LARGO WINCH II – DIE BURMA VERSCHWÖRUNG

Vor gut zwei Jahren kamen wir hierzulande das erste Mal mit ihm in (Blick-)Kontakt – mit diesem Typen namens LARGO WINCH. Was es mit ihm auf sich hat und wo er Roman- wie comicmäßig ursprünglich herstammt, lässt sich in der DVD-Kritik zu „LARGHO WINCH – TÖDLICHES ERBE“ zum hiesigen DVD-Start am 20.11.2009 nachlesen. Nun wurde fortgesetzt mit

LARGO WINCH II – DIE BURMA VERSCHWÖRUNG“ von (wieder) Jéròme Salle (Co-B+R; Fr/Belg./D 2010; 113 Minuten; DVD-Veröffentlichung: 6.10.2011).

Diesmal handelt es sich nur motivmäßig um die Adaption von zwei dieser Largo Winch-Comics, die Drehbuch-Autoren Jéròme Salle und Julien Rappeneau setzten auf eine „eigenständige Fortführung“ um diesen spannenden Typen. Der ein serbisches Sprichwort sein eigen nennt: „EIN MANN OHNE FEINDE IST EIN MANN OHNE WERT“. Und Feinde, die macht sich der smarte Kerl (wieder: TOMER SISLEY) natürlich zuhauf. Weil er gar nicht daran denkt, den mächtigen Erben zu mimen, sondern weil er beabsichtigt, den gigantischen Konzern seines verstorbenen Vaters zu verscherbeln. Was bei einem Unternehmen, das Milliarden umsetzt und Wert ist, natürlich zwangsläufig zu „Interessen-Kollisionen“ führen muss. National wie weltweit. Zumal Largo „damit“ keine Kohle für sich „machen“ will, sondern eine humanitäre Stiftung gründet, damit das viele Geld gemeinnützig – in Fernost – „sinnvolles leistet“. Doch kaum sind die Verträge unterschrieben, taucht die Staatsanwältin und UN-Chefanklägerin Diane Francken (sexy: SHARON STONE) auf, um Largo unter Druck zu setzen.

Angeblich waren er und sein Vater einst profitabel an einem Völkermord in Burma beteiligt. Stichwort: Es geht um dort um unter der Erde lagernde kostbare Mineralien. Auf das die „westliche Welt“ ganz „scharf“ war. Und ist. Largo Winch wird des „Verbrechens gegen die Menschlichkeit“ bezichtigt. Und angeklagt. Was natürlich dazu führt, dass er sich nicht nur juristisch hochkarätig dagegen wehrt, sondern dass dieser Sturkopf sich auch sofort wie höchstpersönlich daranmacht, dies zu widerlegen. Aufzuklären. Der Umfang seiner Feinde „wächst“ dabei natürlich immens. Largo kehrt über einige (aktionsreiche) Umwege wie Thailand, den Philippinen, Belgien, der Schweiz und schließlich Frankreich an die Ursprungsstätte zurück, wo Teil 1 begann: In den gefährlichen Dschungel von Birma. Wo einst ein mörderisches Netzwerk mit Intrigen, Korruption, „Diplomatie“ zugange war. Das heute noch vorhanden ist und auf viele „(Dollar-)Früchte“ wartet. Lauert. Und ihn endgültig vernichten will.
Doch Largo, dieser „Ich mach‘ mir keine Sorgen“-Typ, bleibt beharrlich. Und jagt, Fightet. Düst durch die Gegend. Von nur wenigen Getreuen unterstützt. Begleitet. Einer von denen ist der französische Schauspieler NICOLAS VANDE. Der als eine Art „feiner“ Butler-Kumpel von Largo in der Art eines komischen „Assi“ wie einst EDDIE ARENT in den Edgar Wallace-Köstlichkeiten pariert. Ein witziger Etepetete-„Strolch“ mit Filmnamen Gauthier. Urig und mimisch originell diese vornehme Knallcharge.

Wie überhaupt die Show wieder viel Spannungsspaß macht. Wie zum Beispiel dieser irre Luftkampf, wenn sich die Kontrahenten nach einem Absprung aus dem Flugzeug prächtig (und lange) in der Luft duellieren. Packend visuell eingefangen. Toll und „tatsächlich“ ausgeführt. Inszeniert. Kein Wunder, dass im Bonusmaterial, beim Making Of, auch immer wieder „die Technik“ und ihre Spezis, also die (aus Deutschland stammende) Crew von „explosiven“ Hochkaräter-Profis, im Blickpunkt und Vordergrund stehen. Was DIE hier „handgemacht“ brillant zusammenzaubern, ist mächtig beeindruckend. Während die Story „interessant konstruiert“ wirkt. Dessen Bausteine sich erst gegen Ende folgerichtig zusammenfügen. Was die Spannung durchweg anheizt. Natürlich mit viel und als schönem „Bond-Quatsch“. Wie gleich in der sensationellen Anfangssequenz: Einer Autojagd, die super performed ist. Aufregend bis in die Haarspitzen. Von wegen es gäbe „diesbezüglich“ nichts Neues mehr. Diese (hauptsächlich) französische Produktion unterstreicht, wie gut man in der Europa-Region inzwischen auch den Krachmachern von Hollywood Paroli zu bieten vermag.

„Largo Winch II“, im französischen Kino erneut erfolgreich, ist ein fetziges Action-Abenteuer-Märchen, in dem auch weitere darstellerische Hochkaräter wie „unser“ ULRICH TUKUR („Das Leben der Anderen“) als Anwalt und der große französische Mime LAURENT TERZIEFF mitmischen, der kurz nach den Dreharbeiten am 2. Juli 2010 in Paris im Alter von 75 Jahren verstarb. Als väterlicher Freund von Largo und als ehemaliger Chef des französischen Roten Kreuzes spielt er hier einen ganz besonders wichtigen wie listigen Verbündeten.

Endlich einmal ein Fortsetzungsfilm, der nicht den Erfolgsfilm 1 abkupfert, kopiert, sondern auf packende Show-Weise eigenständig weitererzählt.
„LARGO WINCH II – DIE BURMA VERSCHWÖRUNG“ ist toughes U(nterhaltungs-)Kino. Auf DVD.

Anbieter: „Sunfilm Entertainment“

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