DIE INSEL DER ABENTEUER

DIE INSEL DER ABENTEUER“ von Jennifer Flackett und Mark Levin (USA 2007; 96 Minuten; Start D: 19.06.2008); ist der zweite Spielfilm des filmenden Ehepaares, die hier auch am Drehbuch mitschrieben. Ihr Leinwand- Debüt hatten die beiden Autoren (und ehemalige Stoffentwickler für das Fernsehen) im Jahr 2005 mit dem Film “Little Manhattan“. Hier nun adaptierten sie das Kinderbuch “Wie versteckt man eine Insel?“ von Wendy Orr aus dem Jahr 2002.

Story: Als einzige Menschen auf einer abgelegenen Pazifikinsel leben der Meeresbiologe Jack Rusoe und seine minderjährige Tochter Nim ein paradiesisches Leben. Während er – mittels vernetztem Computer – seine erfolgreichen Forschungen betreibt, wird der Alltag von Nim von der Phantasie eines pfiffigen kleinen Mädchens bestimmt. Die ihrem Vater hilft, die mit “ihren (wilden) Tieren“ spielt und die gerne wie unaufhörlich liest. Vor allem die Geschichten über ihren Lieblingshelden Alex Rover haben es ihr angetan. Denn der ist – auf dem Papier – der größte Abenteurer der Welt und führt ein aufregendes wie locker-buntes Abenteuer-Leben. Als Daddy von einer Bootsfahrt nicht zurückkehrt, schickt Nim einen E-Mail-Hilferuf an IHN. Doch Alex Rover ist bloß eine Romanfigur, erfunden von der Schriftstellerin Alexandra Rover. Und die zeigt sich als ziemlich ängstliches, verklemmtes Psycho-Wrack. Die mit Schreibblockaden zu kämpfen und ihre Wohnung in San Franzisco schon seit ewigen Zeiten nicht mehr verlassen hat. Dennoch will sie hier helfen und begibt sich – mühevoll-tapfer – auf eine “große Reise“. Zu ihrem Fan. In ihrem – fiktiven – Schlepptau: Ihr “kommentierender“ wie motivierender Roman-Held.

Diese robinson-ähnliche Show bedient souverän die Palette des Kinderfilms. Funktioniert unterhaltungsmäßig aber nur begrenzt, weil Typen wie Späße immer nur angerissen, aber nie voll ausgereizt werden. Zwar sind die drollig-tierischen Helfer-Kumpels wie Seelöwe, Eidechse und Pelikan ebenso nett anzusehen wie die opulente Naturkulisse, aber abendfüllend kommt DAS nicht rüber. Ebenso wirken die Probleme mit grimmigen, tollpatschigen Gegenspielern von der gierigen Kommerz- Schifffahrt zu dick-aufgesetzt, mitunter sogar ein bisschen (zu) dämlich und beliebig. Dass aber das namhafte Trumpf-As hier, “dass “Oscar“-Preisträgerin JODIE FOSTER (“Das Schweigen der Lämmer“), einmal darstellerisch SO danebenliegen würde, das hätte man sich auch nicht träumen lassen, denn: Als Alexandra Rover NERVT sie nur.

Sie muss sich permanent über hysterisch bewegen und ständig dumm-batzerisch-ängstlich so aufregen, dass es nicht mehr schön und schon gar nicht komisch ist und wirkt, sondern dass es einfach nur graust. Zudem ist ihre überkandidelte Reise-Story nur als nervig-fade und viel zu lange Slapstick-Show angelegt, die wenig vergnügt. Da kann sich “Darling“ ABIGAIL BRESLIN, die heute 12-jährige Süße, bekannt aus dem Independent-Hit “Little Miss Sunshine“ von 2006 (“Oscar“-Nominierung), noch so anstrengen, gegen diese dürftige Unterhaltungschose kommt sie nicht an. Als ihr Papa hat übrigens der schottische Schauspieler GERARD BUTLER (“Lieber Frankie“; “Das Phantom der Oper“; “300“) nur vermittelnde Stichworte und fällt auch nicht weiter auf.

Eine 37 Millionen-Dollar-(Fond-)Produktion, die einfach nicht in die Unterhaltungspuschen kommt und ziemlich lahm “dahinplätschert“ (= 2 1/2 PÖNIs).

 

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