„MIXWIX“ von Herbert Achternbusch (B, D+R; D 1989; 83 Minuten; Start D: 13.07.1989)
Herbert Achternbusch ist Mixwix. Mixwix gehört ein großes Kaufhaus in München; das Kaufhaus Mixwix.
Während nun Mixwix allmorgendlich, tagsüber und jeden Abend auf dem Dach seines Kaufhauses sitzt, bekommt er viel Besuch.
Von seiner Sekretärin ‚seinem Geschäftsführer, von Marion und seinem Leibwächter. Die bringen ihm manchmal Tee, gelbe Tücher oder Blumen, aber in aller Regel halten sie lange Monologe
Die Monologe sind absurd sinnleer und selten komisch.
Achternbuschs Schauspieler, seit langem und bei all seinen Filmen die gleichen, wirken wie eine Laientheatergruppe .Die Texte sind aufgesagt, die Bewegungen aufgesetzt.
Am entsetzlichsten ist jedoch die Optik. Der Kameramann hatte offenkundig erhebliche Probleme mit dem Licht und der Schärfe, die Kameraführung erinnert an Dokumentarfilme. Wenige Schnitte, lange Einstellungen.
„Es gibt Menschen, die sind so klug ‚ dass sie vorgeben können, Einfälle zu haben, sagt jemand im Film. Und dieser Satz kommt Achternbusch aus tiefster Seele. charakterisiert er doch damit sehr treffend sich selbst. Achternbusch ist ein bisschen absurd, ein bisschen abgedreht, zuweilen dezent amüsant. Aber er ist nichts richtig, weil er nichts mit Konsequenz verfolgt. Dadurch entsteht der Eindruck eines durch und durch dilettantischen, stümperhaften Machwerks, bei dem mit allen Mitteln provoziert werden soll. Dicke sind komisch und Nackte sind anstößig.
Achternbusch lebt hinter dem Mond. Dort hat er sich eine kleine Welt eingerichtet. Dort fühlt er sich wohl. Nicht wie Gott in Frank reich, aber doch wie ein bayrischer Rimbaud.
Tatsächlich aber hat Achternbusch die Bürde des lebenslangen Dilettantismus auf sich genommen. Und damit straft er die geduldigen Zuschauer alle Jahre wieder. Denn wenn eines sicher ist: Der nächste Film kommt bestimmt (= 1 PÖNI).