JONAS

JONAS“ von Robert Wilde (Co-B+R; D 2011; 110 Minuten; Start D: 04.01.2012); der 1969 in Wien geborene Filmemacher begann seine Laufbahn beim Kinderprogramm des Österreichischen Rundfunks, wo er auch erste dokumentarische Arbeiten realisierte. Danach schuf er bei uns Musikvideos. „Jonas“ ist der Kino-Erstling von Robert Wilde. Der dieses Projekt gemeinsam mit Hauptakteur CHRISTIAN ULMEN entworfen hat. Thema: Eine Art „Die Feuerzangenbowle“ heute. Ulmen, 1975 in Neuwied geboren, ehemaliger MTV-„Typ“, wechselt gerne zwischen TV-(Serien)- und Kinoarbeiten („Herr Lehmann“/2003). War zuletzt, komisch-verklemmt, in zweimal „Männerherzen“ zu erleben. Trat aber auch in Abfallprodukten wie „Jerry Cotton“ (2010) auf. Christian Ulmen ist einer, der sich was traut. Sich wandlungsfähig gibt. Zeigt. Deshalb imponiert zunächst, wie er als 36jähriger in die Rolle eines etwas debilen, aber irgendwie auch netten, pausbäckigen 18jährigen mit Langhaarpony, Turnschuhen und Lässig-Jeans schlüpft, der – nach einem Sitzenbleiber-Double – nunmehr versucht, an einer “tatsächlichen“ brandenburgischen Gesamtschule doch noch seinen Schulabschluss zu machen. Zu bekommen. Also mischt er sich „unter Gleichaltrigen“ und spielt Schüler auf Probe. Nicht als Pfeiffer, mit den drei f, sondern als Jonas-Solist. Der schelmischen Bazi und Stichwortgeber.

Dies ist die Sache. Eine Art gestellte Reality-Show mit Spielfilm-Motiven. Was macht so ein „alter Bruder“ heute in der Penne. Inmitten „echter“ Schüler. Und einer vermeintlichen deutschen Schulwirklichkeit. Wo die Mädels und Jungs allerdings ziemlich dauer-brav sind. Freundlich labern. Sich „anständig“ bewegen. Benehmen. Ohne sonderliche Konflikte. Sieht man mal von „Schwächen“ im Unterricht ab. Im Wissensumfeld. Mobbing, Gewalt, gar Drogen…sind kein Thema. Dieser Ulmen-Jonas tritt als eine Art „gemütlicher Moderator“ auf. Um seine reales Umfeld zu „Reaktionen“ zu bewegen. Auch als verliebter Gockel. Wenn es „an“ die Musiklehrerin geht. Dies allerdings wirkt zumeist belanglos. TV-gerecht. „Fernseh-toll“. Also nervig. „Jonas“, der Film, ist eine matte experimentelle Chose für das Nachmittagsfernsehen, ist nicht für die große Kinoleinwand geeignet. Dort wirkt der Streifen mehr und mehr „verloren“. Wurscht. Egal. Beliebig. Wenig packend. Grenz-humorig. Sich hinziehend. Uninteressant. Mit der (Dauer-)Frage an die deutschen Filmhersteller: Habt ihr wirklich nichts Kino-Anderes zu denken, zu bieten außer diesem „Ganz-Nett-Kram“? DER so harmlos, eigentlich unwichtig und vor allem bedeutungslos ist? Wenig doll unterhält? Täglich platzen die spannenden Themen nur so aus den Nachrichten und ihr macht auf schulische Leckerli-Performance? Ergebnis: Ungenügend plus (= 2 ½ PÖNIs).

 

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