Manchurian-Kandidat Kritik

DER MANCHURIAN-KANDIDAT“ von Jonathan Demme (USA 2004; K: Tak Fujimoto; M: Rachel Portman; 129 Minuten; Start D: 10. 11.2004)

Major Marco Bennett schläft schlecht, Alpträume lassen ihn nicht zur Ruhe kommen. Alpträume, die mit einem Kuwait-Einsatz von 1991 zu tun haben. Damals, beim 1. Irak-Krieg, geriet seine Einheit in einen Hinterhalt. 2 Soldaten starben; durch den wagemutigen Einsatz von Sergeant Raymond Shaw überlebte der Rest der Gruppe. Seitdem wird Raymond Shaw als Held gefeiert. Und ist jetzt auf dem besten Wege, auch in der Politik Karriere zu machen. Dank seiner ehrgeizigen Mutter im Hintergrund, einer resoluten Senatorin, soll ER zum Vizepräsidenten der USA nominiert werden. Doch IRGENDETWAS stimmt hier nicht. Bennett hat Zweifel an den „offiziellen“ Erinnerungen. Will endlich Gewissheit haben, was damals: WIRKLICH passierte. Bei seinen Recherchen stößt er auf ein geradezu unglaubliches Komplott. Den Soldaten seiner Einheit wurden damals Mikrochips in die Haut oder ins Hirn verpflanzt. Dabei wurden ihre Erinnerungen ausgelöscht. Ab sofort waren sie nützliche Marionetten des Großunternehmens Manchurian: Einem Multi-Konzern, der an Krieg, Angst und Elend weltweit Unsummen verdient. Für die Meisten in seiner Umgebung ist der Ex-Offizier ein paranoider Spinner. Doch seine Hartnäckigkeit findet auch Zuhörer.

Der amerikanische Schriftsteller RICHARD CONDON veröffentlichte 1959, inmitten der Kalten-Kriegs-Ära, den Roman „The Manchurian Candidate“, 1962 adaptierte ihn der Hollywood-Regisseur John Frankenheimer für seinen Film der Angst“. Thema: Ausländische Kommunisten unterziehen gefangengenommenen US-Soldaten einer Gehirnwäsche. Um sie dann in den USA für ihre verbrecherischen Zwecke benutzen zu können. Der Regisseur von „Das Schweigen der Lämmer“ und „Oscar“-Preisträger sieht bei seinem Polit-Film Parallelen zur AKTUELLEN amerikanischen Politik.

„DER MANCHURIAN-KANDIDAT“ ist ein spannender KOPF-Thriller. In den Hauptrollen brillieren die Stars DENZEL WASHINGTON und MERYL STREEP sowie LIEV SCHREIBER als manipuliertes Polit-Yuppie-Söhnchen. Und NATÜRLICH ist er thematisch die pure Fiktion: EIN GEWALTIGER
WIRTSCHAFTSKONZERN ALS W A H R E SCHALTZENTRALE DER WELTMACHT USA, DER ANGST SCHÜREN LÄSST, UM BESSERE GESCHÄFTE MACHEN ZU KÖNNEN, das kann doch gar nicht sein. Das ist phantasievolle Science-Fiction. ODER (= 4 PÖNIs)???

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