„MISSION: IMPOSSIBLE III“ von J.J. Abrams (Co-B + R; USA/D/VR China 2005; Co-B: Alex Kurtzman; Roberto Orci; K: Daniel Mindel; M: Michael Giacchino; 126 Minuten; Start D: 04.05.2006); einem erfolgreichen TV-Serien-Experten („Lost“, „Alias – Die Agentin“), der nach Absagen von David Fincher („Sieben“, „Fight Club“) und dem Newcomer Joe Carnahan („Narc“) hier die Leitung des geschätzten 120 Mio. Dollar teuren Fortsetzungsproduktes übernahm. Mit dem 43jährigen Superstar TOM CRUISE (davor: „Krieg der Welten“ von Steven Spielberg) als Co-Produzenten und Hauptakteur an der Radau-Rampe.
Zur Erinnerung: „Mission Impossible“, bei uns einst (in der ARD) mit dem Titel „Kobra, übernehmen Sie!“ versehen, war eine der besten und erfolgreichsten amerikanischen TV-Krimi-Oldie-Serien. Nach 168 Episoden zwischen 1966 und 1973 wurden nochmals 35 Episoden von 1988 bis 1990 gedreht. Dabei war das Muster der Folgen immer dasselbe: Eine kleine Gruppe von Experten übernahm im heimlichen Regierungsauftrag scheinbar aussichtslose Aufträge. Dabei galt es, Diktatoren, Gangster und Syndikate zu bekämpfen bzw.: AUSZUTRICKSEN. Apropos: TRICKS waren überhaupt die stärkste Waffe des Teams, wobei die „besondere“ Masken- und Kostümarbeit ebenso verblüffend wie nicht immer sehr wahrscheinlich bzw. logisch, dafür aber ausnahmslos SPANNEND war.
Vor 10 Jahren setzte der Genre-Spezialist BRIAN DE PALMA („Carrie“, „Dressed To Kill“, „Die Unbestechlichen“) mit der ersten Kinofilm-Adaption eine hervorragende Spannungs-„Duftmarke“. Wobei jetzt ausgerechnet der Anführer des Teams, Jim Phelps (Jon Voight), als Oberschurke ausgekuckt, entlarvt und beseitigt wurde. Kollege ETHAN HUNT alias TOM CRUISE übernahm nun vollständig den Chef-Posten, während Action-Meister JOHN WOO („The Killer“, „Im Körper des Feindes“) im Jahr 2000 mit einer nur hochtechnisiert-choreographierten, seelenlosen „M:I-2“-Fortsetzung aufwartete. Die fast völlig auf Ethan Hunt/TOM CRUISE zugeschnitten war.
Nun also Teil 3, und der ist nur noch grottig: Bierernst wie total nervös wackelt die aufgeregte Kamera hin und her; blickt auf eine nur noch konstruierte/völlig unglaubwürdige/dröhnende Story; und auf einen überdrehten Typen, der zugleich als SPIDERMAN/TARZAN und JAMES BOND an attraktiv eingefangenen internationalen Orten (Vatikan/Shanghai) blöde herumturnt. NO Atmosphäre, Spaß, Spannung, „Chemie“, Charme, Figuren-Interesse…..bis auf den Ober-Bösewicht, denn der wird hier vom „Oscar“-Preisträger PHILIP SEYMOUR HOFFMAN („Capote“) prominent verkörpert, was für den „eigentlichen/guten Helden“ Tom Cruise dann unangenehm wird: Denn Hoffman als diabolisch-sadistischer Gegenspieler spielt Cruise mit jeder Faser seines Körpers buchstäblich „an die Wand“ und lässt „Little Tom“ noch blasser aussehen. Zumal der „private Parallelen“ mit-verwurstet: Seine „Katie Holmes“ heißt hier Julia, wird von MICHELLE MONAGHAN gespielt, die genauso ausschaut wie Katie, ist erst ein nettes Krankenschwester-Mädel, dann Ehefrau und wird vom „bösen Mann“ geraubt. Ethan-Tom ist stinkesauer und hechelt hinterher. Fortan: Zisch-, Krach-, Bum-, Stunt-Äktschen…und umgekehrt. Ununterbrochen wie fade.
Tom rennt/springt/haut/fliegt/schießt/knallt auf Beton/Glas und kriegt dabei „kleine Schrammen“ ab. Happy-Ende. Lange nicht mehr bei einem „Blockbuster“ sooooooo gelangweilt/gegähnt bzw.: Nach seiner blamabel-peinlichen Vorstellung neulich in Spielbergs „Krieg der Welten“ (als „Indiana-Jones für Arme“) befindet sich TOM CRUISE auf dem „absteigenden Ast“. Sein Auftritt-hier jedenfalls degradiert ihn zu einem nur noch albernen, abturnenden Mini-(Miniatur-)Helden (= 2 PÖNIs).