MIT DEM WIND NACH WESTEN

„MIT DEM WIND NACH WESTEN“ von Delbert Mann (USA 1980; B: John McGreevey; K: Tony Imi; M: Jerry Goldsmith; 107 Minuten; BRD-Kinostart: 25.2.1982); dieser amerikanische Film, der von der Produktion vor Monaten für die (laufende) Berlinale für den Wettbewerb eingereicht und vom Berlinale-Chef Moritz de Hadeln abgelehnt wurde, erzählt von einer vom Ausgangspunkt-her tatsächlich stattgefundenen spektakulären Ballonflucht aus der DDR in die BRD vom September 1979. Zwei DDR-Familien flohen mittels eines selbstgebastelten Heißluftballons von Pößneck (Thüringen) nach Naila (Bayern). Diese „Walt Disney“-Produktion schuf daraus – unterstützt durch Prominenz aus Hollywood – „Elephantenmensch“ JOHN HURT; BEAU BRIDGES – eine typische Ami-, also Patrioten-Erlebnis-Show, mit dem vielfachen (Werbe-)Hauch von „Freiheit durch Abenteuer“. Ohne sich dabei groß oder irgendwie auf die politischen Hintergründe einzulassen oder sich für die charakterlichen Bezüge der Beteiligten zu interessieren. Näher einzulassen.

„Night Crossing“, so der Originaltitel, ist armseliger, spannungsloser Hollywood-Käse auf deutschem Boden; realitätsfern, aber mit schönen Geigenklängen eines Jerry Goldsmith. Und mit „DDR“-Bösewichter-West-Akteuren wie KLAUS LÖWITSCH als finsterer Stasi-Schnüffler Schmolk sowie GÜNTER MEISNER (als Major Koerner) und SKY du MONT (als unangenehmer „Ziegler“), die wie stocksteife Schaufensterpuppen aus dem „KaDeWe“ agieren.

Ein unappetitlicher Missgriff von „Kaltem-Kriegs“-Genre-Movie (1/2 PÖNI):

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