MEG

„MEG“ von Jon Turteltaub (China/USA 2016/2017; B: Dean Georgaris; Jon Hoeber; Erich Hoeber; nach dem gleichn. Roman von Steve Alten/1997/2015; K: Tom Stern; M: Harry Gregson-Williams; 113 Minuten; deutscher Kino-Start: 09.08.2018); ist d e r Anwärter auf viele „Goldene Himbeeren“ 2019, denn – so viel SCHROTT blinkt selten:

1.) Das All ist thematisch abgegrast, Aliens sind derzeit kein Film-Thema. Was also veranstaltet man bei dieser 150 Millionen teuren Co-Produktion China/USA: Man taucht ab. Ins Wasser. In die Meeres-Tiefe. Erinnert sich an 1975, als Maestro Steven Spielberg mit seinem Thriller-Horror-Movie „Der weiße Hai“ die Ära des Blockbuster-Kinos erfolgreich einläutete. Und „HAI“ despektierlich „mobbte“. Erfinden wir doch so etwas Ähnliches, dachte man sich wohl, nur natürlich zeitgenössischer. Also mit einem noch „umfangreicheren“ „schlimmen“ Hai: einem Carcharodon megalodon. Einem gigantischen MEG, Vorfahre des weißen Hais. In der gierigen Hauptrolle also: Ein mit Riesen-Zähnen ausgestatteter Urzeit-Hai. Den es natürlich nicht etwa nur zu beobachten, etwa nur wissenschaftlich auszuwerten, sondern – ganz der Mensch – sogleich zu vernichten gilt. Weil er doch die Frechheit besitzt, seine Homo Sapiens-Eindringlinge zu attackieren. Und – einschließlich deren „Material“ – aufzufressen.

2.) Auf dem Papier wurde MEG vom amerikanischen Science-Fiction-Autor Steve Alten 1997 erfunden. Heuer ist soeben bei uns eine erweiterte und vom Autor überarbeitete deutsche Taschenbuchausgabe unter dem Film-Titel erschienen.

3.) Gedanken: Es ist ein Unfug: Was haben Menschen mit ihren technisch hochgezüchteten Maschinen auf dem Grund des Meeres verloren? Als Wissenschaftler getarnt und mit bekannten Alibi-Sprüchen – von wegen Forschen nach dem Ursprung – versehen, stöbern sie dort herum, wo sie nichts zu suchen haben. Denn es ist der Lebensraum der Meerestiere. Den wir mit unserer Anwesenheit „beehren“ und zum Teil zerstören. Doch deren „Oberhaupt“ MEG will das nicht zulassen. Ende privater Gedanken.

4.) Hier: Natürlich wird ein Ungetüm „erweckt“. Sozusagen: jetzt d e r Monster-Hai. Der im Ozean regiert, mit hübschem Appetit versehen. Was „Mensch“ natürlich nicht zulassen kann/darf/will. Ein Wesen ist stärker als er, dies geht ja wohl gar nicht. Also wird ER an Bord geholt: Der 50jährige JASON STATHAM, bekannt als Jason-Dampf aus vielen „Transporter“-Prügel-Ballaballa-Action-Spektakeln (und auch als einer der „Expendables“-Machos ist er unangenehm aufgefallen; außerdem war der Haudegen bei den letzten „Fast & Furious“-Abenteuern mit von den Krawall-Parties). Ihn verkauft man uns hier als Tiefseeforscher (!). Fachbezeichnung: Paläobiologen. Jonas Taylor. Traumatisiert, weil vor Jahren bereits diesbezüglich mal was „schief gelaufen“ ist. In Sachen Fisch-Fang. Aber jetzt doch bereit ist, noch einmal in den Tiefsee-Ring zu steigen, um gegen seinen Erzfeind anzutreten. Was insgesamt ungefähr so glaubhaft ist wie ein Goldfisch als Moräne. James soll die Chose und das Leben vom „Rest“ der Unterwasser-Forschungs-Crew retten. Die von Meg entweder „ramponiert“ oder bereits „ganz“ dezimiert wurden. Eine Film-Stunde = Palaver. Mit ein paar ersten optischen Appetithappen vom Monster-Fisch. Dann wird es etwas turbulenter. Mit den Tierchen. Man schwimmt in den Clinch. Schließlich d a s (alte) Duell in der definitiven (auch verbalen) Lächerlichkeits-Primitiv-Version: Mit dem 2018er „Käp’n Ahab“ („Moby Dick“)-Jason Statham = Jonas Taylor gegen das MEG-Viech. Man wird ob des vielen argen Blödsinns-hier böse-zynisch und wünscht sich, dass diese ganze einfältige Menschen-Menge, dann auch DIE an einem lokalen chinesischen Beach (mit fettem Gör), gleich mit vom großen Fisch weggefuttert werden möge, doch Held Jason-James hat was dagegen. Schließlich soll ja diese monströse Trash-Show fortgesetzt werden. Falls sie erfolgreich ist.

5.) Der Fünftage-Bart-Kerl Jason Statham: Mal wieder nur Mucki-peinlich. Seine – immer züchtig angezogene, sauber frisierte und graziös geschminkte – chinesische Kollegin trägt bürgerlich den schönen Namen BINGBING LI, im Film Fräulein Suyin Zhang, und ist, wenn ich mich richtig erinnere, dreimal so gut wie tot, aber dann doch wieder am Leben. Der Rest des Ensembles besetzt herkömmliches schlichtes Figuren-Marionetten-Personal von der 08/15-Hollywood-Stange: Ein massiger Schwarzer mit Rap-Charme; viele Asiaten (der Film soll ja auch besonders viel Kasse in China machen); einige großmäulige Weiße; insgesamt drei „schmucke“ taffe Ladies. Dazu: Ein kleiner Wauwi (= Hund), der gerettet wird.

6.) „MEG“ ist: Grober Lebenszeit-klauender, total langweilender Kino-Schwachsinn (= 1 PÖNI; für den niedlichen MEG-Trick-Giganten).

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