„LOOKING FOR LANGSTON“ von Isaac Julien (B+R; GB 1989; 45 Minuten; Start D: 02.1990)
Ein Tanzpalast, Rosen, männliche, lächelnde Engel, lauter Schönlinge in Frack tanzen verliebt zu gedämpftem Jazz, andere Schönlinge trinken lächelnd an der Bar Champagner.
Das ganze ist mit Weichzeichner fotografiert, die Kamerafahrten sind ruhig, dem Zuschauer bleibt Zeit, all diese schönen, glücklichen Männer in Ruhe zu betrachten.
Eine Szene aus dem Film “Looking for Langston“. Eine Traumszene. So könnte es gewesen sein in den 30er und 40er Jahren in Harlem, in New York. Zu dieser Zeit lebte Langston Hughes. Ein amerikanischer Dichter, dem Isaac Julien seinen Film “Looking for Langston“ gewidmet hat.
Hughes war ein schwuler Farbiger. Seine Texte handeln von homoerotischer Liebe, sie erzählen von den Problemen, die Minderheiten haben. Langston Hughes kämpfte mit seinen Gedichten für Gleichberechtigung.
“Looking for Langston“ ist eine Collage aus den Texten von Hughes; sanfter, stimmungsvoller Jazzmusik, Fotografien und inszenierten Szenen. –
Ein poetischer, sehr atmosphärischer Film, in dem es keine Handlung gibt. Zu Gedichten, Blues und Jazz hat der Regisseur Szenen und Bilder entworfen. Immer geht es um schöne, sich liebende Männer. Vor romantischen Kulissen küssen sich zwei Männer, tanzen oder sehen sich einfach nur an. Das ist die große Liebe, die große Leidenschaft, das ist was für Genießer!
Für Leute, die erotische Bilder mögen.
“Looking for Langston“ ist ein Film über Sinnlichkeit, über Lebensstil, über berauschende Liebe. Ein Film zum Anbeißen, ein Film, der Gänsehaut macht und viel, viel Lust (= 4 PÖNIs)!