS M’BAREK (aus der TV-Serie „Türkisch für Anfänger“) als Salim krampft sich durch die arg konstruierte Flachwitzszenerie einer neuen deutschen, großflächig geförderten Schwachkomödie. Mit Krimi-Lächerlichkeit(en) (= 2 PÖNIs).

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