MISTER LINK – EIN FELLIG VERRÜCKTES ABENTEUER

„MISTER LINK – EIN FELLIG VERRÜCKTES ABENTEUER“ von Chris Butler (B + R; USA 2018; K: Chris Peterson; Animations-Produktion: Travis Knight, Arianne Sutner; M: Carter Burwell; 95 Minuten; deutscher Kino-Start: 30.05.2019); die Pressevorführung ist gut besucht, doch – ununterbrochen ist es während der Vorführung mucksmäuschenstill. Nicht mal ein Hauch von merkbarem Lächeln. Nix. An Lachen war schon überhaupt nicht zu denken. Verständlicher Grund: Der Film ist aber auch so etwas von daneben. Figuren-mäßig uninteressant. Absolut langatmig. Dürftig und matt-albern.

Was erstaunt, schließlich stammt dieses Stop Motion-Animationsstück aus dem 2009 gegründeten US-Haus „Laika Entertainment“ (mit Sitz in Portland, Oregon). Wo schließlich beeindruckende, außerordentliche Trick-Movies wie „Coraline“ (Debüt/s. Kino-KRITIK); „Corpse Bride – Hochzeit mit einer Leiche“ (von Tim Burton und Mike Johnson); „ParaNorman“ (s. Kino-KRITIK) sowie das Meisterwerk „Kubo – Der tapfere Samurai“ (s. Kino-KRITIK) entstanden. Mit „Missing Link“, so der Originaltitel, kommen die Macher allerdings nicht in die Puschen. Nicht nur, dass die Geschichte von Jules Verne – „In 80 Tagen um die Welt“ – schwach abgekupfert wurde, auch sonst stimmt hier rein gar nichts. Die Figuren wirken trocken-hölzern in Zeichnung und steifer Bewegung; ihre Motive mehr reizarm, denn fantastisch und die – deutsche – Sprache mit Christoph Maria Herbst, Bastian Pastewka und Collien Ulmen-Fernandes mehr aufdringlich-plappernd, denn charmant. Im Original sind zu hören: Hugh Jackman, Zach Galifianakis und Zoe Saldana.

Ein Monsterjäger, Sir Lionel Frost, hat gerade die Begegnung mit dem schottischen Ungeheuer von Loch Ness knapp verpatzt. Wird deshalb von arrogant-versnobten britischen Club-Wissenschaftskollegen gehänselt und für „lächerlich“ befunden. Also macht er sich auf in die Wälder Nordamerikas. Von wo aus ihn ein Brief erreichte. In dem der Schreiber darauf hinweist, dass eben dort eine ganz spezielle Affen-Mensch-Art lebt. Als letztes Exemplar. Dort angekommen, entpuppt sich dieses Wesen nicht nur als Absender, sondern auch als ebenso sanftmütig wie gebildet und liebenswert. Vermag richtig zu sprechen. Besitzt Ähnlichkeit mit Chewbacca aus „Star Wars“. Fortan gilt es, für den einsamen Zottel-Burschen Gefährten zu finden. In der Ferne. Im Himalaya. Wo weitere seiner Spezies leben sollen. Als weitere Akteure treten auf: ein vom fiesen Wissenschaftler-Club-Chef in London beauftragter, schnöselig-verhuschter, ekliger Detektiv sowie die selbstbewusste Lady Adelina Fortnight mit abenteuerlichem Feminismus-Charme.

Diese Rund-um-den-Globus-Trickserei bereitet weder Spaß noch ist sie besonders originell. Sie zieht sich – mit vielen Ulk-Versuchen – nur unzulänglich hin, wirkt spannungslos, interessiert kaum. Auch wenn es sich dabei um gute „Bemühungen“ handelt in Themen-Sachen Freundschaft-Pflegen mit „Fremdlingen“ und Was-ist-wirklich-wichtig-im Leben/worauf kommt es an. Dazu wirken die Abenteuer-Sketche wie der angepeilte Humor zu nichtssagend-beliebig. „Mister Link“ oder: keine Unterhaltung möglich (= 2 PÖNIs).

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