DIE LIEBE IN MIR

PÖNIs: (3,5/5)

„DIE LIEBE IN MIR“ von Mike Binder (B + R; USA 2007; K: Russ T. Alsobrook; M: Rolfe Kent; 124 Minuten; deutscher Kino-Start: 16.08.2007); der seine Karriere als Stand-up-Comedian in Detroit/Michigan begann. Seit Jahren ist er als Drehbuch-Autor, Schauspieler und/oder Regisseur aktiv. Hat beachtete Filme wie – zuletzt – „An deiner Schulter“ (2005/mit Kevin Costner + Joan Allen) und „Love Affairs – Nimm am besten was du kriegst“ (2001/mit Stephen Fry + Colin Firth) geschrieben und inszeniert.

Hier nun schuf er eine Art Trauerbewältigungs-Komödie. Mit dem einst ebenso vulgären wie erfolgreichen Komiker ADAM SANDLER („Waterboy – Der Typ mit dem Wasserschaden“), der seit einiger Zeit einen – ebenso erfolgreichen -Imagewechsel vornimmt („Die Wutprobe“/mit Jack Nicholson; „Spanglish“/2004/s. Kino-KRITIK; zuletzt „Klick“/2006/s. Kino-KRITIK). Hier sieht er aus wie ein jugendlicher Bobby Dylan und ist, im wahrsten Sinne, als Charlie Fineman „völlig fertig“. Seitdem er Ehefrau und die 3 Töchter bei den Terroranschlägen vom 11. September 2001 verloren hat, ist er traumatisiert. Hat sich in seine eigene Schatten-Wohnhöhle zurückgezogen, die er laufend umdekoriert. Mit zotteligen Haaren, heruntergekommener Kleidung und depressiver Körperhaltung lebt er tief in sich und verweigert sich jeder „normalen“ sozialen Orientierung und Kontakt(auf)nahme. Doch das Leben dieses Charlie Fineman, der nächtens auf seinem motorisierten Cityroller durch New York düst, ändert bzw. verändert sich, als ihn sein alter College-Freund Alan, ein wohlhabender schwarzer Zahnarzt, wieder“ entdeckt“. Und ihn mit vielen Mühen, aber eben auch mit viel Freundschaft und Zuneigung, „ins Leben zurück-bemüht“.

Das Universum von verkorksten Menschen, die schicksalhaft wie freundschaftlich miteinander verbunden sind, davon handelt dieser außergewöhnliche Film. In dem „Spaßmacher“ Adam Sandler als Anti-Typ angenehm überrascht. Während DON CHEADLE („Hotel Ruanda“; „L.A. Crash“; „Golden Globe“ als Sammy Davis Jr. in „The Rat Pack“) den Gutmenschen angenehm ruhig wie überzeugend mimt. Der sensibel erzählte, atmosphärisch prächtig ausgeleuchtete und mit viel guter Popmusik begleitete Film bürstet herkömmliche Hollywoodfilmthemen wie Figuren originell gegen den Strich: „Die Liebe in mir“ zählt zu den angenehmen amerikanischen Film-Entdeckungen in dieser Saison. Er berührt ebenso wie er angenehm-einfühlsam unterhält (= 3 ½ PÖNIs).

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