„LA PALOMA“ von Sigrid Faltin (B+R; D 2007; 86 Minuten; Start D: 26.06.2008). “Ein Wind weht von Süd und zieht mich hinaus auf die See; mein Kind, sei nicht traurig, tut auch der Abschied weh; mein Herz geht an Bord und fort muss die Reise gehn; dein Schmerz wird vergehen und schön wird das Wiedersehen La Paloma – ohe!!“. Es es ist das meistgespielte, meistgehörte, Davon handelt, davon erzählt dieser Makame Faki ist auf Sansibar ein bekannter Sänger beim “Culture Musical Club“ und besitzt einen kleinen Plattenladen. An Wochenenden singt er bei Hochzeiten “La Paloma“, denn es soll dem Brautpaar und seinen Gästen Frieden und Glück bringen. Währenddessen wird im rumänischen Banat das Lied bei Beerdigungen gespielt, und in Mexiko gibt die einheimische Star-Sängerin und engagierte Linke Eugenia León dem Lied eine große politische Dynamik: Ihre kraftvolle Paloma-Version beschwört eine Welt ohne Krieg, ohne Einmischung fremder Staaten und ist eine Mahnung, die (amerikanische) Friedens-Taube, die sich an der Landes-Grenze platziert hat, genau im Auge zu behalten. Doch die Regisseurin Sigrid Faltin liefert nicht nur eine musikhistorisch packende Stoffsammlung, sondern fügt auch tragische wie kuriose Anekdoten zusammen: COCO SCHUMANN, der berühmte 82jährige Berliner Jazzer und einst Mitglied der “Ghettoswingers“ (“Ich bin Musiker, der im KZ gesessen hat. Kein KZ-ler, der Musik macht“), erläutert, wie die Musik ihn in Auschwitz rettete, indem er am Lagertor “La Paloma“ spielen musste, als die Kinder ins Gas marschierten. “Was kann das Lied dafür, dass es missbraucht wurde?“. Um volksnah zu sein, baute der französische Opernkomponist GEORGE BIZET (1838 – 1875) Teile von “La Paloma“ als musikalische Brücke in die Hauptarie seiner Oper “Carmen“ mit ein. Interessante Gesprächspartner, spannende Kulturorte, unterhaltsame Anekdoten, amüsante Film-Ausschnitte, die vielen musikalischen Interpreten bzw. Interpretationen, faszinierende historische wie gesellschaftliche wie politische |
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