„DAS LIED IN MIR“ von Florian Cossen (Co-B+R; D 2010; 95 Minuten; Start D: 10.02.2011); ist der Abschlussfilm des 31jährigen Studenten an der Filmakademie von Baden-Württemberg. Folgendes soll ich glauben: Die 31jährige Deutsche Maria ist Schwimmerin. Befindet sich auf dem Wege zu einem Wettbewerb in Chile. Mit Zwischenlandung in Buenos Aires. Wo sie auf dem Flughafen „nebenan“ das spanische Kinderlied von einer Mutter an ihr ungeduldiges Kind mithört. Und sofort wie elektrisiert ist. Denn sie kann dieses Lied mitsingen. Kennt es, obwohl sie kein Spanisch spricht. Ist aufgewühlt, verliert ihren Pass, muss dadurch in der Stadt bleiben. Ruft ihren Papa in Deutschland an, erzählt ihm von diesem „merkwürdigen Lied“ auf dem Flughafen. Woraufhin DER sofort seiner Tochter nachreist. Familientreffen in Buenos Aires. Allerdings in der bekannt „gehemmten“ Sprache deutscher Filmhochschulen. Anstatt klipp und klar sich nun in der Pension auszusprechen, denn DA IST IRGENDWAS, das ist zu (be-)merken, druckst der Alte nur „gehemmt“ herum. Aber warum ist er denn überhaupt gekommen? Hat sich auf den weiten Flug-Weg gemacht? Nach und nach wird klar: Maria ist nicht sein Kind, sondern wurde zur Zeit der argentinischen Militärdiktatur „mitgenommen“. Als ihre leiblichen Eltern, wie so viele „unliebsame Personen“ damals, von der Obrigkeit festgenommen wurden und verschwanden. Maria recherchiert und findet ihre „wahre“ Familie. Fängt an, sich dort mühselig auszutauschen. Über einen inzwischen kennen- und liebengelernten einheimischen Polizisten, der deutsch spricht. Was dem „wartenden“ deutschen Daddy überhaupt nicht passt. Denn es gibt ja noch ein Geheimnis, das sich mühselig lüften soll. Oder auch nicht. Dies wird – mit vielen Pausen – mühselig erzählt. 3 x mühselig. Trifft die maue Inszenierung. Nicht den Stoff. Der ist eigentlich packend. Beinhaltet ein brisantes politisches Thema. Mit vielen gesellschaftlichen Facetten. Und individuellen Schicksalsmotiven. Sowohl „dort“, in Argentinien, wie hier, in Deutschland. Doch WIE der Regisseur dies entwickelt, bebildert und vorführt, ist schlicht langweilig. Mit viel theoretischem Gedankengut, aber ohne nähere Glaubwürdigkeit. Brav sagen die Akteure, mit ihren „typischen“ 12 Sekunden-(Filmakademie-)Pausen, ihren trockenen Text auf. Den ich aber NICHT fühle. Der nicht trifft. Der nur „gesagt“ wird. Aber keine innere Spannung vermittelt. Und noch weniger überzeugt. Ich weiß, WAS der Film will, empfinde aber viel zu viel Seelen-LEERE. Von nur behaupteten spannenden Identitäten. Und ohne die bedeutsamen politisch-historischen Fakten. Die nur gestreift, mitgeteilt werden. „Das Lied in mir“ ist ein engagierter Absichtsfilm, der auf der großen Kinoleinwand keine Wirkung verbreitet. Von Betroffenheit keine Spur. Einer dieser deutschen Aha-Denk-Filme, die sich ein wenig (thematisch) aufplustern, denen es aber an KINOwirkung total fehlt: Dichte, Figuren-Spannung, Atmosphäre…, nix. JESSICA SCHWARZ („Die Buddenbrooks“) und MICHAEL GWISDEK („Boxhagener Platz“) müssen sich verkrampfte Wortduelle liefern. Mit viel Qual-Charme. Sind aber in und mit ihren Figuren schnell wieder vergessen. Wie dieser ganze deutsche Film-Spuk als vergebene Liebesmüh (= 2 PÖNIs). |
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