JOHNNY ENGLISH 3 – MAN LEBT NUR DREIMAL

„JOHNNY ENGLISH – MAN LEBT NUR DREIMAL“ von David Kerr (GB/Fr/USA 2017; B: William Davies; K: Florian Hoffmeister; M: Howard Goodall; 110 Minuten; deutscher Kino-Start: 18.10.2018); der Kritiker hat hier eigentlich nichts zu suchen. Kann eigentlich nur Spielverderber sein. Für einen – nach „Johnny English“ (2003) und „Johnny English – Jetzt erst recht“ (2011/s. Kino-KRITIK) – dritten Blödsinn, der „Bond“ auf die komische Schippe nimmt. Mit einem britischen Star-Komiker, der uns allen lieb ist. Sowohl in seinem Klassiker als „Mr. Bean“ wie auch neulich, mit fantastisch „gewendeter“ Charakter-Stärke, als legendärer „Kommissar Maigret“ in der gleichnamigen britischen TV-Serie: ROWAN ATKINSON, inzwischen 63.

Noch einmal tritt er als britischer „Clouseau“ auf und in jedes Fettnäppchen, um Land und Krone vor dem Schlimmsten zu bewahren. Dabei verfügt er über die herrliche Anarcho-Intelligenz eines 5-jährigen, der sich herrlich dämlich wie amtlich gestattet austoben darf, weil er letztlich „Ergebnisse“ vorweisen kann. Also Erfolg. Wie er diesen letztlich erreicht, ist dabei völlig egal und amüsiert uns. Überraschenderweise diesmal nicht so plump-zerstreut wie erwartet, sondern mit frischem, lustigem Appeal, der zum Schmunzeln und Lachen verführt.

Worum es geht? Wollen Sie das wirklich wissen? Es ist doch wurscht, aber bitte: Britannien steht einmal mehr vor dem Kollaps, weil ein Hacker einen Großangriff auf den Geheimdienst erfolgreich gestartet hat und damit die Enttarnung sämtlicher einheimischer Spione auslöst. Bis auf – klar doch, Johnny English. Denn dieser besitzt kein Smartphone (nur mal so: ich übrigens auch nicht). Kann also nie geortet werden. Benötigt weiterhin das gute, alte rot-britische Telefonhäuschen als Informations- und Mitteilungsquelle. So dass die genervte wie trinkfeste Premierministerin („Einen Wodka Tonic. Ohne Eis. Ohne Tonic“) – die immer herrliche EMMA THOMPSON – keine andere Möglichkeit sieht, als notgedrungen auf ihren besten Trottel zurückzugreifen. Na ja, und der legt eben los. Auf seine unnachahmliche, also dämliche, also ausartend-erfolgreiche = überlebensfähige SAU-Art und handfest-komische Weise. Mit immensen überkandidelten Slapstick-Eskapaden. Will heißen: mit vielen zerstörerischen, also – höflich formuliert – ungeschickten, unschicklichen Aktionen. An seiner Seite übrigens – das ehemalige Bond-Girl OLGA KURYLENKO („Ein Quantum Trost“/2008) als undurchsichtige Ophelia. Natürlich kriegt sich Johnny vor „Love“ gar nicht mehr spätpubertär ein.

„Johnny English 3“ ist schön altmodischer Gag-Quatsch. Verrate gerne eines – Rowan-Johnny in einer hemmungslos-peinlichen John Travolta-Disco-Einlage zu erleben, ist göttlich-schräg-irre (= 3 1/2 PÖNIs).

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