MÄDELSABEND

PÖNIs: (1,5/5)

„MÄDELSABEND“ von Steven Brill (B + R; USA 2013; K: Jonathan Brown; M: John Debney; 95 Minuten; deutscher Kino-Start: 26.06.2014); natürlich kann eine auf Voll-Jux getarnte Komödie total durchgeknallt sein. Okay. Aber bei aller Dämlichkeit sollte sie plausibel gestrickt sein, um als dufter Spaß durchzugehen. Um akzeptiert zu werden. Siehe damals die mitreißende erste „Hangover“-Party im Kino. Was für eine herrlich-überkandidelte Unanständigkeit! „Walk of Shame“, so der – treffendere – Originaltitel dieses missglückten Radaus, ist so bescheuert-unwahrscheinlich, dass der Gag-Faktor äußert begrenzt bleibt. === „Mädelsabend“ ist plumpe Unterhaltung, die in Richtung Minus-Null tendiert. ===

Obwohl sie sich doch so anstrengt, die 39-jährige ELIZABETH BANKS, lt. Presseheft als „ehrgeizige TV-Journalistin“ Meghan Miles unterwegs. Die täglich bei einem lokalen Kanal in L.A. auftritt und nun Chancen auf einen lukrativen Job als Nachrichtensprecherin bei einem landesweiten Fernsehsender hat. Doch als sich erst ihr Verlobter (samt Hund + Möbel) von ihr verabschiedet und sich dann auch noch der erhoffte berufliche Aufstieg als Luftblase erweist, ist Frust-total annonciert. Den will Meghan eigentlich Zuhause auf der Couch ablassen. Doch zwei Freundinnen schmieden andere Pläne. Motto: Scheiß drauf. Und wie? Jetzt wird erst einmal abgefeiert. Einer drauf gemacht. Dazu wird die Blonde mit der Pamela Anderson-Mähne in ein gelbes Mini-Kleid verpackt, High Heels drunter, und ab geht die Meghan. Bei einer Club-Sause.

Natürlich wittern die Kerle Sexy-Beute. Doch das besoffene End-Girl landet schließlich bei einem netten Barkeeper-Boy (JAMES MARSDEN) in der Heia. Wo sie sich am Morgen, ohne ihn zu wecken, aus dem Staub macht. Ohne zu wissen wie er eigentlich heißt. Und wo sie sich überhaupt in der großen Stadt befindet. Und da ihr Auto mit den Papieren, dem Handy und ihrem Geld gerade abgeschleppt wurde, steht das Mädel nun „so“ da. Mit dem gelben Mini-Fummel, ihren hochhackigen Schuhen und sonst nix. Prompt entstehen pausenlos Missverständnisse. Mit dämlichen Polizisten, als vermeintliche Nutte, bei komischen Drogen-Freaks, mit orthodoxen Juden. Oder im Massage-Salon. In d e r Art. Was ja durchaus ganz ulkig hätte sein können. Aber die naive Lady in Gelb vermag sich weder halbwegs vernünftig zu erklären (als Journalistin) noch ist sie in der Lage, überhaupt was richtig zu checken. Sie gibt und zeigt sich vorwiegend dusslig. Damit die vorhersehbaren Pleiten, Pech & Pannen auch genau SO ablaufen wie Drehbuch-Autor und Regisseur Steven Brill („Little Nicky – Satan Junior“; „Mr. Deeds“) sie vorgegeben hat.

Fazit: Alles ist merkbar anstrengend. Und weitgehend doof. Nur ganz wenige Male blinken politisch unkorrekte Funken kurz pointiert auf. Und zum Schluss kriegt Meghan natürlich ihren neuen Job. Obwohl sie sich als „unanständiges Spätgirlie“ outet. Was eigentlich in der lieben Branche verpönt ist. Eigentlich.

Die Solo-Tour dieser “Hangoverin“ sorgt nur für gähnende Alarmstimmung auf der nach oben offenen Belästigungsskala. Elizabeth Banks, eine Nebenrollen-Dauerbeschäftigte in Hollywood („Die Tribute von Panem“; „72 Stunden – The Next Three Days“), vermag ihren farbig bekleideten Körper neckisch in ordinäre Dumpfbacken-Positur zu setzen und bewegt sich gedanklich weitgehend daneben. Dieser „Mädelsabend“ provoziert nicht schöne „unsaubere“ Heiterkeit, sondern bietet vorwiegend einfältigen, langweiligen Blödsinn (= 1 ½ PÖNIs).

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