UNBEDINGT erwähnen sollten wir in dieser Woche schließlich auch noch den 290-minütigen Abschluss der wichtigsten, bedeutendsten, spannendsten, informativsten LANGZEIT-DOKUMENTATION in der Geschichte des Internationalen Films: DIE KINDER VON GOLZOW, von Barbara und Winfried Junge. Der erstmals im diesjährigen Berlinale-Forum gezeigte Abschlussfilm. Titel:
„UND WENN SIE NICHT GESTORBEN SIND – DANN LEBEN SIE NOCH HEUTE – DIE KINDER VON GOLZOW“ (Teil 3 + 4) von Barbara und Winfried Junge (B + R; D 2006; 290 Minuten; Start Deutschland: 23.03.2008), erzählt von weiteren 5 Biographien aus jener Schulklasse von 1961 im Oderbruch. Dabei geht es einmal mehr darum, den Alltag in der ostdeutschen Provinz zu erkunden, den Einfluss von „großer Politik“ auf das (Lebens-)Schicksal des/der Einzelnen – vor wie vor allem dann auch nach der Wende – zu belegen und die Verwandlung eines Dorfs sowie einer Landschaft zu dokumentieren.
Nach 20 Filmen mit rund 44 Stunden Laufzeit ist nun Schluss, aber noch einmal dürfen wir ebenso nahegehend-packend wie wunderbar-informativ deutsch-deutsche Geschichte ERLEBEN. Das Spannendste auf der Leinwand sind und bleiben „echte“ Menschen wie die Golzower, deren Geschichte und Geschichten beispielhaft sind und bleiben werden für das eigentlich „trockene“ Theorie-Thema ZEITGESCHICHTE. DIES ist bzw. GOLZOW bedeutet = Geschichtskino von außergewöhnlicher, von tiefer wie SEHR informativer wie SEHR unterhaltsamer, spannender LEBENDIGKEIT.
Die Golzow-Filme sind – einzeln wie insgesamt – ein DEFINITIVER GENIESTREICH des DEUTSCHEN KINOS, aber es kann durchaus sein, dass man das erst – wie gehabt – irgendwann „später einmal“ feststellen, notieren und RICHTIG zu würdigen weiß (= 5 PÖNIs).