DIE LEGENDE DER WÄCHTER

DIE LEGENDE DER WÄCHTER“ von Zack Snyder (USA/Australien 2009; 97 Minuten; Start D: 14.10.2010); der 44-jährige amerikanische Regisseur landete 2007 mit der öligen, brutalen Comic-Verfilmung „300“ einen gigantischen Kassenerfolg. 2004 debütierte er mit dem Remake des Zombie-Klassikers „Dawn of the Dead“ (nach George A. Romero), und im Vorjahr floppte seine Comic-Adaption „Watchmen – Die Wächter“. Sein 4. Kinofilm ist ein Animationsfilm in 3 D, basiert auf der 15 Bände umfassenden gleichnamigen Buchreihe der (heute 66-jährigen) amerikanischen Schriftstellerin KATHRYN LASKY und benutzt dabei die ersten drei Bände.

Thema: Ein als Familienfilm getarnter „toller“ Kriegsfilm. In der Welt der EULEN. Wo es zunächst friedlich zugeht. Im Nest der Schleiereulen. Und der Papa phantasievolle Gute-Nacht-Geschichten erzählt. Über die legendären Wächtereulen. Die einst dafür sorgten, dass im Eulenreich Friede herrscht. Als sie die fiesen Faschisten-Eulen, genannt „die Reinsten“, besiegten. Nesthäkchen Soren möchte auch mal so eine heldenhafte Wächtereule werden. Und wird dafür gerne vom größeren Bruder Kludd verspottet. Kludd sieht sich als begnadeter Flieger und ist insgeheim sauer und eifersüchtig, weil er meint, dass Soren vom Vater mehr gemocht, vorgezogen wird als er. Als die Eltern mal außer Haus sind, passiert das Malheur. Die beiden Brüder werden entführt. Von bösen Kampfeulen. In ein Militär-Waisenhaus. Wo sie mit vielen Anderen zu Söldnern umerzogen werden sollen. Um einer fiesen Diktatorin zur Macht zu verhelfen. Doch Soren gelingt – mit netter wie cleverer Partnerin, der kleinen Gylfie – die Flucht. Man will zu den Wächtern, um gemeinsam das Reich zu retten. Im Endkampf.

Was optisch wie ein liebevolles, spezielles Tier-Animationsvergnügen ausschaut, mit urigen 3 D-(Flug-)Effekten, ist in Denkwirklichkeit ein „stinknormaler“ Gut-Böse-Aggressionsschmaus. Hier die zunächst unterlegenen und eigentlich friedfertigen Eulen, dort die maskierten, uniformierten Eulen-Widerlinge, die Unterjocher, die machtgeilen Kriegsfürsten. Die das Reich „übernehmen“ wollen. Mit ihren vielen dumpfen soldatischen Helfershelfern. Es muss gekämpft werden, schreit es aus jeder Eulen-Feder. Für den Frieden auf in die Schlacht. Das ist ideologisch plump bis gefährlich, raffiniert getarnt, schön gemein getrickst. Es gibt den „gerechten Krieg“, wird den lieben US- Kinderchen und ihrer Begleitung „sympathisch“ wie düster klargemacht. Was dämlich aufstinkt.

Zack Snyder hat erneut ein ziemlich unappetitliches George W. Bush-Movie geschaffen: Verlogen, wunderschön eulig, ideologisch naiv-grässlich. Mit grauslicher Botschaft.
„Die Legende der Wächter“ oder: Ein blöder Fahnenfilm als bescheuertes Family-Entertainment (= 1 ½ PÖNIs).

 

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