PÖNIs: (4/5)
Französisches REGIE-JUWEL. MIT VIEL DREHBUCH-ATMO. Titel = „MEIN FABELHAFTES VERBRECHEN“ von FRANCOIS OZON (B + R; Fr 2021; basierend auf der französischen Boulevard-Komödie „Mon Crime“ von Georges Berr und Louis Verneuil/1934; K: Manuel Dacosse; M: Philippe Rombi; 102 Minuten; deutscher Kino-Start: 06.07.2023). FRANCOIS OZON, geboren am 15. November 1967 in Paris; es ist der 22. Spielfilm des SEHR geschätzten französischen Autoren-Regisseurs. DER zuvor cineastische Schmuckstücke wie „DAS SCHMUCKSTÜCK“ (2011 /s. Kino-KRITIK /4 PÖNIs); „FRANTZ“ (2017 /s. Kino-KRITIK /4 1/2 PÖNIs) und „GELOBT SEI GOTT“ (2019 /s. Kino-KRITIK /4 1/2 PÖNIs) geschaffen hat. Und mit weiteren Filmen wie „Blicke aufs Meer“ (52minütiger Kurzfilm/1997); „Unter dem Sand“ (2000) sowie „Swimming Pool“ (2003) seine „Spezialisierung“ auf weibliche Figuren zum Vorschein brachte. Wie jetzt in und mit „Mon crime“, Originaltitel, auch.
Paris 1935. Madeleine Verdier (Neuentdeckung: NADIA TERESZKIEWICZ) ist eine ebenso attraktive wie mittellose Schauspielerin. Die schon seit Monaten nicht einmal die Miete für ihre kleine Wohnung bezahlen kann. Als sie überraschend des Mordes an einem berühmten Filmproduzenten bezichtigt wird, bekennt sie sich – auf Anraten ihrer besten Freundin, der arbeitslosen Anwältin Pauline (RERBECCA MARDER) – schuldig, obwohl sie das Verbrechen gar nicht begangen hat. Doch über diesen ‚Männer-dominierenden“ Prozess, bei dem die clevere Pauline auf Notwehr plädiert, wird Madeleine freigesprochen. Plötzlich ist sie ein (Medien-)Star, wird mit lukrativen Rollenangeboten überschüttet, ist in aller Munde. Lebt nun im Luxus. Was eine putzige „Rivalin“ namens Odette auftauchen lässt (wie stets KÖSTLICH: ISABELLE HUPPERT), die sich als „wahre Mörderin“ ausgibt, um IHREN großzügigen „Anteil“ am Verbrechen heftig einzufordern. Von wegen: Das Geld und seine Gier. Bzw. umgekehrt. Odette weiß feurig zu feixen.
Die Sache der „unmündigen“ Frauen oder: FRANCOIS OZON bietet eine stilvolle, listige und vor allem wunderschön-kesse Frauen-freundliche Komödie mit Krimi-Geschmack an, die mit vorzüglichen Stars wie den (obigen) Mädels sowie eitlen, unterbelichteten männlichen Pufferkerlen wie DANY BOON („Sch’tis“), FABRICE LUCHINI („Nur für Personal“) und ANDRÉ DUSSOLLIER („Diplomatie“) brillant gefüllt ist. Und einen nach einem Film wie „Die wunderbare Flöte“ suchen lässt. Der des Öfteren Nennung findet. So dass Neugier und Interesse „an DEM“ (Film im Film) auch etwas wächst. (Achtung – weitere po-ente).
„MEIN FABELHAFTES VERBRECHEN“ lässt sich unter ebenso-FABELHAFT betrachten, ist pikant-durchsetzt mit doppelbödigen, scharfzüngigen Dialogen und weiß augenzwinkernd-triumphal umzugehen mit feinen Anspielungen auf die Geschlechterdebatte in der aufgewühlten aktuellen Filmindustrie. Wohldenn-Motto: Frauen holen in Kinos mächtig auf. (= 4 PÖNIs).