LOL

„LOL“ von Lisa Azuelos (Co-B + R; USA 2010; Co-B: Karim Ainouz; K: Kieran McGuigan; M: Rob Simonsen; 97 Minuten; deutscher Kino-Start: 31.05.2012); die Drehbuch-Autorin und Regisseurin ist die 45-jährige Tochter der französischen Schauspielerin und Chanson-Sängerin Marie Laforet (unvergessen: 1960 in „Die Sonne war Zeuge“, neben Alain Delon). 2008 schrieb und inszenierte sie in Frankreich die Teenager-Komödie „LOL (Laughing Out Loud)“, mit Christa Théret + Sophie Marceau in den Hauptrollen. Thema: eine 15-jährige inmitten ihrer pubertären Konflikte, während ihre Mama selbst im emotionalen Chaos taumelt. Die Sommerkomödie war in Frankreich ein großer Erfolg, erreichte aber hierzulande (nach seinem Kinostart am 27.08.2009) nur gerade einmal rd. 150.000 Kinointeressenten.

Vor geraumer Zeit durfte Madame Azuelos ihren Film noch einmal drehen, als Remake in Hollywood. Herausgekommen ist totaler Mumpitz. Leicht wie seicht. Aufgetakelte 16-jährige Fratzen-Göre Lola, Lol genannt, und wie eine Barbie „duftend“ (grässlich schön-häßlich und total nervtötend: MILEY CYRUS, 18, „Hannah Montana“), hat Achgottchen-Probleme mit ihrem untreuen Lover, mag dann vielleicht ihren Kumpel Kyle (DOUGLAS BOOTH) doch „mehr“, währenddessen ihre jugendliche Mom (DEMI MOORE) sich zwar von Dad getrennt hat, aber immer noch mit ihm pennt. Lol ist noch Jungfrau (ha, ha), will nun aber schnell entjungfert werden, damit sie vor Kyle „bestehen“ kann. Weil sie doch glaubt, dass DER schon längst…

Und dann findet und liest Mama auch noch ihr geheimes Tagebuch. Wo alles über Jungs und Drogen drinsteht. Au weia. Und Säuernis. Zuhause. Eine Klassenreise führt nach Paris und natürlich zu „kulturellen“ (völlig unkomischen) Ami-French-Verwicklungen, Mami hat derweil den schmucken Polizisten James kennengelernt. Der ihr nett den Hof macht. Andauernd wird getratscht. Oberflächlich gehandyt, mit Laptops herumgewedelt und per Skype mitgeteilt. Und der autoritäre Vater von Kyle darf auch noch dessen Gitarre kaputtmachen. Denn DEN drängt es natürlich auch auf die Bühne. Schließlich hat heute fast jeder irgendwann irgendwo ein Mikrophon zum poppigen Herumblöken in den Händen. Nicht wahr? Das Leben kann so schrecklich sein. Eine Weile. Dann wallen die Gefühle doch in die „richtige Richtung“. Mit Amen auf süßlich.

Kitschig. Endend wie eine dieser blödsinnigen Folgen im täglichen Verdummungs-Serien-TV.

Ja, einfach doof. Der US-„LOL“-Remake-Film ist lausiger Bunt-Schmunzius. Von der charmanten Feinheit und der spaßigen Ironie des Originals keine Spur (mehr). Hier nerven nur noch überkandidelte US-Mittelstandsgören und das altjunge „Girl“ Demi Moore (= 1 PÖNI).

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