JURASSIC WORLD: DAS GEFALLENE KÖNIGREICH

„JURASSIC WORLD: DAS GEFALLENE KÖNIGREICH“ von Juan Antonio Bayona (USA 2017; B: Derek Connolly; Colin Trevorrow; nach Motiven des „Jurassic Park“-Erfinders Michael Crichton; Co-Produzent: Steven Spielberg; K: Óscar Faura; M: Michael Giacchino; 128 Minuten; deutscher Kino-Start: 06.06.2018); die Epoche der Dinosaurier, das Mesozoikum = das Erdzeitalter, begann vor etwa 252,2 Millionen Jahren und endete vor etwa 66 Millionen Jahren. Als Erfolgsregisseur STEVEN SPIELBERG Anfang der Neunziger Jahre mit Planungen begann, einen spektakulären Film mit DINOSAURIERN zu drehen, stieß er – trotz seiner vorherigen Hits wie „Der weiße Hai“; „E.T. – Der Außerirdische“ und zwei „Indiana Jones“-Abenteuer – auf einige Skepsis in Hollywood. Dinos, wie sollte das tricktechnisch-überzeugend gehen? Und würden die Leute überhaupt Interesse an Geschehnissen und Abenteuern um Dinosaurier haben? Der Rest ist eine einzige (finanzielle) Erfolgsgeschichte, denn nach „Jurassic Park“ (s. Kino-KRITIK/3 technische „Oscars“; weltweite Einnahmen: 915 Millionen Dollar) folgten: „Vergessene Welt: Jurassic Park“ (s. Kino-KRITIK/619 Mio Dollar) und „Jurassic Park III“ (s. Kino-KRITIK/368 Mio Dollar) sowie 2015 „Jurassic World“ (s. Kino-KRITIK), der Auftaktfilm zu einer neuen dreiteiligen DINO-Themen-Reihe, der bislang Insgesamt-Einnahmen von 1,670 MILLIARDEN Dollar verbuchen konnte. Schon jetzt spekuliert: Dieser Mittelteil der neuen Trilogie wird wieder auf rekordverdächtige Einnahmen setzen können. Denn die Show zieht und besitzt alle Register eines herausragenden Leinwand-3D-Spektakels. Kleine P.S.-Notiz noch: Gab es im allerersten „Jurassic Park“-Movie von 1993 ganze SIEBEN Trick-Minuten mit diesen Urzeit-Viechern (beim zweiten Teil bereits 20 Minuten), so dröhnen diese heute weit über eine Stunde wunderbar herum.

2015: „Jurassic World“. Der neue Beginn. Spielte 22 Jahre nach seinen Vorgängern. Auf der pazifischen Insel Isla Nubar nahe Costa Rica war ein neuer, gigantischer Vergnügungspark mit lebenden Dinos entstanden, die hochrangige Militärs und ihre schäbigen Helfershelfer zu profitablen wie „tüchtigen“ militärischen Waffen umfunktionieren wollten. Das ging total schief und brachte das Insel-Freizeitpark-Projekt „Jurassic World“ letztlich wie buchstäblich zum Auseinanderdriften. Abdanken. Wobei besonders in Erinnerung geblieben ist, wie der Wildhüter und ehemalige Navy-Soldat Owen Grady (CHRIS PRATT) mit einem Welpen-Dino namens Blue „Kontakt“ aufnahm = bekam. Am Ende fliehen die Menschen von der Insel und lassen dort die Tiere zurück. Während Grady und die Leiterin des ehemaligen Parks, Claire Dearing (BRYCE DALLAS HOWARD), beschließen zusammenzubleiben. Vorhang.

