I PHONE YOU

I PHONE YOU“ von Dan Tang (China/D 2010; 95 Minuten; Start D: 26.05.2011); die am 11.9.1975 in Chengdu/China geborene Filmemacherin studierte von 2003 bis 2007 Regie an der Filmhochschule „Konrad Wolf“ in Potsdam-Babelsberg, machte ihren Master-Abschluß. Der im Vorjahr mit dem Berlinale-Ehren-„Bären“ ausgezeichnete Berliner Drehbuch-Autor WOLFGANG KOHLHAASE (zuletzt „Whisky mit Wodka“ für Andreas Dresen) schrieb für sie das Drehbuch zu diesem kleinen China-Deutsch-Mix. Um die junge Ling (Jiang Yiyan). Die lebt in der Millionen-Metropole Chongqing, arbeitet als Clown-Blumenmädchen. Hat mit Mr. Yu, einem reisenden Geschäftsmann, einen One-Night-Stand in einem örtlichen Luxus-Hotel. Bekommt von ihm ein I-Phone geschenkt. Damit der Kontakt bestehen bleibt. Über das weltweite Netz funkt fortan die zärtliche Beziehung. Als sie ihm aber dann nach Berlin nachreist, wo Yu mit Frau und Kindern lebt, soll dessen einheimischer englisch-unkundiger Bodyguard Marco (Florian Lucas) dafür sorgen, dass sie schnellstmöglichst wieder zurückfliegt. Ohne großes Aufhebens.

Doch die junge Frau ist stur. Und dickschädlig. Und beginnt mit ihrem ganz eigenen „Berliner Abenteuer“. In dem türkische Taxifahrer, Ordnungshüter, Kellner, eine verliebte Barfrau und Vietnamesen eine Rolle spielen. Zunächst ohne Papiere und Geld, von wegen geklaut. Ling wird kurz mal entführt, hat plötzlich einen Hund an ihrer Seite (der dann dummerweise überfahren wird), und zu allem Stress will dann auch Marco ihr an die Wäsche. In dem Durcheinander und Sprachgewirr. Liebe, behauptet er. Klingt albern.

„I Phone You“ ist ein bescheidenes kleines (TV-)Filmchen, das manchmal leidlich charmant, oftmals aber grobklotzig achselzuckend durch die hiesige Multi-Kulti-Großstadt-Atmosphäre schaut. Ohne „bebende“ Nachwirkungen zu hinterlassen. Bisweilen ganz „niedlich“, mit einigem Stillstand, des Öfteren locker, aber selten richtig pointiert, ironisch, süffisant. Personen-interessant. Es plätschert alles so „na ja“ vor sich hin. Und ist gleich nach dem Abspann schnell vergessen. Von wegen – die unterforderte deutsche Kino-Leinwand (= 2 PÖNIs).

 

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