MIT 20 WIRST DU STERBEN

PÖNIs: (4/5)

„MIT 20 WIRST DU STERBEN“ von Amjad Abu Alala (Co-B + R; Sudan/Ägypten/Katar/Fr/Norwegen 2019; Co-B: Yousef Ibrahim; nach einer Kurzgeschichte des sudanesischen Schriftstellers Hammour Ziada; K: Sébastien Goepfert; M: Amine Bouhafa; 103 Minuten; deutscher Kino-Start: 25.8.2022);

Der achte im Sudan produzierte Spielfilm überhaupt. Titel = „MIT 20 WIRST DU STERBEN“ von Amjad Abu Alala (Co-B + R; Sudan/Ägypten/D/Katar/Fr/Norwegen 2019; Co-B: Yousef Ibrahim; nach einer Kurzgeschichte des sudanesischen Schriftstellers Hammour Ziada; K: Sébastien Goepfert; M: Amine Bouhafa; 103 Minuten; deutscher Kino-Start: 25.8.2022). Seine Weltpremiere feierte der Film bei den Internationalen Filmfestspielen von Venedig 2019, wo er direkt mit dem Preis für den „besten Debütfilm“ ausgezeichnet wurde. Darauf folgte eine internationalen Festivaltour mit weiteren Preisen; 2021 gelang schließlich die Teilnahme am Rennen um den „Oscar“ für den „besten fremdsprachigen Film“.

Sudan, Al-Jazira Provinz, heutzutage. Als Muzamil geboren wird, prophezeit der heilige Mann des Dorfes, dass er mit zwanzig Jahren sterben wird. Diese „Ankündigung“ lastet schwer auf der Familie: Der Vater sucht schnell das Weite. Muzamil wächst – mit vielen Verboten – unter dem wachsamen Auge seiner stets ganz in Schwarz gekleideten wachsamen, überfürsorglichen Mutter auf, die hofft, dass wenn ihr Sohn ein besonders vorbildliches Leben führt, kann der Vorhersehung getrotzt werden. Jahre später macht der Junge die Bekanntschaft mit dem alten Sulaiman, der nach seiner Rückkehr aus dem Ausland ein völlig anderes, eigentlich verbotenes (Moral-)Leben führt. Durch Gespräche mit ihm beginnt beginnt Muzamil an der Prophezeiung zu zweifeln, die bislang sein Dasein, sein ganzes Leben bestimmte und seine Familie auseinandergerissen hat, und er nimmt mit 19 Jahren sein Leben selbst in die Hand. Der Film basiert auf einer Kurzgeschichte des einheimischen Schriftstellers Hammour Ziada, die er schrieb, als die Kulturszene des Landes nach Jahrzehnten der Unterdrückung wieder erwachte und er nach einer Erzählung suchte, mit der sich nicht nur das sudanesische Publikum, sondern die ganze Welt identifizieren möge. Was sich auf den vielen internationalen Vorstellungen dann verwirklichte (= 4 PÖNIs).

Teilen mit: