„DIE MACHT LIEGT WOANDERS“ von Nikolaus Remy-Richter und Stefan Tolz (B + R; D 1989; 53 Minuten; Start D: 01.02.1990)
Wir sehen: Das Holstentor in Lübeck. Wir hören: Zitate aus Thomas Mann’s Roman „Die Buddenbrooks“.
UND so geht das weiter. Wir sehen einen älteren Mann, der sagt: Der Mensch braucht Liebe und Zuneigung. Ein jüngerer Mann hält feurige ‚ engagierte Reden.
Aus diesen Bruchstücken soll der Zuschauer nun gleich merken: Aha, ganz klar, da geht es um die Demonstrationen der Lübecker Bevölkerung gegen die „Jahrestagung Kerntechnik“.
Der Zuschauer merkt aber gar nichts, weil er lange Zeit gar nicht wissen kann, worum es in diesem Film geht. Es fehlen erklärende Begleittexte, denn aus den Bildern wird man oft nicht schlau. Ob bei der Eröffnung der „Jahrestagung Kerntechnik“ nun Mozart gespielt wird, oder nicht, das ist im Grunde wurscht. Und ob die Demonstranten nun mit einem Kapitän Ärger bekommen, weil sie auf seinem Schiff keine Plakate aufhängen dürfen, das interessiert auch niemanden.
Die Dinge im Film, die man versteht, sind nicht wichtig. Und die Sachen, die für den Film wichtig sind, sind völlig unverständlich.
„Die Macht liegt woanders“ ist ein schlampig gemachter und un-durchdachter Film (= 1 PÖNI).