NIEMAND IST BEI DEN KÄLBERN

PÖNIs: (2/5)

„NIEMAND IST BEI DEN KÄLBERN“ von Sabrina Sarabi (B + R; nach dem gleichn. Roman von Alina Herbing/2017; D 2020; K: Max Preiss; M: John Gürtler; 116 Minuten; deutscher Kino-Start: 20.01.2022);

ÖDE IN DER ÖDNIS. Titel = „NIEMAND IST BEI DEN KÄLBERN“. Von Sabrina Sarabi (B + R; nach dem gleichnamigen Debütroman von Alina Herbing/2017; D 2020; 116 Minuten). Es ist spannend herauszufinden, was die Umwelt mit einem Menschen macht. Ich glaube, dass viele Leute wie Christin das Problem haben, keine Entscheidungen treffen zu können“, äußert sich die Autorin und Regisseurin im Presseheft über die Protagonistin in Buch und Film. Die Protagonistin heißt Christin und wird von SASKIA ROSENDAHL gespielt. Die 24jährige lebt mit ihrem ein Jahr älteren Freund Jan (RICK OKON) auf dem Milchviehhof seines Vaters mitten in tiefster Einöde-Provinz in Mecklenburg-Vorpommern. Der Vater ihres Freundes ist ein störrischer Mecker- und Suffkopp, nölt wegen ihrer „luftigen Kleidung“ herum, während Christin von hier nur noch weg will, aber nicht weiß, wie und wohin. Also gammelt sie herum; kann mit diesen trockenen Sommertagen nichts anfangen, fühlt sich offensichtlich unwohl, denn HIER, das ist keine Welt mehr für sie. Mehr. Lauten die filmischen Signale. Mit Jan gibt’s nur noch Zoff, zumal Christin wenig redet, sich also kaum mal richtig äußert. Manchmal prügelt er sie auch schon mal. Als aus Hamburg hierher der ältere Windkraftingenieur Klaus auftaucht, wird ruppiger Sex vereinbart, für sie mit der Hoffnung, „so“ vielleicht von hier abhauen zu können und in die Großstadt zu gelangen. Und überhaupt…

Ich weiß nicht, was dieser Film will; er bietet Langeweile und behauptet, dafür erklärende richtige Signale zu kennen: Nicht das Mädel, das keine Entscheidungen für sich und ihrem Leben zu treffen vermag, ist schuld, sondern die – halt bescheuerten – Umstände-Zustände. Will sagen – die lethargische Cristin ist träge, nervt sich und andere, vermag sich nicht in Bewegungen zu setzen, um ein Leben nach ihrer Lust, Laune und nach ihrem Interesse zu führen. Wie auch, sie weiß ja nicht einmal, wo und was ihre Interessen eigentlich sind. Was die Autoren-Regisseurin halt auf „die Umwelt“ schiebt. Deutscher Problemfilm, mit einer lahmen Sinnhaftigkeit, die bemüht-nervt. Einzig SASKIA ROSENDAHL als Cristin vermag zu interessieren, hat es aber in dieser thematischen Banalität schwer, für Cristin-Anteilnahme zu sorgen. Weil – nix ist wirklich los. Eine Co-Produktion von WDR/ARTE (= 2 PÖNIs).

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