„MAMMA MIA!“ von Phyllida Lloyd (USA/GB/D 2007; B: Catherine Johnson; basierend auf dem gleichn. Musical; K: Haris Zambarloukos; M: ABBA; 108 Minuten; Start D: 17.07.2008). Phyllida wer? Nun, die Britin PHYLLIDA LLOYD hat das gleichnamige Musical bereits in London auf die Bühne gebracht und gibt mit der Verfilmung ihr Kino-Debüt. Als Drehbuch-Autorin fungiert CATHERINE JOHNSON, die einst auch die Geschichte für das Musical entwickelte. Das Musical „Mamma Mia!“ hatte am 6. April 1999 im Londoner „Prince Edward Theatre“ Weltpremiere, exakt 25 Jahre nach dem Sieg der schwedischen Pop-Gruppe ABBA beim Eurovision Song Contest in der englischen Stadt Brighton mit ihrem Song „Waterloo“ am 6. April 1974. Seitdem haben weltweit, in 170 internationalen Städten und in 8 verschiedenen Sprachen, über 30 Millionen Menschen das Musical gesehen (täglich etwa 11.000 Zuschauer). In dem ABBA-Musical geht es NICHT um die einzigartige Erfolgsgeschichte der schwedischen Popstars (mit mehr als 370 Millionen verkauften Tonträgern zählen ABBA zu den erfolgreichsten Gruppen der Musikgeschichte; und täglich werden etwa 3.000 Original-ABBA-Tonträger immer noch verkauft), sondern um die alleinerziehende Mutter Donna (MERYL STREEP).
Die lebt mit ihrer 20jährigen Tochter Sophie AMANDA SEYFRIED) seit den 70er Jahren auf einer kleinen griechischen Insel, betreibt dort eine selbstgebaute Taverne. Sophie steht kurz vor der Hochzeit mit ihrer Jugendliebe Sky und möchte auch ihren Vater bei der Hochzeit mit-dabei-haben. Im Tagebuch ihrer Mutter entdeckt sie aber, dass gleich 3 Männer DAFÜR infrage kommen. Diese Ungewissheit soll ein Ende haben, also lädt sie – heimlich, ohne Wissen ihrer Mutter – die drei potentiellen Vater-Kandidaten zur Trauung ein. Damit löst sie ein spielerisch-wechselvolles Rätselraten aus. Zusätzlichen Schwung bringen zudem Mammas beste Jugendfreundinnen Rosie & Tanya, die ebenfalls anreisen und die Erinnerungen an ihr früheres Gesangstrio „DONNA AND THE DYNAMOS“ höchst turbulent wiederaufleben lassen. Und wie!: Insgesamt 22 ABBA-Hits umrahmen die bunte Pop-Geschichte. Im Frühjahr 2006 erklären Hollywood-Star TOM HANKS und Ehefrau Rita Wilson, dass sie für ihre Produktionsfirma „Playtone“ die Rechte am Musical „Mamma Mia!“ erworben hätten. Für eine Verfilmung seien Stars wie Nicole Kidman/Antonio Banderas und Keira Knightley vorgesehen. Als dann die (geschätzte) 65 Millionen-Dollar-Produktion im Vorjahr in Griechenland (auf Korfu und an verschiedenen anderen Orten) sowie in London (Pinewood-Studios) realisiert wurde, waren schließlich Stars wie „Oscar“-Preisträgerin MERYL STREEP, Ex-Bond PIERCE BROSNAN, COLIN FIRTH („Bridget Jones“), STELLAN SKARSGARD („Good Will Hunting“) sowie JULIE WALTERS („Kalender Girls“) und CHRISTINE BARANSKI („Chicago“) gefragt. Für die Rolle der Donna-Streep-Tochter Sophie wurde die 21jährige Amerikanerin AMANDA SEYFRIED („Girls Club – Vorsicht bissig!“) engagiert.
Herausgekommen ist die schönste NUR-Unterhaltung, die man sich überhaupt vorstellen kann. 109 Minuten eine einzige, durchgehende Klasse-Energie: Show, Bewegung, Tempo, Power, Humor, ein stimmungsvoller Dauer-Augenzwinkern-Charme vom Allerfeinsten! Der Film „Mamma Mia!“ funktioniert phantastisch mit seinen urigen Typen, mit seiner herrlich-funkelnden Choreographie und vor allem – mit seinen ironischen Tönen. Und natürlich: Mit diesen wunderbar-EWIGEN ABBA-Ohrwürmern. Ausgehend vom Titelsong, über „Super Trooper“, „Dancing Queen“, „The Winner Takes It All“ oder „S.O.S.“, wird ein Feuerwerk der Guten Laune fabriziert, das überswingt und dessen man sich in keinem Moment schämen müsste, ganz im Gegenteil: Wie Sympathie-Story, populäre Songs und mitgerissene Akteure sich zusammenfinden/sich zusammenfügen, ist hochgradig amüsant, unangestrengt-locker wie angenehm-ungezwungen-fröhlich. Der Film sprüht nur so, durchgehend, ohne „trockene“ Unterbrechungen, vor exzellentem Herz-Schmerz-Love-Spaß und Prima-Witz. Ein RICHTIG GUTES, SCHÖNES Kintopp-VERGNÜGEN, in dem die Akteure – offenbar HERZlich gerne einmal „ganz anders“ aufdrehen und emotional ausflippen: Die 14fach „Oscar“-nominierte und 2 fache „Oscar“-Preisträgerin MERYL STREEP („Kramer gegen Kramer“/“Sophies Entscheidung“; zuletzt „Der Teufel trägt Prada“), die im nächsten Jahr 60 wird, agiert temperamentvoll wie ein Jungspunt und gibt überzeugend die aufgekratzte Hippie-Mamma. Eine weitere „Oscar“-Nominierung ist gebongt.
PIERCE BROSNAN kann z.B. nur „begrenzt“ singen, brummt sich aber herrlich-locker als in die Jahre gekommener Charming-Boy über bzw. durch die Bunte Bühne; und auch die Anderen toben ausgelassen-schwungvoll-cool prima mit-herum. Ein Glanzpunkt bilden aber die beiden Freundinnen-„Weibsen“ um Meryl-Streep´s Donna: Sowohl CHRISTINE BARANSKY wie auch JULIE WALTERS geben ihren Furien „jenseits der 29“ unglaublich-stimmungsvoll Feuer, Spaß und Ironie-Schwung. „Mamma Mia!“, der Film, besitzt beste Motive von kluger Selbstparodie, turnt an und reißt mit. Hier also stimmt (ungeordnet formuliert) ALLES: Timing, Show, Musikalität, Temperament, Spaß, Augenzwinkern, Akteure mit Viel-Spaß-Appeal. Der Unterhaltungswert ist enorm, Leinwand-Entertainment vom Gütesiegel 1 A! EIN RUNDUM-VERGNÜGEN! Auch, bitte sitzen-bleiben, beim 10minütigen Nachspann, wenn die Beteiligten sich in schreiend-wüst-bunte Pop-Glitzer-Outfits der 70er werfen und dabei noch zwei ABBA-Songs vom Feinsten trällern…., unglaublich-irre-schön!!!!! Was für ein toller, schmackhafter Unterhaltungs-Bonbon, ach was: BESTE KINO-PRALINE : KINO wurde auch DAFÜR erfunden! (= 5 PÖNIs).