JUPITER ASCENDING

JUPITER ASCENDING“ von Lana und Andy Wachowski (B + R; USA/Australien/GB 2013; K: John Toll; M: Michael Giacchino; 125 Minuten; Start D: 05.02.2015); nach „Bound – Gefesselt“, dem starken Regie-Beginn von 1996, und danach 3 x „MATRIX“ zwischen 1999 und 2003 sind sie aus der Erfolgsspur ´raus, die Wachowski-Geschwister. „V wie Vendetta“ 2005 ging noch, aber sowohl „Speed Racer“ (2008) wie auch „Cloud Atlas“ (2012, gemeinsam mit Tom Tykwer) waren teure Flop-Movies. Jetzt haben sie wieder eine 175 Millionen Dollar budgetierte Fantasy-Großproduktion gestemmt, sowohl als Drehbuch-Autoren wie auch als Regisseure, die wenig schmackhaft und ausgesprochen langweilig ist.

Unser Planet Erde ist nur ein Mini-Kosmos. Im großen Ganzen. Universum. Wo es viele bewohnte Planeten gibt. „Jupiter Ascending“, also Jupiter aufsteigend, ist angesiedelt im Chicago von heute. Wie auch im „Oben“, im Weltraum. Chicago = Erde, wie gehabt. Weltall = viele intergalaktische Existenzen. Angeführt von einem außerirdischen Adelsgeschlecht: Die Abrasax. Eine mächtige Sippe, die ihre Macht behalten will. Diese ist, aus ihrer Sicht, dadurch gefährdet, dass in Chicago ein unwissendes irdisches Mädel existiert, Jupiter Jones (MILA KUNIS), die infolge ihrer speziellen Gene zur „obigen“ Herrscher-Familie Abrasax „zählt“. Eigentlich. Und irgendwann einmal die Raum-Königin beerben könnte. Weil sie doch die genetische Wiedergeburt der Königin ist. Und damit die Balance des Kosmos beeinflussen könnte. Während der eine Königin-Sohn, Titus (DOUGLAS BOOTH), sie fangen, verführen und heiraten möchte, beabsichtigt sein psychotischer Bruderherz-Konkurrent Balem (EDDIE REDMAYNE), Jupiter gleich zu killen. Doch seine außerirdischen Schergen, darunter kleine schleimige Aliens und gut englisch sprechende Monster-Krokodile, kriegen das nicht hin. Was an einem Typen namens Caine Wise (CHANNING TATUM) liegt. Einem genetisch manipulierten Ex-Supersoldaten, der im Auftrage von Titus handelt und Jupiter nach Helden-Kräften beisteht. Beschützt. Natürlich schnackeln dabei auch die Emotionen. Zwischen Jupiter, die immer (zu) viele Fragen stellt, weil sie so schnell nix kapiert, und Caine, der mit den schnellen Skate-Boots. Der gerne des Öfteren oben-ohne herumstolziert, um seine Muckis zu präsentieren und auf „Charlton Heston“-Superstar zu machen, der bekanntlich in den frühen Monumentalfilmen der 1950 und 60er Jahre („Ben Hur“) auch gerne oft oberkörperfrei agierte, was schließlich zu seinem (hämischen) Markenzeichen wurde.

Apropos – so lustig wie diese Monumentalschinken damals manchmal waren, so ernst dröselt „Jupiter Ascending“ vor sich hin. Humor = Mangelware. (Im Gegensatz zum prächtigen Fiction-Spaß-neulich, „Guardians of the Galaxy“, der das Genre originell belebte). Allerdings erntete in der Pressevorführung, wo der Film im Original gezeigt wurde, Eddie Redmayne als hauchender, gestörter Balem, einige Male unfreiwillige Lacher mit seiner völlig überzogenen verbalen Schwachsinns-Performance. Der 33-jährige Brite, gerade „Golden Globe“-ausgezeichnet und „Oscar-“ nominiert für seine brillante Rolle als Stephen Hawking in „Die Entdeckung der Unendlichkeit“, fällt hier buchstäblich und blöd-albern aus der Schurken-Rolle. Aber auch das darstellerische Drumherum ist die volle Nieten-Show: Milas Kunis, anfangs, in Chicago, als mürrische Putzfrau Jupiter Jones tätig, bevor sie ins All abdriftet, besitzt eine niedliche Schnute, trägt saubere Klamotten und einen niedlich-haarigen Teenager-Pferdeschwanz. Die 31-jährige ist die voll-lächerliche schauspielerische Langeweile; ebenso wie ihr einfältiger Kämpfer Channing Tatum, der als Caine mit einer wölfischen DNA „aufgebaut“ wurde und überirdische Kräfte besitzt. Sozusagen als Superman, Batman, Spider-Man in einer stupiden Muskelman-Figur. Mit hölzernem Lego-Charme.

Aber die Wachowskis interessieren sich sowieso viel mehr für die visuelle = effektvolle Bildgestaltung als für eine „vernünftige“ Story und ihre darstellerische Übersetzung. In diesem Schauwert-Metier sind sie eine Wucht. Die optische Bilderflut ist ebenso enorm wie beeindruckend; allerdings kennen wir solchen futuristischen Ästhetik-Dampf hinreichend bereits aus Klassikern wie „Star Wars“, „Star Trek“ und vielen ähnlich gestrickten modernen Material-Schlachten und All-Orgien. Insoweit mögen die Effekte und Aufnahmen noch so neu-cool und computerhaft-raffiniert zelebriert sein, eine spannende Seele vermögen sie diesem einfältigen Fiction-Fantasy-Eintopf-Brei nicht einzuverleiben. Und zudem lärmt, belästigt der gigantische Sound(track) auch noch immens. Der ironische Achtung-Hinweis: Tinitus-Gefahr.

Der Film „Jupiter Ascending“ ist öder, flacher Space-Krach-Schrott (= 2 PÖNIs).

 

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