Vorhang auf. Die Dinos leben noch immer und unbehelligt. Auf Isla Nubar. Doch nun droht ein mächtiger Vulkan dort alles – tierische – Leben auszurotten. Initiativen von Aktivisten, die mächtigen Kolosse aus der Urzeit umsiedeln zu lassen, fruchten bei den stupiden Politikern nicht. Bis sich der ans Krankenbett gefesselte reiche Sir Benjamin Lockwood (JAMES CROMWELL) einmischt. Er war Partner des Multimilliardärs John Hammond (RICHARD ATTENBOROUGH), der einst Jurassic Park erfand. Und belebte. Nun will Lockwood auf seine alten (letzten) Tage mit seinem Vermögen helfen und die Kreaturen in ein unbewohntes – amerikanisches – Landgebiet bringen lassen, damit sie dort weiter leben, weiter existieren können. Doch längst schon haben sich gierige Schurken und Profit-Jäger eifrig in Stellung gebracht, um unlautere Millionen-Geschäfte zu tätigen. Kurzum: Dieses mächtige Geld-Pack, darunter auch Eli Mills, Lockwoods rechte Hand und Vertrauter (RAFE SPALL), wollen die eingefangenen Tiere wieder einmal zu „verwendungsfähigen Waffen“ umfunktionieren und an die Meistbietenden aus aller Welt verscherbeln. Sparen wir uns die Details, jedenfalls treten nun wieder Claire Dearing (natürlich: BRYCE DALLAS HOWARD), nunmehr Aktivistin für Dinos, und ihr Ex-Lover Owen Grady (auch wieder: CHRIS PRATT), in Erscheinung, um den Bossen und ihren üblen, aggressiven Helfershelfern das schmutzige Geschäft zu vermasseln. Gemeinsam mit einer kleinen exotischen Crew wollen sie die ebenso geliebten wie „nicht ganz stubenreinen“ Urzeitechsen retten. Doch auch unter den Viechern gibt es natürlich einen ganz besonders „speziellen“, gewaltigen Böse-Kracher, sprich: einen künstlich erzeugten Indoraptor. Den viel Appetit auf Zerstörung und Menschenfleisch „auszeichnet“. Aber: Blue, der ehemalige Baby-Dino-Welpe von Grady, mischt ja auch noch „freundlich“ mit. Unterstützt „seine“ Menschen. Man kann nun ins Details gehen.

Und diese sind wahrlich spektakulär. Anfangs sind die – menschlichen – Bewegungen noch ein wenig hysterisch unterwegs, auf der Suche nach dem Spaß-Sinn und auf dem Weg hin zu diesen monströsen Mittelpunkt-Trick-Dinos. Doch schon bald kommt die Show in die überwältigenden Fantasy-Hardcore-Puschen und kennt kein bombastisches Halten mehr.

1.) Zunächst, die bekannten Regularien: Der gewohnte Gut-gegen-Böse-Rhythmus. Oder: Menschen sind beliebig. Einige gutmütig, engagiert, mutig. Viele, vor allem reiche Pinkel, elende unappetitliche Gestalten. Mit immer derselben Gier-Notdurft ausgestattet. Prima aber: Als gutes Futter für hungrige Dinos durchaus geeignet. Will sagen:

2.) Wenigstens im Kino kriegen sie letztlich – wie toll – immer was auf die Banditen-Nüsse. Weil es tapfere Homo Sapiens-Helden gibt, die sich nicht damit abfinden wollen, dass immer nur der mächtige Geld-Adel, also Gangster, Verrückte, Aggressoren, am gemeinen Händeln ist. Und die sich hier dagegen auflehnen, dass man solch wertvolle tierische DNA-„Erbstücke“ der Erde einfach ausrottet. Mitten drin: Ein kleines Mädchen, offensichtlich einst geklont. Sorgt für Irritationen, wird aber (noch) nicht final erzählt. Ansonsten: Vor dem Erfolg sind heftiger Einfallsreichtum und ebensolche pfiffigen „Innovationen“ vonnöten. Chris Pratt & Bryce Dallas Howard jedenfalls fighten clever. Sind aber letztlich nur Statisten für dieses sagenhafte, prachtvolle Dino-Ensemble, das eine Super-Performance abliefert.

3.) Deshalb: Meine beste Güte. Was vermag inzwischen der Computer. Zu leisten. Zu zeichnen. Lebendig laufen zu lassen. Mit realem Schwung, inmitten begeisternder Abenteuer-Atmosphäre. Die kinematographische Zauberkunst mit dem urigen Gen-Baukasten geht weiter. Wird zur sagenhaft beeindruckenden, power-raffinierten, überragend zirzensischen Unterhaltungskunst; sinnlich, berstend, amüsant und prall gefüllt mit spannender, faszinierender Dramatik. Doch:

4.) Es geht ja weiter. Für den 11. Juni 2021 ist Teil 3 annonciert. Das Motto zieren die letzten Motive nach dem Nachspann: Dinos vor Los Angeles. Sie sind angekommen. In der Großstadt. Mensch – zittere. Schon mal. Die Vor-Freude auf den Abschluss ist immens.

Hab‘ ich es schon gesagt? „JURASSIC WORLD 2“ ist ein saurischer Hammer (= 4 PÖNIs).

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