Marilyn Monroe

Zum 30. Todestag von MARILYN MONROE am 05. 08. 1992

Sie war 1954 in „Fluß ohne Wiederkehr“ die Partnerin von Robert Mitchum. Er sagte über sie: “DIE Monroe“ hatte zwei Gesichter. Hier der ewig strahlende, schöne Star, dort die scheue, um Anerkennung kämpfende Frau.

Als Norma Jean Baker wird sie am 1. Juni 1926 in Los Angeles geboren. Den größten Teil ihrer Kindheit und Jugend verbringt sie in Waisenhäusern und bei Pflegeeltern. Ihre Mutter ist nervenkrank und zeitweilig in Heilanstalten untergebracht, der Vater ist unbekannt. Mit 16 heiratet sie einen Boy aus der Nachbarschaft, um einer erneuten Einweisung ins Waisenhaus zu entgehen. 1943 wird sie als Modell entdeckt und erscheint bald darauf auf verschiedenen Zeitschriften-Titelseiten. Das Magazin “Stars and Stripes“ textete damals schon ihr späteres Image zurecht: “Das Mädchen, das Alaska aufzutauen vermag“. Ihre Leinwand- Karriere beginnt Norma Jean, die sich inzwischen Marilyn nennt, 1949 mit einer Nebenrolle in der Marx-Brothers-Komödie „Love Happy“. 1953 spielt sie in dem Thriller „Niagara“ ihre erste Hauptrolle. Doch mit der beginnt das “Monroe-Problem“: Sie spielt eine junge Frau, die mit Hilfe ihres Geliebten den Ehemann umbringen will. Ihre Mischung aus Berechnung und Hilflosigkeit jedoch macht es unmöglich, sie als Ehefrau mit Mordabsichten zu akzeptieren. Deshalb wird sie fortan für Hollywood zum Klischee. Sie wird dort zur “typischen Blondine“. Marke: Viel Charme und wenig Hirn.

In ihren nächsten Filmen, „Blondinen bevorzugt“ und „Wie angelt man sich einen Millionär?“, spiegelt sich Amerikas gesellschaftliches Klima der 50er Jahre wider: Emanzipierte Frauen, wie es sie noch in den düsteren Krimis der 40er gab, sind jetzt out. Jetzt gilt es einen Mann zu ergattern und eine brave Ehefrau zu sein. Marilyns private Antwort: Ehe Nr.2 mit dem Baseball-Idol und Nationalhelden Joe DiMaggio. Ihr Wunsch nach reiferen Rollen wird allerdings weiterhin von den Hollywood-Bossen verworfen. Und sie ist nicht stark genug sich dagegen zu wehren. Ihr Wunsch nach Selbstfindung und Anerkennung steigert sich. 1956 heiratet sie den erfolgreichen Bühnen-Autor Arthur Miller. Auf das Hochzeitsfoto schreibt sie: “Hope, Hope, Hope“. Doch die Gleichung zwischen dem willensstarken Intellektuellen und dem gemütskranken Star geht nicht auf. Ihre 3. Ehe scheitert auch. Galt sie schon vorher als “schrill“ und. unzuverlässig, wird es jetzt immer schlimmer.

Billy Wilder, der 1959 mit ihr unter großen Schwierigkeiten die Komödie „Manche mögen’s heiß“ drehte, über Marilyn Monroe: “Sie hatte wahnsinnige Probleme mit sich selbst. Hemmungen. Aber sie hatte die Aura der begnadeten Schauspielerin um die Stirn“. Ihren letzten großen öffentlichen Auftritt hatte Marilyn 3 Monate vor ihrem Tod auf einer Geburtstagsgala für ihren geliebten Präsidenten John F. Kennedy. Im New Yorker Madison Square Garden gab es den berühmt—-berüchtigten Auftritt. Sie hoffte als neue Kennedy-Gattin Amerikas „First Lady“ zu werden. Sie hat das wahrscheinlich als ihre letzte Chance gesehen, Anerkennung als ernstzunehmende Persönlichkeit zu bekommen und innere Stabilität zu gewinnen.

Marilyn Monroe stirbt am 5. August 1962. Bis heute sind die Spekulationen darüber nicht verstummt, dass es kein Selbstmord war. Wir aber erinnern uns an eine junge, wunderschöne Frau und phantastische Schauspielerin, die so viel Erfolg und dabei so wenig Glück hatte.

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