MAN OF STEEL

„MAN OF STEEL“ von Zack Snyder (USA 2011/2012; B: David S. Goyer; K: Amir M. Mokri; M: Hans Zimmer; 143 Minuten; deutscher Kino-Start: 20.06.2013); also mal wieder der US-Supermann, diesmal allerdings ohne Titelnennung. Nachdem 2006 der letzte „Superman“-Film – „Superman Returns“ (s. Kino-KRITIK, wo auch die filmische Geschichte um diesen Comic-Helden ausführlich ausgeführt ist) – ziemlich dämlich war und protzig unterging, mit einem langweiligen Neuling „Brandon Routh“ in der Titelrolle, wird nun dennoch weitergemacht. Eifriges wie teures Motto: Zurück zum Anfang. Mit einem 225 Millionen Dollar Budget. Was beim US-Kinostart kürzlich „funktionierte“, in der Comic-Heimat vom Super-Superman setzte sich der bombastische Streifen gleich an die Besucherzahlspitze. Die Amis lieben nun mal ihre ewigen Comic-Sheriff-Figuren. Was soviel bedeutet wie – obwohl auch dieses Gigant-Movie von Zack Snyder ein völliger Mist ist. Apropos gleich mal: ZACK SNYDER.

Der heute 47jährige, mit Genrestücken wie „Dawn of the Dead“, vor allem „300“ (2007) und zuletzt „Sucker Punch“ (2011) populär geworden, ist ein Gewalt-Pornograf der Leinwand. Exzessive Aggressionen und unerträglicher Extremlärm sind seine Markenzeichen. Wie auch hier. Wo er genüsslich „zerstören“ lässt. Menschen und Material. In einem viehischen Amoklauf. Der KRANK macht. Von der üblen Dauerbeschallung her. Die weit über dem Großstadtnormalhörobermaß von 55 Dezibel liegt. ICH HABE WOHL NOCH NIE SOLCH EINEN LAUTEN, extrem ÜBERLAUTEN FILM WIE DIESEN hören, mir anhören müssen. Allein dies schon ist fürchterlich. Und sorgt für immense TINITUS-Folgeschäden. Wenn aber „dazu“ wenigstens die Bilder etwas hergeben würden??? Nix da. Blöde wird in einem Heute-Gestern-Rhythmus die Story um den Superman-Bubi neu altbekannt aufgetischt. Weil der Planet seiner Eltern wegen böser Rebellen kurz vor dem Aus steht, schicken DIE ihren „starken“ Babysprössling per Raumschiff zur Sicherheit auf die Erde. Wo Clark, der Kent bei Adoptiveltern auf- und so langsam wie naiv in die „starke Figur“ hineinwächst. Dann beginnen die vielen Attacken und Explosionen, irgendwo zwischen „Star Wars“ und „Alien“ beknackt angesiedelt. Denn natürlich wollen die fiesen Rebellen, die Kryptonier, ausgerechnet auf der Erde ihr „Führungsgeschlecht“ wieder auferstehen lassen. Also kloppen sie mächtig drauflos. Und dreschen dabei natürlich auch gleich auf die gesamte Menschheit ein. Und machen so ziemlich alles kaputt. Was im räumlichen und menschlichen Wege steht. Gebäude in jeder Größenordnung werden platt gemacht. Plus Lebewesen drinnen wie drum herum. Unser Superboy hat es ziemlich schwer, irgendwie dagegenzuhalten. Kriegt reichlich auf die Gusche. (Und auch woanders hin).

Das Finale ist dann sehr SEHR SEEEHR lang. Und dünn. Weil, wie auch der gesamte Film, völlig humor- beziehungsweise ironiefrei. Dargeboten. Dafür permanentes Gebrülle. Aus dem Orchestergraben. Während „oben“ alles umfällt. Bis auf, natürlich, dieses stets gut frisierte Man-Männeken. Aus behauptetem („Kaschmir“-)Stahl. Mit dem roten „Jesus-Gewand“. DER muss ja „ackern“, denn es sind natürlich bereits einige Fortsetzungen annonciert. Ach du Scheiße. Denn dieser Typ, ein britischer Mime namens HENRY CAVILL, der in der TV-Serie „Die Tudors“ als Charles Brandon auftaucht(e) und am 5. Mai 2013 30 Jahre alt geworden ist, bleibt wirkungslos. Ist ein blasser Typ. Ohne Profil, Ausstrahlung, Reiz. Eine Nullachtfünfzehn-Figur mit ohne Charisma. Dafür viel dümmlicher Naivität. Agiert wie ein dörflicher Neuling in der Großstadt-Disco. Ehe DER überhaupt was RICHTIG mitkriegt… ach du liebe Niete. Schrecklich.

Dabei versammeln sich doch um ihn herum namhafte Worthülsengeber. Wie die lockige AMY ADAMS als Lois Lane, (wieder mal) plump, wie „Mama“ DIANE LANE und „Papa“ KEVIN COSTNER (= eher lächerlich), wie RUSSELL CROWE als „richtiger Dad“ und LAURENCE FISHBURNE als Zeitungsmacherchef Perry White (= beide die volle darstellerische Grütze). Während der (am 7. August 2013 39 Jahre jung werdende) MICHAEL SHANNON, der für seinen überragenden Auftritt in dem Sam Mendes Drama „Zeiten des Aufruhrs“ (2008/an der Seite von Kate Winslet und Leonardo DiCaprio) seine erste „Oscar“-Nominierung bekam, hier den grollenden Part des Oberschurken General Zod leidlich routiniert ´runterrotzt. Und „dem kleinen“ Superhelden-Gegner auch noch voll die minimale darstellerische Bühne grimassierend klaut.

Was ist „Man of Steel“ doch nur für ein murksiger, langweiliger Brüll-Mist. Aufwändig dauer-bekloppt. Unterhaltung wird hier förmlich dem Zusehenden in die Augen und in die Ohren ´REINGEPRÜGELT. Mit dem Prädikat – alles muss ZERSTÖRT werden. Hey, lass’ uns doch noch ein Hochhaus niederstrecken. Ohne Spaß und Verstand. Einfach wie dusslig. Dieser massige Film ist nur grässlich, klobig, dumm. Ein total leerer, entsetzlicher Hollywood-Schwachsinn vom Allerdämlichsten (= O PÖNIs).

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