„IT MIGHT GET LOUD“ von Davis Guggenheim (B+R; USA 2008; 97 Minuten; Start D: 27.08.2009); es könnte laut werden?, nein, es w i r d laut, wenn der 46jährige Produzent und Regisseur („Oscar“ 2007 für den Dokumentarfilm „Eine unbequeme Wahrheit“, mit dem ehemaligen US-Vizepräsidenten und Präsidentschaftskandidaten AL GORE) loslegt. Thema: 3 Große E-Gitarristen verabreden sich zu einem Gipfeltreffen: JIMMY PAGE (65) von „Led Zeppelin“; THE EDGE alias DAVID HOWELL EVANS (48) von „U 2“ und JACK WHITE (34) von den „White Stripes“. Dabei liegt eine seltsame ANGESPANNTE Stimmung über die erste Zusammenkunft in einer Lagerhalle bei Los Angeles. Von wegen Rock ´n Roll bis zum Umfallen, keineswegs. Die Herren Musiker treten zunächst cool wie Politiker bei der ersten Verabredung mit einem ebenso mächtigen Kollegen auf. Keine Verbrüderung möglich, man belauert und beschnuppert sich wie Konkurrenten.
Davis Guggenheim begleitet dann die 3 zu ihren historischen Musik-Stätten: Page führt ins herrschaftliche Landhaus „Headley Grange“, wo er „Stairway to Heaven“ komponierte, und erläutert, wie es zur Konstruktion seiner legendären Gitarre mit dem Doppel-Hals kam; „The Edge“ zeigt den kleinen Studioraum in Dublin und spürt die Original-Vierspuraufnahme von „Where the Streets Have No Name“ auf; während Jack White sich auf seiner Südstaaten-Farm in Tennessee auf einen Trip zu seinen musikalischen Wurzeln begibt, dem urwüchsigen, elementaren Blues. Einmal komponiert und interpretiert er sogar einen Song vor laufender Kamera in Echtzeit. Neben den eher unspektakulären Konzertmitschnitten und den Passagen, die den einzelnen Musikern gewidmet sind (z.B. Jimmy Page als 12jähriger, der mit Band im Rahmen eines Skiffle-Wettbewerbs auftritt), gelingt ein mitreißender Höhepunkt, wenn sich die Drei im Studio zu einer phantastischen Session zusammenfinden. Energie + Wahnsinn.
„It Might Get Loud“ begibt sich auf die Spuren der Geschichte der E-Gitarre und läßt DIE dann vom „Fachpersonal“ bestens „bedienen“. Die Dynamik der Begegnung dieser drei außergewöhnlichen Musiker vor der Kamera macht den großen Reiz des Films aus, wobei Jimmy Page, mit weißen Haaren und sympathischer Alterssanftheit, gelassen wie souverän die Führung übernimmt. Bevor es dann musikalisch gemeinsam „kracht“. Natürlich, dann bzw. jetzt wird es richtig schön laut:
3 spannende Typen, ihre „heißen Werkzeuge“ und dieses ganze schöne verdammt-gute Gefühl von kultigem Rock ´n´ Roll. Mensch, tut DER gut…..(= 4 PÖNIs).