Kleine Vera Kritik

Mit „KLEINE VERA“ von Vasili Pichul (Sowjetunion 1988; 115 Minuten; Start D: 01.03.1990); erzählt von Jugendlichen in einer hässlichen Provinzstadt in der Ukraine. Dort wächst die 17jährige Vera in einer ganz normalen Familie auf.

Der Vater ist LKW-Fahrer und Alkoholiker, die frustrierte Mutter ist Näherin und versorgt besessen den Haushalt, der Bruder lebt als Arzt in Moskau. Die Schule ist vorüber, der Beruf als Telefonistin noch nicht angefangen. Also gammelt Vera herum. Zieht mit Bekannten durch die Gegend oder lässt sich zuhause beschimpfen. Hier die Fuchtel der Eltern, draußen das wachende Auge der Miliz: ein trostloses, hoffnungsloses Dasein, Auch die Flucht in das private Glück zu zweit ist nur von kurzer Dauer.

“Kleine Vera“ ist ein Film über die “verlorene Generation“, über die Kids in Russland. Höhepunkt wird eine Szene am Strand, bei der Vera gefragt wird, ob sie ein bestimmtes Ziel habe. Ihre Antwort: “Natürlich, unser Ziel ist der Kommunismus“. So hämisch, so bitter und resignierend, so realistisch und polemisch war noch nie ein Satz in einem sowjetischen Film.

Unbedingt ansehen: “Kleine Vera“ von Wassili Pitschul (= 4 PÖNIs).

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